Scheinbar täglich ändern sich die Strompreise in Deutschland. Verbraucher:innen müssen sich stetig auf neue Strompreise einstellen. In den letzten Jahren stiegen die Strompreise kontinuierlich an. Wird der Strompreis 2023 wieder sinken?
Von 2013 bis 2021 waren die Preisanstiege noch relativ gering. Seit dem Winter 2021 ist der Energiepreis jedoch extrem stark erhöht worden. Der durchschnittliche Strompreis im Jahr 2021 betrug 32,16 Cent pro Kilowattstunde (bei einem Jahresverbrauch von 2.500 kWh). 2022 lag der Strompreis im Schnitt bei 33,50 Cent pro Kilowattstunde. Anfang des Jahres lag der Durchschnitt bei 41 Cent pro Kilowattstunde (bei einem Jahresverbrauch von 2.500 kWh). Nun soll der Strompreis - auch wegen der Strompreisbremse - 2023 wieder sinken. Hier erfahren Sie alles zur Entwicklung der Strompreise.
Wodurch entstehen Preiserhöhungen?
Die Preiserhöhungen der Strompreise können unterschiedliche Gründe haben. Zum Einen steigen die gesetzlich vorgeschriebenen Preiserhöhungen, wie die Netzentgelte oder die CO2-Steuer. Diese CO2 Steuer sorgt dafür, dass Anbieter, die viel CO2 produzieren, teurer werden. Es lohnt sich darum, zu Stromanbietern zu wechseln, die Ökostrom anbieten, da dieser weniger besteuert wird.
Für viele Netzregionen erhöhen sich auch die Netzentgelte der Strompreise, bekannt als Stromtransport Kosten, welche die Betreiber für den Bau, Betrieb und die Instandhaltung des Stromnetzes berechnen. Diese Kosten werden von den Stromanbietern übernommen. Allerdings werden diese häufig direkt an die Kund:innen weitergeleitet, was sich ebenfalls im Strompreis widerspiegelt. Doch neben Steuern, Abgaben und Umlagen gibt es auch noch weitere Faktoren, welche die Preisentwicklung beeinträchtigen. Diese anderen Preisbestandteile und Einflüsse erklären wir in den folgenden Paragraphen.
Die Corona Krise
Den hohen Preis, der nach dem Winter 2021/2022 herrschte, kann man vor allem mit der raschen Nachfrage nach Strom, verursacht durch die Erholung der Wirtschaft von der Corona-Krise, erklären. Die Energiespeicher wurden aufgrund der geringen Nachfrage nicht gefüllt. Der Preis sinkt nun langsam wieder, doch die Corona Krise hat den Strompreis nachhaltig beeinflusst. Der damalige Anstieg des Stromverbrauchs führte dazu, dass die schon wenig gefüllten Energiespeicher immer leerer wurden und der Strom immer teurer, da weniger Kapazität verfügbar war. Doch Ende 2022 waren die Gasspeicher wieder voll und die Strompreise sanken wieder.
Ukraine Konflikt
Doch nicht nur die Corona-Krise hatte starke Auswirkungen auf die Preisentwicklung, auch der Konflikt zwischen Russland und Ukraine hat die Entwicklung des Strompreises negativ beeinflusst. Da Deutschland den Großteil der Gaslieferungen bisher aus Russland bezogen hat, ist nun die Gasknappheit präsent. Dies wirkt sich negativ auf den Strompreis aus, da ein Teil des Stroms bisher mit Hilfe von Gaskraftwerken erzeugt wird. Solange die Beziehungen zu Russland angespannt sind und die Energiewende nicht vorwärts kommt, wird dieser Konflikt den Strompreis in die Höhe treiben. Durch erneuerbare Energien wird Deutschland von Erdgas und Gaslieferanten unabhängig. Die Gaspreise beeinflussen dann die Strompreise weniger.
Woraus besteht der Strompreis?
Der Strompreis setzt sich aus der Energielieferung und den Beiträgen zur Netznutzung sowie den Beiträgen zu staatlichen Abgaben, Steuern und Umlagen zusammen. Nur die Kostenquellen der Energielieferung sind vom jeweiligen Stromversorger beeinflussbar. Trotzdem hängen auch diese Preise von den Einkaufspreisen für Strom ab.
Strompreisbremse
Der Strompreis pro kWh ist bis zum Januar 2024 durch die Strompreisbremse gedeckelt. Die Strompreisbremse begrenzt den Strompreis für 80% Ihres Verbrauchs auf 40 Cent pro Kilowattstunde. Die restlichen 20% werden zu normalen Tarifbedingungen berechnet. Aus diesem Grunde lohnt sich ein Stromvergleich auch wieder umso mehr, da Sie bei den Strompreisen endlich wieder ordentlich sparen können. Die Strompreisbremse gibt Ihnen außerdem die Sicherheit, klar kalkulieren zu können. Besonders Haushalte, die mehr als 40 Cent pro Kilowattstunde Strom bezahlt haben, werden den Unterschied durch die Strompreisbremse bemerken.
Strompreisentwicklung der letzten 12 Jahre
In der Grafik ist die Strompreisentwicklung der letzten 12 Jahre zu sehen. Wie man erkennen kann, ist der Strompreis seit 2010 vorerst langsam aber stetig angestiegen. Den ersten größeren Sprung in der Strompreisentwicklung gab es zwischen 2012 und 2013, dies wurde durch die Energiewende und die damalige Erhöhung der EEG-Umlage beeinflusst. In den folgenden Jahren regulierte sich der Preis und stieg nur minimal an. Die bisher brisanteste Entwicklung gab es zwischen den Jahren 2021 und 2022, wo der Strompreis in die Höhe geschnellt ist. Die Faktoren für die Preisentwicklung sind, wie bereits erwähnt, die Auswirkungen der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Konflikt auf die Wirtschaft. Im Jahre 2023 sollen die Strompreise nun erstmals wieder sinken.
Strompreis 2022
Der Strompreis ist 2022 weiterhin gestiegen. Fast alle regionalen Stromanbieter haben ihre Preise für dieses Jahr erhöht, wobei die durchschnittliche Erhöhung bei 20% im Vergleich zum Vorjahr liegt. Die Entwicklung des Strompreises ist teilweise abhängig vom Gaspreis (Stromentwicklung durch Gas) und da dieser auch im Jahr 2022 weiter gestiegen ist, war dies leider auch der Fall für den Strompreis.
Strompreis 2023
Die Strompreise werden im Jahr 2023 deutlich sinken. Dies liegt - unter anderem - an der Strompreisbremse. Auch der Ukraine Konflikt ist nicht mehr so neu, wie er es im letzten Jahr war. So kann die Bundesregierung die Gaspreise besser einkalkulieren. Dadurch werden auch die Strompreise berechenbarer. Durch die Diversifizierung des Energiemarktes sinken Strompreise und auch die Preise für Erdgas. Deutschland ist immer unabhängiger vom Gas, da immer mehr erneuerbare Energien genutzt werden. Dies entspannt die Lage auf dem Energiemarkt.
Erneuerbare Energien
Im letzten Jahr, 2022, wurde mehr Strom und mehr Wärme durch erneuerbare Energie produziert. Fossile Energieträger werden somit immer weniger relevant und es liegt kein Monopol mehr beim Erdgas. Nachdem Windkraftanlagen 2021 wenig Strom erzeugt haben, haben sie 2022 wieder deutlich mehr Strom geboten. Allerdings ist die CO2-Steuer im Jahr 2022 um 5 Euro gestiegen, was zu höheren Kosten führt.
Was können die Verbraucher gegen die Preisschwankungen tun?
Die instabilen Verbraucherpreise auf dem Strommarkt brachten erhöhte Nebenkosten und somit eine wachsende Belastung bei den Verbraucher:innen mit sich. Dies soll sich nun ändern, da sich die Strompreise wieder verringern. Dennoch: Um einen starken Preisunterschied auf der nächsten Jahresendabrechnung zu vermeiden, sollte der Stromanbieterwechsel jährlich durchgeführt werden. Denn ein Anbieterwechsel kann für Kunden oft zu Ersparnissen von mehreren hundert Euro führen. Somit könnte ein Anbieterwechsel trotz sinkender Preise eine Menge Kosten sparen.
Wird der Strompreis sinken?
Ja, im Jahr 2023 wird der Strompreis durch die Strompreisbremse und eine Entspannung der Lage sinken. Dies resultiert aus verschiedenen Faktoren, wie den gefüllten Gasspeichern oder den Energien aus erneuerbaren Quellen, was auch den Prozess der Energiewende beeinflusst. Weitere beeinflussende Faktoren sind die Corona-Pandemie und der Ukraine-Konflikt, welche sich allerdings negativ auf den Strompreis auswirken.
Tipp: Prüfen und Wechseln!
Es lohnt sich, Ihren Strompreis stets im Blick zu behalten und regelmäßig zu wechseln. Durch das jährliche Wechseln können Sie sich jedes Jahr aufs Neue Boni sichern. Schauen Sie doch einmal auf unserem Stromrechner nach einem günstigen Tarif und wechseln Sie in nur fünf Minuten den Anbieter! Achtung: Im Rahmen der Strompreisbremse wurden Boni für Neukunden auf 50 Euro gedeckelt.
Fazit
Die Strompreise werden in diesem Jahr endlich wieder sinken. Grund dafür sind politische Entscheidungen und volle Gasspeicher. Nach den letzten Jahren ist ein Sinken der Preise genau das, was der Energiemarkt gebraucht hat. Endlich lohnen sich Anbieterwechsel wieder und Sie können bei Ihren Stromkosten sparen.
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