Jeden Tag nutzen wir Deutschen Trinkwasser in unserem täglichen Leben. Es fängt beim Zähneputzen und Duschen an und geht bis zum Kauf des neuen T-Shirts. Im Schnitt verbraucht eine Person in Deutschland 123 Liter direktes Trinkwasser pro Tag. Dieser Wert ist in den letzten Jahren stetig gesunken. So lag er im Jahr 1991 noch bei 144 Liter je Einwohner. Weitere 3.800 Liter pro Tag werden jedoch indirekt zur Herstellung von Lebensmitteln, Bekleidung und anderen Bedarfsgütern verbraucht. Wie gut diese Werte für unsere Umwelt sind und was jeder Einzelne tun kann, um Wasser zu sparen, erfahren Sie hier.
Indirekte Wassernutzung
Die indirekte Wassernutzung ist natürlich abhängig vom individuellen Konsum jedes Einzelnen. Viele Menschen sind sich allerdings nicht bewusst, wie viel Wasser für einige Produkte verbraucht wird. Der größte Teil wird zur Bewässerung von Obst, Gemüse und Getreide benötigt. So kommt es also dazu, dass die Produktion eines Kilos Rindfleisch mehr als 15.000 Liter Wasser benötigt. Konventionelle Baumwolle verbraucht bis zu 10.000 Liter Wasser in der Produktion. Zusammengerechnet mit dem direkten Wasserverbrauch, liegt der tägliche Wasserverbrauch im Schnitt in Deutschland also bei knapp über 3.900 Liter pro Person. Obwohl die direkte Wassernutzung jährlich sinkt, steigt die indirekte Wassernutzung. Das World Resources Institute hat herausgefunden, dass der Wasserverbrauch sich hierbei seit 1960 verdoppelt hat.
Umwelt
Rund einem Viertel der Weltbevölkerung droht akuter Wassermangel. Gemessen wird dies durch die Nutzung des Grund- und Oberflächenwassers ohne Dürren oder Hitzewellen. Akuter Wassermangel gilt dann, wenn etwa 80% dieses Wassers genutzt werden. Dies ist zur Zeit in 17 Ländern der Fall, zu denen vor allem Länder im Nahen Osten und Nordafrika gehören. Jedoch haben auch viele europäische Mittelmeerländer mit Trockenheit zu kämpfen. Die Folgen des Wassermangels sind Hunger, Konflikte, Migration sowie finanzielle Unsicherheit.
Wasserreduzierung
Ein Großteil der Wasserprobleme würde durch effizientere Nutzung der vorhanden Ressourcen vermieden werden. Hierzu gehört allen voran die konsequentere Wiederverwendung von Abwasser. Deutschland ist ein wasserreiches Land. Die erneuernde Wassermenge wird zu einem Viertel genutzt und es wird darauf geachtet, weniger Abwasser zu verursachen und Energie, die für die Wasserver- und Abwasserentsorgung benötigt wird, zu sparen. Dieser Umgang ist wichtig, um das Wasser nicht unnötig zu verschmutzen und zu verunreinigen. Einige Länder haben diese Vorzüge leider nicht und es fehlt an Trinkwasser.Obwohl vor allem die Regierungen und Unternehmen einen großen Teil zur Reduzierung des Wassers leisten könnten, gibt es natürlich auch Möglichkeiten für jeden einzelnen Menschen sich in seinem Verbrauch einzuschränken.
Wasser sparen beim direkten Wasserverbrauch
Auf der einen Seite gibt es hier den direkten Wasserverbrauch, den man einschränken kann. Der größte Verbrauch findet im Badezimmer statt. Der erste Tipp zum Wasser sparen, ist also: Duschen statt Baden! Ein Vollbad verbraucht bei einer durchschnittlichen Wannengröße nämlich schon etwa 140 Liter Wasser. Das Duschen verbraucht pro Minute ungefähr 15 Liter Wasser. So ist eine schnelle Dusche allemal wassersparender. Wenn man dann zusätzlich höchstens einmal am Tag duscht oder noch besser alle paar Tage, wird man einiges an Wasser sparen. Ein großes Problem neben dem hohen Wasserverbrauch ist der hohe Energieaufwand zur Erhitzung des Wassers. Wenn man der Umwelt in diesem Bereich etwas gutes tun möchte, kann man Ökostrom nutzen.Der nächste Tipp ist die Toilettenspülung. Pro Spülgang werden 7 bis 9 Liter Wasser benötigt. Mit einer Spartaste kann diese Menge jedoch auf 5 Liter reduziert werden. In der Küche gibt es weitere Möglichkeiten Wasser zu sparen. Wenn Sie keine Spülmaschine haben, spülen Sie effizient ab indem Sie eher große Mengen auf einmal abwaschen und dies nicht unter fließendem Wasser tun. Gemüse und Obst sollten Sie zwar immer vor dem Verzehr sauber machen, es ist allerdings ressourcenschonender eine Schüssel mit Wasser zu füllen und die Lebensmittel nach kurzem Einweichen abzureiben.Außerdem sollten Sie die Spülmaschine nur anmachen, wenn sie richtig und voll beladen ist. Das gleiche gilt im übrigen auch für die Waschmaschine.Für den Garten gibt es ebenfalls einige Möglichkeiten Wasser zu sparen, wie die Bewässerung durch Regenwasser, die Vermeidung von Hochdruckreinigern und selteneres Rasenmähen. Längeres Gras sorgt für mehr Schatten und der Rasen und Boden trocknet daher weniger aus. Wenn Sie ihren Rasen seltener mähen, müssen Sie ihn also auch seltener bewässern. Dies spart einiges an Wasser ein.Zusätzlich gibt es seit über 40 Jahren von der Bundesregierung ein Umweltzeichen namens “Blauer Engel”. Dieses Siegel garantiert laut Bundesumweltministerin Svenja Schulze “hohe Standards zum Schutz unserer Umwelt und Gesundheit - unabhängig und glaubwürdig”. Geräte mit diesem Kennzeichen sind also ebenfalls besonders wassersparend.
Wasser sparen beim indirekten Wasserverbrauch
Auf der anderen Seite spielt beim indirekten Wasserverbrauch vor allem Verzicht eine Rolle. Die Auswirkungen von unserem Konsum auf die Wasserressourcen in den Produktionsländern hängen von ihren klimatischen Bedingungen, der Qualität des Wassermanagements und ihren Produktionstechniken ab.Bei der Produktion jedes neuen Kleidungsstückes steigt der Wasserverbrauch. Versuchen Sie also nur das einzukaufen, was sie wirklich benötigen, tragen Sie Ihre Kleidung lange und kaufen Sie, wenn es geht, Second-Hand ein. Fleisch ist ein ähnliches Beispiel, denn je weniger Fleisch wir konsumieren, desto geringer ist unser Wasserverbauch. Des Weiteren sollte man auf regionale und saisonale Produkte setzen, wenn man Lebensmittel einkauft. Erdbeeren an einem Erdbeerstand im deutschen Sommer haben einen geringeren Wasserverbrauch als Erdbeeren, die im Winter verkauft werden und aus Spanien kommen.
Fazit
Wenn Sie versuchen Wasser zu sparen, schonen Sie nicht nur automatisch Ihren eigenen Geldbeutel, sondern tun auch der Umwelt etwas Gutes. Ein bewusster Umgang mit Wasser ist eine wichtige Grundlage und hilfreich, um im Jahr viele Liter Wasser einzusparen. Viele der Tipps sind leicht umzusetzen.
Julia Meyer
