Strompreis 2021

Jedes Jahr aufs Neue werden die Strompreise für das folgende Jahr festgelegt. Zum Jahr 2021 wird gespannt auf die Veränderung in den EEG-Umlagen geschaut. Die Anzahl der Grundversorger, welche ihre Preise senken und erhöhen, liegt in Waage. Die erhoffte Strompreissenkung wird jedoch leider nicht zu beobachten sein. Erfahren Sie nachfolgend alles Wissenswerte rund um die Strompreiserhöhung 2021. 

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In den letzten 20 Jahren hat sich der Strompreis pro Kilowattstunde auf durchschnittlich 30,9 Cent (Stand Juli 2020) verdoppelt. Dies zeigt einen rasanten Anstieg in den Stromkosten und welche Belastungen die einzelnen Haushalte tragen müssen. Rund 40 % des heutigen Strombedarfs wird in Deutschland aus regenerativen Quellen erzeugt. Durch regenerative Energie, wird nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch das Portemonnaie der Verbraucher. Eine wissenschaftliche Studie der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg kommt zu dem Ergebnis, dass die Stromkosten durch Solar- und Windenergie deutlich gesunken sind. Ohne diese nachhaltigen Energien wären der Strompreis 2021 noch deutlich höher als dieser ohnehin schon ist.

Macht bestimmt den Preis

Im umkämpften Strommarkt spielt der Markt hinsichtlich der Strompreisentwicklung keine übergeordnete Rolle. Auch der Versorger hat leider relativ wenig zu sagen. Der Strompreis wird hauptsächlich durch die Politik sowie die Netzbetreiber festgelegt. Ein Großteil der Stromkosten pro kWh, rund 50 %, gehen in Form von Umlagen und Steuern direkt an den Staat. Der Versorger erhält lediglich rund 25 % von dem Betrag, welchen der Kunde bezahlt. In diesen 25 % liegt also der Hauptunterschied der einzelnen Anbieter hinsichtlich deren Preisgestaltung. 

Der Preis in 2021

Grundsätzlich verändert sich der Strompreis im kommenden Jahr nicht allzusehr von den aktuellen Preisen in 2020. Lediglich 42 Grundversorger wollen ihre Preise im kommenden Jahr um durchschnittlich 2,4 % anheben. Erfreulicherweise planen 45 Grundversorger ihre Preise durchschnittlich um 1,8 % zu senken. Zwar könnte man davon ausgehen, dass der recht geringe Anstieg in den Strompreisen ein gutes Zeichen ist, jedoch sollte man bedenken, dass die Strom-Beschaffungspreise konstant sinken. Besonders im Jahr 2020 kam es in den Beschaffungspreisen zu deutlichen Veränderungen: Seit 2019 sind die Strompreise an der Börse um rund 21 % gesunken. Daher ist es eigentlich längst überfällig, die sinkenden Einkaufspreise, via dem Strompreis, an die Verbraucher weiterzugeben. 

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Warum sinkt der Preis in 2020?

Auch die Corona-Pandemie beeinflusst die Strompreise. Im Frühling und Sommer sanken die Handelspreise unter das Vorjahresniveau. Grund dafür war unter anderem die verringerte Stromnachfrage, da auch größere Firmen und Fabriken von Corona-bedingten Schließungen betroffen waren. Aber auch der Preis für Erdgas ist stark zurückgegangen, wodurch Gaskraftwerke den Strom kostengünstiger produzieren können. Der sonnige und gleichzeitig windige Frühling und Sommer dieses Jahr haben dazu beigetragen, dass regenerative Energiequellen, wie Solar- und Windenergie verstärkt nachhaltigen Strom generieren konnten.

EEG-Umlage sinkt

Die EEG-Umlage dient seit dem Jahr 2000 zur Förderung von Ökostrom. Seit ihrer Einführung steigt die EEG-Umlage stetig an, da konstant neue regenerative Energie-Anlagen an das Stromnetz angeschlossen werden. Dieses Jahr wurde jedoch eine EEG-Novelle beschlossen. Somit fallen zum 01. Januar 2021 erste Anlagen aus dem 20-jährigem Förderprogramm hinaus. Dadurch wird sich der Preis der EEG-Umlage senken, da weniger Anlagen gefördert werden. Außerdem wurden in den Anfängen große Projekte gefördert, wodurch nun auch große finanzielle Belastungen wegfallen. In den kommenden Jahren ist eine weitere Senkung der EEG-Umlage zu erwarten, da nachrückend mehr Programme dem Ende der 20-jährigen Förderung hingegen blicken. Außerdem wird der Staat Mittel, welche über die CO2-Preise auf beispielsweise Sprit- und Heizöl eingenommen werden, dazu verwenden, die erneuerbaren Energien weiter zu fördern. 

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Strompreiserhöhung

Sollte Ihr Anbieter den Strompreis pro kWh erhöhen, können Sie von Ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen und direkt durch einen Strompreisvergleich einen neuen, günstigeren Anbieter auswählen. Um Ihre Stromkosten weiter zu reduzieren, können Sie zusätzlich Smart-Home Technologien installieren oder Stromfressern in Ihrem Haushalt den Kampf ansagen. Denn nicht nur der Strompreis bestimmt die Höhe der Stromrechnung, sondern auch das eigene Konsumverhalten. 

Fazit

Der jährlichen Strompreisanpassung wird stets mit Spannung entgegen geblickt. Nicht immer wird eine Senkung in den Beschaffungspreisen an den Verbraucher weitergegeben. Positiv ist, dass die EEG-Umlage leicht sinkt und voraussichtlich in den kommenden Jahren auch weiter sinken wird. Da die Strompreise in 2021 jedoch relativ unverändert bleiben, ist es wichtig, dass Verbraucher den günstigsten Tarif auswählen und das eigene Konsumverhalten sowie die verwendete Elektronik anpassen bzw. erneuern.