Was ist eigentlich die Ablehnungsfrist bei KFZ Versicherungen? Und was gibt es zu beachten, wenn eine KFZ Versicherung abgeschlossen wird? Alles rund um die Ablehnungsfrist finden Sie in diesem Beitrag.
Wie lange ist die Ablehnungsfrist?
Bei der Ablehnungsfrist geht es um den Zeitraum, in welchem ein KFZ Versicherer potenzielle Kund:innen zurückweisen kann. Die Ablehnungsfrist für die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung beträgt 14 Tage nach Antragstellung. Bei anderen Versicherungsverträgen, die über die Mindestdeckung hinausgehen, kann sie bis zu vier Wochen betragen. Dies gilt dann für Teil- oder Vollkasko Versicherungen. Mehr zu Haftpflicht, Teilkasko oder Vollkasko gibt es in den hier verlinkten Beiträgen von Wechseljetzt.de.
Kfz-Haftpflichtversicherung – zwingend nach Paragraf 1, Pflichtversicherungsgesetz
Die KFZ Haftpflichtversicherung muss nach Paragraf 1 des Pflichtversicherungsgesetzes immer abgeschlossen werden. Alle Verkehrsteilnehmenden müssen also einen Versicherungsschutz haben. Da in Deutschland aber nicht Fahrer und Fahrerinnen versichert werden müssen, sondern die Fahrzeuge, braucht jedes Fahrzeug im konkreten eine Haftpflichtversicherung. Doch Achtung - wenn es mehrere Fahrer oder Fahrerinnen gibt, muss die Versicherung mehrere Altersstufen bzw. Fahrerfahrungen abdecken!
Ablehnungsfrist: Wann darf mich die Kfz-Versicherung ablehnen?
Doch wann darf mich ein KFZ-Versicherer überhaupt ablehnen? Dafür gibt es einige gesetzlich festgelegte Gründe. Wenn keiner der folgenden Gründe zustimmt, gilt eine Aufnahmepflicht.
- Örtliche Beschränkungen: Eine bayerische Versicherung muss keine Menschen in Schleswig-Holstein versichern.
- Beschränkungen auf bestimmte Personen- und Berufsgruppen: Es gibt zum Beispiel Versicherungen speziell für Fahrschulen.
- Wagnisklasse: Wenn bestimmte Fahrzeuge prinzipiell nicht versichert werden, z.B. LKW, ist dies in Ordnung.
- Zuletzt ist es auch anerkannt, Versicherungsnehmer oder Versicherungsnehmerinnen abzulehnen, wenn diese bereits bei der selben Versicherung versichert waren und Delikte wie Drohung oder arglistige Täuschung vorlagen, wenn der Vertrag verletzt wurde, wenn falsche Angaben gemacht wurden, wenn Nichtzahlungen vorkamen oder auch wenn der Vertrag nach einem oder mehreren Schadensfällen gekündigt wurde.
Ablehnungsfrist überschritten
Und was, wenn die Ablehnungsfrist von vier Wochen oder 14 Tagen verstrichen ist? Heißt das automatisch, dass Sie nun versichert sind? Theoretisch ja. Dennoch müssen Sie auf die Rückmeldung durch das Versicherungsunternehmen warten, um in einer Verkehrskontrolle nachweisen zu können, dass Sie einen Versicherungsschutz vorweisen. Dennoch: wenn die Ablehnungsfrist überschritten ist, sind Sie versichert bis zum Ende des Versicherungsjahres. Die Ablehnungsfrist beginnt mit dem Datum der Antragstellung und Eingang des Antrags bei der Versicherung.
Hintergrund der Ablehnungsfrist für Kfz-Versicherungen
Der Hintergrund der Ablehnungsfrist liegt darin, dass Kund:innen sicher wissen, wie lange sie auf die Versicherungsgesellschaft warten müssen. Wenn es keine Ablehnungsfrist gäbe, könnten Versicherungsanbieter Kund:innen beliebig lange warten lassen.
Fazit
Wenn Sie einen Antrag auf einen Versicherungsvertrag stellen, müssen Sie auf Rückmeldung innerhalb der Ablehnungsfristen warten. Normalerweise müssen Versicherer Sie annehmen, es sei denn, besondere Kriterien (siehe oben) sind erfüllt. Eine Ablehnung ist also sehr unwahrscheinlich. Nicht sicher, welche Versicherung die richtige für Sie ist? Schauen Sie doch mal auf unseren KFZ Versicherungsrechner!