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Interview mit Energieheld-Gründer Philipp Lyding

Energieheld stellt einer der größten gewerkeübergreifende Internetportale zum Thema energetische Sanierung zur Verfügung. Energieheld wurde im März 2012 in Hannover von Michael Kessler, Pascal Ludynia und Philipp Lyding gegründet. WechselJetzt.de führte ein Interview mit einem der Gründer, in dem Sie mehr über die Gründung von Energieheld erfahren sowie einen Einblick in die momentane Entwicklung des Projekts erhalten.

Wechseljetzt Serviceteam: Wie kam es zu dem Projekt Energieheld und was ist Ihr Motto?

Philipp Lyding: Motivation zur Gründung im Bereich Energieeffizienz basiert auf der einfachen Erkenntnis, dass Wind und Sonne in Zukunft große Teile unseres Energiebedarfs decken, konventionelle Energieträger immer knapper werden und daher die Ressource Energie immer teurer wird. Folglich besteht ein einfacher und direkter ökonomischer Anreiz zum Erreichen einer höheren Energieeffizienz.

Aktuell haben viele Endverbraucher bereits das Vorhaben, Energie zu sparen und damit Kosten zu senken. Im Rahmen der aktuellen sich bietenden technologischen, ökonomischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen ist dieses Vorhaben teilweise aber nur unter hohen Transaktionskosten umsetzbar. Notwendig sind daher neuartige Marktstrukturen, die es den Endverbrauchern ermöglichen:

1. notwendige Informationen zu sammeln (Wie ist der Status quo meines Energieverbrauchs?),

2. eine Übersicht an möglicher Beratung (spezialisierte Energieberater) und Maßnahmen zu erhalten (Was kann ich zu welchen Kosten ändern?) und

3. die finale Umsetzung einzuleiten (Wen oder was brauche ich dafür und welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?).

Andere Märkte standen bereits vor diesen Herausforderungen und haben durch neuartige Tools im Internet moderne Vertriebsstrukturen geschaffen, die den traditionellen Offline-Vertriebsweg nahezu ersetzt haben.

Unsere Idee ist daher die Gründung des Energieeffizienzportals Energieheld, in dem die Nachfragen durch Endverbraucher und das Angebot von Handwerkern zusammenlaufen. Für den Nachfrager wird die Informationsbeschaffung stark vereinfacht, für den Anbieter ergibt sich ein neuer, vereinfachter Vertriebskanal.

Wechseljetzt Serviceteam: Und kannten Sie drei sich bereits vor dem Projekt Energieheld? Wenn ja, wie funktioniert das, für Sie im Team zu arbeiten und ein Unternehmen zu leiten?

Philipp Lyding: Ja, Michael Kessler und ich haben seit 2001 gemeinsam an der Leibniz Universität Hannover Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Danach trennten sich zumindest beruflich die Wege. Michael Kessler hat im Bereich Solarenergie am Institut für Solarenergieforschung Hameln (ISFH) promoviert und ich habe am Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik in Kassel Offshore-Windenergie-Projekte geleitet.

Nach diesen Stationen wollten wir gemeinsam etwas eigenes Aufbauen. Pascal Ludynia ist ebenfalls Wirtschaftsingenieur, kam aber direkt von der Uni. Er fand das Konzept so spannend, dass er sofort eingestiegen ist und somit Energieheld auch von Beginn an mit begleitet hat.

Die Zusammenarbeit funktioniert super – wir ziehen gemeinsam an einem Strang – jeder hat das gleiche Ziel vor Augen.

Wechseljetzt Serviceteam: Manchmal kommen Ideen auch im Schlaf. War das mit Energieheld so oder wie entstand die Idee dahinter?

Philipp Lyding: Die Idee kam auf, als die Eltern von Mitgründer Michael Kessler eine Gebäudesanierung planten. Dabei fiel Michael auf, wie schwierig es ist, an gute und unabhängige Informationen zu gelangen. Aus Interesse an Umweltthemen und der energetischen Gebäudesanierung entstand so die Idee, ein unabhängiges Webportal für diesen Bereich zu entwickeln.

Im Grunde wuchs mit dem Interesse an den Thematiken der energetischen Gebäudesanierung auch der Wille, einen Beitrag zur Energiewende zu schaffen und die nachhaltige Zukunft in Deutschland aktiv mitzugestalten. Nur durch ein unkompliziertes, effizientes Energiemanagement können die ehrgeizigen Klimaziele erreicht werden. Also so ganz über Nacht kam uns die Idee daher nicht. Es war eher eine Entwicklung, in der dieser Wille zur Nachhaltigkeit eine Plattform in Gestalt von Energieheld bekam.

Wechseljetzt Serviceteam: Aller Anfang ist schwer. Wie war der Start für Sie? Würden Sie sagen, dass Sie mutig waren?

Philipp Lyding: Ja, das würde ich generell schon sagen. Es ist eben immer ein großer Schritt, wenn man sich entscheidet, ein Geschäftsmodell auch tatsächlich umzusetzen. Wenn man bedenkt, dass lediglich jedes zehnte Startup am Markt bestehen kann, und man dies auch weiß, dann ist es schon mutig, sein ganzes Tun auf den Aufbau eines solchen Startups zu fokussieren.

Wechseljetzt Serviceteam: Wie lange besteht Energieheld jetzt und wie würde ein Resümee aussehen, wenn Sie jetzt eins ziehen müssten?

Philipp Lyding: Gegründet wurde Energieheld schon im März 2012, aber erst seit Dezember 2012 sind wir online und ich würde sagen erst seit April 2013 sind wir wirklich auf dem Markt aktiv.

Man braucht im Grunde schon etwa ein Jahr zur Findung und Ausrichtung einer Firma. Das liegt einfach daran, dass man eben nicht alles vorhersehen kann und ab und an in Teilbereichen zurückrudern muss und einem anderen mehr Priorität geben muss. Entscheidend ist es, dies auch zu erkennen. Ich finde wir haben das bisher ziemlich gut gemacht.

Wechseljetzt Serviceteam: Wo geht im Haus/Wohnung am meisten Energie verloren? Und was kann man tun, um dem zuvorzukommen?

Philipp Lyding: Man kann nicht generell sagen DIES ist der allgemeine Energiefresser in jedem Haushalt. Jedes Haus ist eben verschieden und so muss auch geschaut werden was sich individuell am meisten lohnt. Generell lässt sich sagen, dass moderne Technik sehr viel effizienter ist als ältere. Dies ist erstaunlich wenigen Hausbesitzern bewusst. Neu Brennwert-Heizungen z.B. sparen nach einer gewissen Amortisationszeit sogar Geld ein. Wer staatliche Förderungen in Anspruch nimmt, spart sogar noch schneller. Dazu kommt letztlich noch die CO2-Einsparung als positiver Effekt zusätzlich hinzu.

Unterm Strich kann man sagen, dass es fast in jedem Haus sinnvoll wäre, etwas zu sanieren. Klar hört sich das jetzt nach Werbung für uns an, und das leugne ich auch gar nicht, jedoch ist es auch Tatsache, dass der Hausbesitzer definitiv einen klaren Mehrwert von der Sanierung hat. Die Energiepreise, also Strom und Gas, steigen weiter an. Man kann sein Geld kaum sicherer anlegen, als es in die eigenen vier Wände zu investieren.

Wechseljetzt Serviceteam: Haben Sie noch Wünsche für Energieheld, die Sie sich gerne erfüllen wollen?

Philipp Lyding: Wachsen und ein bundesweiter Online-Ansprechpartner für energetisches Sanieren werden.

Inwieweit beeinflusst das Thema Umweltschutz andere Bereiche Ihres Lebens? Zum Beispiel nachhaltiges Essen/Konsumverhalten/Yoga oder ähnliches?

Philipp Lyding: Hehe, naja Yoga macht zwar meine Freundin und würde mir bestimmt auch gut tun, aber bei uns macht soweit ich weiß niemand Yoga. Allerdings sind wir uns hier bei Energieheld unserer Handlungen als Konsument bewusst. Schließlich ist es nicht nur der Wille, sondern die Taten, die zählen. Um es mal kurz zu fassen, im Büro haben wir nur Bio- und Fairtrade-Kaffee, ja!