Die Zentralheizung ist ein wichtiger Bestandteil Ihres Hauses, vor allem in den Wintermonaten. Denn jährlich wird ein großer Anteil Ihrer Energierechnung für Strom und Gas ausgegeben. So unverzichtbar Heizungsanlagen auch sind, so gibt es doch eine Menge wichtiger Informationen über sie, die Sie vielleicht nicht kennen. Vor allem, wenn Sie darüber nachdenken, eine Heizung zu ersetzen oder eine neue Zentralheizung anzuschaffen.
Was ist ein Zentralheizungssystem?
Eine Zentralheizung beschreibt ein Heizungssystem, welches das gesamte Gebäude mit Wärme versorgen kann. Diese Technik hat sich sowohl in Einfamilienhäusern als auch in großen Wohnkomplexen mit vielen einzelnen Wohnungen durchgesetzt. Die Zentralheizung besteht oftmals aus einer Anlage, wo Wärme erzeugt wird, und einem Verteilersystem, das zur Verteilung der Wärme dient.
Des Weiteren gibt es aber auch ein Fernwärme-Modell, in dem die Wärme aus einem Wärmekraftwerk kommt, das sich außerhalb des Gebäudes befindet. Anlagen zur Wärmeerzeugung, welche sich im Haus befinden, werden in der Regel mit Gas oder Öl betrieben. Außerdem gibt es auch Heizkessel, in denen Holz-Pellets verbrannt werden. Letzteres wird heutzutage immer häufiger verwendet.
Darüber hinaus können auch weitere erneuerbare Energiequellen zum Betreiben von Zentralheizungen genutzt werden. Beispielsweise kann eine Zentralheizung den Strom aus einer Solaranlage nutzen, um in Betrieb gesetzt zu werden. Plant man in einem Gebäude neben Wärme auch Strom zu erzeugen, kann ein Mini-Blockheizkraftwerk eingebaut werden. Dieses stellt sowohl Wärme als auch Strom aus Gas her. Des Weiteren werden immer häufiger Wärmepumpen genutzt. Diese können die Wärme aus Erde, Luft oder Wasser gewinnen und im Folgenden wieder über die Heizung wieder abgeben, verteilen und somit Wärme erzeugen.
So funktioniert eine Zentralheizung!
Auch wenn es viele Energieträger gibt, welche die Anlage zur Wärmeerzeugung nutzen kann, haben die meisten Zentralheizungen eine ähnliche Funktionsweise:
Schritt 1:
Im ersten Schritt wird das Wasser in einem Heizkessel erhitzt und über das Verteilersystem im ganzen Gebäude, wo sich Heizkörper befinden, verteilt. Diesen Prozess betitelt man in der Fachsprache auch als Vorlauf.
Schritt 2:
Anschließend fließt das warme Wasser in die Heizkörper und verteilt dort die Wärme in die Räume. Über das Thermostatventil kann die Menge an heißem Wasser, das in einen Heizkörper fließt, reguliert werden. Dies beeinflusst im Umkehrschluss die Temperatur.
Schritt 3:
Sobald das Wasser seine Wärme abgegeben hat, fließt es zurück in den Heizkessel. Dieser Prozess wird auch Rücklauf genannt.
Kosten einer Zentralheizung als Mieter
Die Kosten für eine Zentralheizung setzen sich zum einen aus den Kosten für den Betrieb der Heizung und zum anderen aus dem verwendeten Energieträger zusammen, welcher zur Wärmeerzeugung genutzt wird. Die Höhe der Kosten für Mieter:innen lässt sich anhand der jährlichen Heizkostenabrechnung bestimmen. Zusätzlich gibt diese Auskunft darüber, ob Sie zusätzliche Kosten fürs Heizen zahlen müssen. Dies kann passieren, wenn Ihr Verbrauch höher ist als erwartet. Sollte Ihr Verbrauch geringer sein als erwartet, dann erstattet Ihr Vermieter oder Ihre Vermieterin die Kosten.
Dennoch ist man als Mieter:in nicht die alleinige Person, die die Heizkosten komplett selbst beeinflusst. Es ergeben sich circa 50 % bis 70 % aus dem tatsächlichen eigenen Verbrauch, und die restlichen Kosten verteilen sich auf alle Mieter:innen des Hauses. So kommen beispielsweise Wartungskosten hinzu, die alle Mietparteien tragen müssen.
Zentralheizung: Vor- und Nachteile
Vorteile
Vermieter:innen
Der Vorteil einer Zentralheizung als Mieter:in ist, dass der Vermieter die komplette Verantwortung für den Betrieb und die Instandhaltung der Zentralheizung übernimmt. Somit entlastet es den Mieter und die Mieterin zeitlich und spart Arbeit. Zwar werden Wartungskosten auf Mieter:innen aufgeteilt, dennoch sind Sie vom bürokratischen Aufwand befreit.
Standort
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Zentralheizung keinen Platz in den eigenen Vier Wänden wegnimmt, da der Heizkessel an einem zentralen Ort (meist im Keller) verbaut ist. Daher ist mehr Platz vorhanden und auch Reparaturen und Wartungen sind nicht abhängig von Mieter:innen.
Temperaturregulierung
In Deutschland gibt es eine Mindesttemperatur-Vorgabe für Vermieter:innen, welche bestimmt, dass eine Mindesttemperatur von 20 bis 22 Grad Celsius herrscht. Doch durch die Energiekrise wird es neue Heiz-Vorlagen für Vermieter:innen geben. Dabei wird spekuliert, dass die Mindesttemperatur in Zukunft 19 Grad Celsius beträgt. Hierbei wird die Mindesttemperatur also herabgesetzt, um das Gas sparen zu ermöglichen und weiter voranzutreiben.
Nachteile
Kosten
Auch wenn der Vermieter oder die Vermieterin sich um die Instandhaltung der Zentralheizung kümmern muss, sind Vermieter:innen nicht frei von den Kosten. Ganz im Gegenteil, denn Vermieter:innen sind durch dieses geteilte Heizungssystem mehr an den zusätzlich entstehenden Kosten beteiligt und können diese weniger selbst bestimmen.
Energieverbrauch
Auch der Energieverbrauch wird bei Zentralheizungen kritisiert. Grund hierfür ist, dass bei der Wärmeverteilung die Wärme häufig durch nicht beheizte Teile des Gebäudes fließen muss und somit auf diesem Weg mehr Energie verbraucht wird. Ein weiterer Negativaspekt ist der dabei entstehende Wärmeverlust, da dadurch mehr geheizt werden muss und die Energiekosten somit höher werden.
Fazit
Mieter:innen einer Wohnung mit Zentralheizung können nicht einfach zu einer anderen Heizungsart wechseln. Bei einer Mietwohnung mit Zentralheizung trägt der Vermieter oder die Vermieterin die Entscheidung und Verantwortung darüber, welches Heizsystem verwendet wird. Die Beliebtheit von Zentralheizungen ergibt sich daraus, dass ein Zentralheizungssystem in der Anschaffung vergleichsweise kostengünstiger ist. Mieter:innen haben zwar keinen kompletten Einfluss auf die Kosten, können dafür aber auf den Vermieter oder die Vermieterin vertrauen, dass dieser oder diese die Verantwortung für alles, was die Instandhaltung betrifft, übernimmt.