
Wie lange besteht Energynet.de schon und wie kam es zu den Anfängen von Energynet.de? War das immer ein Projekt, das Ihnen vorschwebte?
Die Domain habe ich schon sehr lange, seit dem Jahr 2000. Anfangs wollte ich Informationen zu energiesparenden Gebäuden zusammen tragen, später sind dann noch aktuelle Meldungen hinzugekommen. Im Herbst 2006 habe ich die Seite dann als Blog eingerichtet, nachdem ich die Entwicklung der Blogs in Deutschland schon einige Zeit verfolgt hatte. Die Veränderungen haben sich mit der Zeit ergeben, die Professionalisierung war ursprünglich nicht geplant.
Welches Motto verfolgen Sie mit Energynet.de und lässt sich dies auch auf Ihr Leben übertragen?
Energieeffizienz und Erneuerbare Energien sind eine Chance für die Zukunft und keine Belastung, wie es oft in den Medien dargestellt wird. Ich möchte diese Themen positiv darstellen, ohne die Probleme auszuklammern. Dies möchte ich auch in Gesprächen mit Freunden so darstellen.
Was motiviert Sie dazu so viel Arbeit in energynet.de zu stecken?
Das Potential, was in diesen Themen steckt ist enorm groß, das war für mich schon immer faszinierend. Zum anderen möchte ich die Themen von energynet.de positiv besetzen. Was mich auch motiviert ist der Dialog, der durch einen Blog und soziale Medien möglich wird, man bekommt sehr schnell Feedback und kann mit den Lesern diskutieren, man lernt viele spannende Persönlichkeiten kennen durch das bloggen und ich kann neue Technologien für diese Kommunikation mit anderen interessierten Menschen ausprobieren, wie Podcast oder Google+ Hangout-on-Air.
Inwieweit beeinflusst das Thema Umweltschutz andere Bereiche Ihres Lebens? Zum Beispiel nachhaltiges Essen/Konsumverhalten /Yoga/ Hobbies oder ähnliches?
Ich glaube besonders beim Einkauf macht sich das bemerkbar, regionale Produkte sind uns besonders wichtig und bei mir ist das Interesse an Konsum mehr auf Nachhaltigkeit als auf die Menge ausgerichtet.
Herr Kühl, in Ihrem Blog erwähnen Sie, dass Sie von der Machbarkeit einer Energiewende und einer zukunftsfähigen Energieversorgung überzeugt sind. Wie stellen Sie sich diese vor?
Wir müssen heute wieder beginnen uns über den Energieverbrauch und die Erzeugung Gedanken zu machen. Mit der Atomenergie hieß es immer wir haben genügend Energie und müssen uns keine Gedanken darüber machen. Das hat die heutige Energieverschwendung erst möglich gemacht. Jetzt beginnt ein Umdenken und mehr Menschen werden gleichzeitig zu Versorgern und Verbrauchern. Wir werden künftig den Strom selbst erzeugen oder aus der Region beziehen und genau sagen können wo er herkommt, alles wird transparent werden.
Seit Dezember 2011 versuchen Sie mehr Zeit in energynet.de zu investieren – was machen Sie denn außerhalb von Energynet.de? Sind Sie auch derzeit in der Bauphysik tätig oder hat es sie in eine ganz andere Richtung verschlagen?
Ich versuche noch einen weiteren Blog zur Wohnungslüftung aufzubauen, aber ansonsten bleibt energynet.de mein Haupt-Arbeitsgebiet.
Thema Energie: Welches Thema hat derzeit Ihr meistes Interesse? Und welches Thema beäugen Sie derzeit eher kritisch?
Mir ist es ein wichtiges Anliegen auf die Potentiale und Chancen der Energieeffizienz hinzuweisen, daher wird dieses Thema sicher noch länger meine größte Aufmerksamkeit haben.
Wie zufrieden sind Sie mit den Ergebnissen der Bundestagswahl? Was hätte Ihrer Meinung anders laufen können/sollen?
Bei der Bundestagswahl war die Energiewende nur mit den Kosten verbunden, die eigentlichen Gründe spielten keine Rolle. Klimaschutz ist heute kein Thema mehr in der Politik, vielleicht brauchen wir da eine andere, pragmatischere Betrachtung. Wie kommen wir z.B. am schnellsten und am wirtschaftlichsten zu wirkungsvollen Maßnahmen im Klimaschutz, da wird man a Energieeffizienz nicht mehr vorbei kommen. Ich würde mir auch wünschen, dass weniger das Wohl der Unternehmen im Mittelpunkt steht, sondern die Interessen der Bürger.
Haben Sie noch Wünsche für energynet.de, die Sie sich gerne erfüllen wollen? Wie sieht ihre ideale Zukunft für Energynet.de aus?
Ich wünsche mir, dass energynet.de zu einer Plattform für gute Beispiele in den Bereichen Energieeffizienz, Erneuerbare Energien und Energiespeicherung. Aber energynet.de soll auch ein Diskussionsforum sein mit allen modernen Medien, um Menschen über die künftige Energienutzung zusammen zu bringen und diskutieren zu lassen.
Was ist ihr persönlicher bester Stromspartipp?
Abschalten von nicht benutzten Verbrauchern ist sehr wichtig und wird oft unterschätzt. So muss z.B. der DSL-Router nicht nachts oder in der Urlaubszeit arbeiten.
Sie sind regelmäßig unter den Top-Blogs im ebuzzing – Ranking der Kategorie Energie und Umwelt. Wie fühlt sich das an?
Es ist eine große Ehre unter den Top-Blogs zu sein und ich spüre die größere Aufmerksamkeit, die ich damit erhalte. Ich setze mich damit auch selbst unter Druck im nächsten Monat wieder so weit nach vorne zu kommen.
Hat der Erfolg ihres Blogs Ihren Schreibstil verändert? Wenn ja inwieweit hat er sich verändert?
Was sich am meisten verändert hat in den letzten Monaten ist, dass ich mehr eigenen Content produziere und, dass ich damit selbstbewusster schreibe.
Welche Zielgruppe möchten Sie mit Energynet.de ansprechen?
Ich möchte jeden ansprechen, der sich für die heutige und künftige Energieversorgung interessiert, egal ob er oder sie sich beruflich oder privat damit beschäftigt. Denn zu den wichtigsten Änderungen gehört die Einstellung zum Energieverbrauch, was man zu Hause erlernt hat, kann man auch am Arbeitsplatz anwenden und umgekehrt.