Japans Atomausstieg nach der Katastrophe in Fukushima wurde erst im September 2012 beschlossen. Zwei Jahre nach dem Unglück protestieren Japaner, mit Unterstützung der ganzen Welt, gegen Atomkraft. Der neue Premierminister Japans plant ein neues Energiekonzept zu erarbeiten und dabei weiterhin Kernenergie einzubeziehen.
Heute vor genau zwei Jahren sorgte in Japan ein Erdbeben mit der Folge eines Tsunami für eine Atomkatastrophe in dem Atomkraftwerk in Fukushima. Das Unglück forderte damals mehr als 18.000 Todesopfer. Kernschmelze, wochenlanges Bangen und Angst waren die Folgen und belasten noch heute den Ort.
Der sofortige Ausstieg wird gefordert
Die Gesellschaft Japans reagierte damals wie auch heute mit Protesten gegen die Atomkraft und forderte den sofortigen Ausstieg. Anfängliche Verhandlungen von Seiten der Regierung zum Atomausstieg wurden nach nur einem halben Jahr wieder verworfen. Shinzo Abe, der seit 2013 Premierminister Japans ist, entschied an einem neuen Konzept zu arbeiten, das die Energieversorgung in Japan sicherstellen soll. Im Gegensatz zu den Forderungen der Bevölkerung, soll Atomkraft dabei weiterhin eine Rolle spielen. Abe verspricht dennoch die Abhängigkeit des Landes von der Atomkraft zu reduzieren. Eine neu Atomaufsichtsbehörde betrachtet die Bedingungen kritisch und führte Untersuchungen zu einzelnen Atomkraftwerken durch. Davon seien vereinzelte Atomkraftwerke in stark erdbebengefährdeten Regionen erbaut, was die Wahrscheinlichkeit zur Inbetriebnahme eines bisher stillgelegten Kraftwerkes fast unmöglich werden lässt.
Japaner gehen auf die Straßen um ihre Meinung öffentlich zu äußern
13.000 Japaner protestierten am Samstag gegen Atomkraft und den Beschluss des Premierministers Atomkraft wieder in die Wirtschaft aufzunehmen. Auf der ganzen Welt wurden anlässlich des Jahrestags der Atomkatastrophe Proteste organisiert und so wird die Bekennung und Forderung der globalen Gesellschaft zu „grünem Strom“ immer deutlicher.
Die Folgen der Katastrophe sind auch zwei Jahre nach dem Unglück in Fukushima noch deutlich sichtbar. "Namie" wird die kontaminierte Zone in Japan genannt, die weiterhin gesperrt ist und unter staatlicher Kontrolle steht. Noch immer können Menschen nicht zurück in ihre Heimat und bedenkenlos dort leben. Eins der größten Probleme ist die Entsorgung des radioaktiven Materials. Die Japaner erwarten mehr Einsatz der Regierung, denn bisher sei nicht viel passiert, um den Menschen ein Leben in ihrer Heimat wieder möglichen zu machen. Teilweise tüten Japaner im Krisengebiet radioaktiv verstrahlte Erde ein, die dann am Straßenrand zurück bleibt. Diese sind natürlich nicht ausreichend geschützt und bergen Gefahren für die Menschen in der Umgebung. Auch das Atomkraftwerk selbst muss abgebaut und entsorgt werden. Dies erweist sich jedoch als schwierig, denn durch die hohe, radioaktive Strahlung wird es für Menschen unmöglich dort zu arbeiten. Roboter müssen entwickelt werden, die die Arbeiten am Atomkraftwerk durchführen können. Die vollständige Entsorgung des Katastrophen-Werks wird voraussichtlich noch weitere Jahrzehnte dauern.