Deutschlands Energiewende in Mosaik Optik

Deutschlands Energiewende ist heiß diskutiert. Dies mag an der Wichtigkeit und Brisanz des Themas liegen. Die Energiewende umfasst den Weg der Abkehr von traditioneller Strom- und Wärmeerzeugung, welche heutzutage vor allem durch Kohle- und Atomkraft stattfindet. Das Ziel der Energiewende ist es, einen alternativen, sicheren, sauberen sowie bezahlbaren Weg zu finden, Energie zu erzeugen und anschließend zu nutzen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat das diesjährige Energiewende-Ranking publiziert. Dies zeigt, dass Deutschland ein reines Mosaik ist, und die Energiewende nicht einheitlich erfolgt. Lesen Sie nun weitere Details.

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Deutschlands Ziel 

Wenn Deutschland seine Klimaziele erreichen möchte, dann muss die Energieversorgung zügig auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Bis zum Jahr 2050 hat Deutschland sich das Ziel gesetzt, Treibhausgasemissionen um bis zu 95 % (verglichen zum Jahr 1990) zu verringern.Ferner setzt sich die Bundesregierung aktuell dafür ein, exakt diese Treibhausgasneutralität, auf europäischer Ebene, bis 2050 tatsächlich zu erreichen. Die Umstellung der Energieversorgung von traditioneller zur erneuerbaren Energie bringt weitere Vorteile mit sich als “nur” die Reduzierung der Treibhausgasemissionen. So kann beispielsweise eine Verbesserung des lokalen Umweltschutzes oder der Energieversorgungs- sicherheit erreicht werden. Darüber hinaus bietet die Energiewende auch Möglichkeiten für neue Arbeitsplätze oder Wachstumsmärkte.  

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Wie können diese Ziele erreicht werden?  

Um die von der Regierung gesetzten Ziele zu erreichen, sind viele Regelungen und Projekte von Nöten. Die grundlegenden Entscheidungen und Weichenstellungen werden hierfür in der Bundespolitik getroffen. Allerdings haben auch die sechzehn verschiedenen Bundesländer vielschichtige Optionen, sich in der Energiewende zu beteiligen und den Strukturwandel voran zu bringen. So können die verschiedenen Bundesländer beispielsweise Rahmenbedingungen direkt beeinflussen, welche die Nutzung der erneuerbaren Energien regelt. Dadurch können zum Exempel Abstandsregelungen sowie Genehmigungsverfahren direkt beeinflusst werden, wodurch im Baurecht und in der Raumplanung Barrieren vermieden werden können. Darüber hinaus können die Bundesländer Förderprogramme ins Leben rufen, welche zum Beispiel die Wärmedämmung verschiedener Gebäude fördert. Außerdem können die verschiedenen Bundesländer Forschung und Entwicklung unterstützen und dadurch nicht nur die technologische, aber auch die wirtschaftliche Wende des Bundeslandes dynamisieren. Eine positive mögliche Folge ist die Ansiedlung von Unternehmen der Branche, welche gleichermaßen neue Arbeitsplätze schafft.

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Was macht das DIW? 

Bereits zum sechsten Mal führt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung eine Studie durch, um die Produktivität der sechzehn verschiedenen Bundesländer im Bereich der Energiewende zu untersuchen. Dabei fokussiert sich das DIW auf die Nutzung der verschiedenen Energien und einhergehend damit, mit den technologischen sowie wirtschaftlichen Wandel. Die Studie wird in 61 Einzelindikatoren aus vier Gruppen unterteilt. Die vier verschiedenen Gruppen sind (1) Input - Nutzung, (2) Input - Wandel, (3) Output - Nutzung, (4) Output - Wandel. 

Input - Nutzung

In dieser Gruppe werden die politischen Handlungen des Bundeslandes bezüglich des Energiewandels bewertet. So werden Ziele des Bundeslandes berücksichtigt, welche die Energiewende vorantreiben, wie beispielsweise die verschiedenen Förderprogramme. 

Output - Nutzung

Diese Indikatoren bewerten und messen die erreichten Erfolge des Energiewandels in dem jeweiligen Bundesland. Hier wird zwischen allgemeinen und spartenspezifischen Indikatoren unterschieden. Die allgemeinen Indikatoren halten den Anteil erneuerbarer Energien fest. Der Anteil berechnet sich durch die verschiedenen Verbräuche in Primärenergie, Endenergie (ohne Strom und Fernwärme), an der Stromerzeugung sowie Fernwärmeerzeugung, und dem Stromverbrauch. Die spartenspezifischen Indikatoren hingegen ermitteln die Nutzung der Flächen- sowie technischen Potenziale von Erd- bzw. Umweltwärme sowie Wasser- und Windkraft, Bioenergie, Solarthermie und Photovoltaik. Ebenso wird die jeweilige CO2-Emission sowie deren Entwicklung entsprechend in Betracht gezogen. 

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Input - Wandel 

Hier wird sich hauptsächlich auf die verschiedenen politischen Handlungen fokussiert. Das DIW schaut hierbei auf die politischen Maßnahmen im Bereichen der Forschung sowie Systemintegration. Ferner werden die bildungspolitischen Maßnahmen sowie Maßnahmen für einen Strukturwandel evaluiert. 

Output - Wandel

Dieser Indikator schaut auf Elektro- sowie Wasserstofftankstellen und dem dazugehörigen Marktanteil der Elektro- bzw. Wasserstofffahrzeuge. Ferner werden Photovoltaikanlagen beachtet. Ein wichtiger Aspekt sind auch die derzeitigen Unternehmen auf dem Markt mit der jeweiligen Anzahl an Mitarbeitern, Umsätzen und Patentanmeldungen im Bereich des Energiewandels. 

Nach Betrachtung der 61 Einzelindikatoren der vier verschiedenen Gruppen, können die sechzehn verschiedenen Bundesländer verglichen werden. Hierbei kommt es in diesem Jahr zu einem interessanten Ergebnis.  

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Das Ergebnis 2019 

Das Ergebnis der diesjährigen Studie deckt auf, dass Deutschland und seine sechzehn Bundesländer ein reines Mosaik sind. So ist kein einheitlicher Trend bezüglich der Energiewende und des Erreichens der Klimaziele 2050 festzustellen. Nichtsdestotrotz können einige Bundesländer im Einzelvergleich durchaus beträchtliche Erfolge erzielen. So führt beispielsweise Baden-Württemberg bei der Nutzung erneuerbarer Energien. Dies hängt mit diversen Förderprogrammen in allen Sparten der erneuerbaren Energie zusammen. Ferner, hat das Bundesland wichtige politische Maßnahmen ergriffen, wie z.B. einen Pflichtanteil für erneuerbare Energien. Im Bereich des technologischen und wirtschaftlichen Wandels hat Niedersachsen die Nase vorne. Das Bundesland investiert beachtliche Mengen in Forschungs- sowie Entwicklungsausgaben im Bereich der erneuerbaren Energie. Bayern liegt im Bereich der Nutzung erneuerbarer Energien an der Spitze. So geht Bayern mit einem großen Vorsprung in der Verwendung von Photovoltaikanlagen sowie Bio- und Solarwärme voran. Lediglich im Bereich der Windenergie schwächelt das Bundesland erheblich, welches auf starre Abstandsregeln für Windräder zurückzuführen ist. Außerdem zeichnet sich auch ab, dass die Ostdeutschen Bundesländer vergleichsweise höhere durchschnittliche Punktzahlen erreichen als die westdeutschen Bundesländer. Hierbei ist auch zu erkennen, dass beide Bereiche sich auf verschiedene Faktoren konzentrieren. Während in westdeutschen Bundesländern der Fokus auf der Nutzung von erneuerbaren Energien liegt, fokussieren sich ostdeutsche Bundesländer auf den wirtschaftlichen sowie technologischen Wandel. 

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Fazit 

Wolf-Peter Schill sagt, “dass alle Bundesländer im Bereich erneuerbare Energien Stärken und Schwächen aufweisen. Einzelne Länder können sich an erfolgreichen Strategien und Maßnahmen anderer Länder orientieren und somit zum Gelingen der Energiewende beitragen.“ Somit ist noch kein einheitliches Verhalten in den verschiedenen Bundesländern sichtbar. Dennoch könne verschiedene Erfolge erkannt werden, welche womöglich als Beispiel für andere Bundesländer dienen können. Wenn alle Bundesländer weiterarbeiten, eventuell zusammenarbeiten und neue Gesetze auf der Bundesebene entstehen, kann Deutschland die Energiewende womöglich beschleunigen.