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Desertec-Konzept: Aglaia Wieland verliert Machtkampf um Führunsgsposition

Über Wochen wurde der Machtkampf der Führungspersonen der "Dii GmbH" zur zukünftigen Strategie des Konzepts "Desertec" öffentlich ausgetragen. Nun werden die Konsequenzen gezogen. Die Co-Chefin der Dii GmbH, Aglaia Wieland, muss den Konzern verlassen und somit bleibt der Niederländer Paul van Son alleiniger Geschäftsführer des Unternehmens.Energieexport

Die Geschäftsführer der „Dii GmbH“, Paul van Son und Aglaia Wieland, stritten sich in den vergangenen Monaten in aller Öffentlichkeit, was schwerwiegende interne Diskrepanzen publik machte. Der Machtkampf der beiden Führungspersonen drehte sich um die zukünftige Strategie des "Desertec"-Konzepts, wobei die unterschiedlichen Zukunftspläne deutlich wurden. Während Aglaia Wieland den Schwerpunkt auf den Export der erzeugten Energien nach Europa legte, folgte Paul van Son primär dem Ansatz, den Energiebedarf zunächst vor Ort decken zu wollen.

Der Geschäftsführer der Stiftung DESERTEC, Thiemo Gropp, definiert das Hauptziel des Desertec-Konzepts wie Paul van Son. Das Ziel sei die Stromerzeugung aus regenerativen Energien, die den Bedarf vor Ort decken. Von möglichen Strategieänderungen habe er aus den Medien erfahren und sei von der Industrie enttäuscht. Weiterhin sei der Name der Stiftung DESERTEC beschädigt worden. Für die Stiftung DESERTEC als Mitbegründer der Dii GmbH stellte dies bereits einen Grund zum Austritt aus dem Gesellschafterkreis dar.

Doch nicht nur die Stiftung DESERTEC entschied sich dazu aus dem Projekt  auszusteigen. Von den anfangs 50 Gesellschaftern sind nur noch 30 übrig. Zueltzt sind Siemens und Bosch ausgestiegenen.

Das Grundkonzept des Projekts der Stiftung Desertec und der Dii GmbH beinhaltete die Nutzung von verschiedenen Standorten für die Erzeugung von Strom durch erneuerbare Energien. Dazu sollen vor allem Wüstengebiete genutzt werden. Nordafrika und Nahost sollten zunächst den Mittelpunkt der Pläne bilden. Des Weiteren sah das Desertec-Konzept die Versorgung der betroffenen Gebiete mit Energie vor. Der Export nach Europa war stets im Plan inbegriffen. Über riesige Trassen sollte der erzeugte Ökostrom die europäischen Länder dann mit einem Anteil von 15% versorgen.

Für die Zukunft hat die Dii GmbH nun angekündigt den Schwerpunkt zunächst auf die Deckung des Bedarfs vor Ort und den Ausbau erneuerbarer Energien zu legen. Der Export nach Europa sei nicht ausgeschlossen, werde aber zurzeit weniger intensiv verfolgt.