Dank des Dash Buttons von Amazon sollen Haushalte Alltagsgegenstände immer auf Lager haben. Das klingt sicher erstmal sinnvoll und komfortabel. Zwei deutsche Gerichte haben das Gadget nun jedoch in Deutschland verboten, da es Mängel in der Preistransparenz aufweist. Darüber hinaus bindet der Dash Button die Amazon-Kunden immer mehr an das Unternehmen, sodass Amazon von der Gewohnheit und Bequemlichkeit seiner Kunden finanziell deutlich profitieren kann.
Was ist ein Dash Button?
Der Dash Button wurde 2016 von Amazon auf den Markt gebracht, um das Einkaufen noch einfacher zu gestalten. Mit Hilfe dieses kleinen Geräts können Kunden per Knopfdruck Ihre Lieblingsprodukte direkt nach Hause bestellen. Sie müssen dafür nichts Weiteres tun: Keine Bestellbestätigung oder Zahlungsdetails sind erforderlich. Der Dash Button ist per WLAN mit der Amazon-App auf Ihrem Smartphone verbunden, wo Ihre Daten gespeichert sind und im Falle des Klicks werden diese an das Unternehmen weitergeleitet.
Sie können den Dash Button Ihrer Wahl auf amazon.de für 4,99 Euro kaufen. Diesen müssen Sie dann mit Ihrem Lieblingsprodukt über die Amazon-App koppeln. Bei dem nächsten Einkauf bekommen Sie einen Rabatt über 4,99 Euro, sodass der Button letztendlich kostenlos ist. Haben Sie den Button zum Beispiel von Heineken gekauft, können Sie mit einem Klick auf den Dash Button 24 0.33 Liter Dosen Heineken-Bier problemlos nach Hause bestellen. So soll der Button garantieren, dass Sie nie auf Ihre Lieblingsprodukte verzichten müssen. Amazon stellt darüber hinaus sicher, dass das gewünschte Produkt auch bei versehentlichem Mehrfachdrücken nur einmal zu Ihnen geliefert wird.
Nachteile des Dash Buttons
Amazon erhofft sich mit dem Dash Button einen Anstieg der Online-Bestellungen über seine Plattform. Außerdem möchte das Unternehmen seine Kunden mit Hilfe der App und des Dash Buttons weiter an sich binden. So sind Konsumenten, die den Dash Button besitzen, weniger geneigt, Preise und Angebote anderer Hersteller zu vergleichen. Folglich werden Kunden nicht auf Alternativen aufmerksam, können nicht von günstigeren Angeboten Gebrauch machen und sind bei ihrer Produktwahl stark auf Amazon beschränkt. Diese Problematik betrifft natürlich nicht nur den Konsumenten, der aufgrund von Mehrkosten und Eintönigkeit einen Verlust erleidet, sondern auch andere Betriebe, die Probleme haben, mit Amazon zu konkurrieren. Darüber hinaus leidet die lokale Wirtschaft, wenn Menschen immer mehr über das Internet einkaufen und immer weniger in den nahegelegenen Supermarkt gehen. Diese Verhaltensänderung ist sowohl schlecht für die Wirtschaft, als auch für das allgemeine Sozialleben. Nicht zuletzt leiden zudem die Postboten unter dem steigenden Trend der Internetbestellungen, da diese die Paketen letztendlich schleppen müssen.
Für den Gebrauch der Dash Buttons müssen Sie bei Amazon Prime angemeldet sein. So werden Sie weiter an Amazon und seine Service gebunden. Eine Registrierung ist mit jährlichen Kosten von 49 Euro verbunden. Des Weiteren benötigen Sie einen zuverlässigen WLAN-Anschluss. In unserem DSL-Vergleich können Sie den für Sie günstigsten DSL-Anbieter finden und direkt und unkompliziert wechseln.
Zwei deutsche Gerichte urteilen gegen die Dash Buttons
Das Oberlandesgericht München hat das Urteil vom Landgericht München vom März 2018 am 11. Januar 2019 bestätigt: Die Dash Buttons sind unzulässig, da sie gegen die gesetzlichen Vorgaben für Interneteinkäufe verstoßen. Das Gericht bemängelte genauso wie die Verbraucherzentrale NRW, dass die Dash Buttons den Kunden nicht ausdrücklich darüber informieren, dass er mit der Betätigung des Knopfes eine zahlungspflichtige Bestellung in Auftrag gebe. Darüber hinaus kritisieren sie scharf, dass sich Amazon vorbehält Preise und Produkt zu verändern. Der Kunde kann sich also nicht sicher sein, zu welchen Konditionen er welches Produkt per Knopfdruck ersteigert.
Das Urteil ist bisher noch nicht rechtskräftig und Amazon hat das Recht eine Nichtzulassungsbeschwerde einzureichen. Das Unternehmen könnte sich außerdem dazu entscheiden, die Dash Buttons anzupassen und gesetzeskonform zu gestalten. Das würde bedeuten, dass ein Knopfdruck bald nicht mehr einen direkten Kauf auslösen würde, sondern das Produkt nur in den Warenkorb der Amazon App verschoben wird. Der Kunde müsste seinen Einkauf über die App bestätigen und dabei über Preise und Konditionen des Produktes informiert werden.
Fazit
Der Dash Button soll einem das Leben komfortabler gestalten und sicherstellen, dass der Konsument nie auf seine Lieblingsprodukte verzichten muss. Eine schöne Idee, die jedoch mit vielen Problemen in Zusammenhang steht. So ist das Online-Shopping oft teuer und im Angebot limitiert. Außerdem ist das virtuelle Shopping mit realen Umwelt- und Gesellschaftsproblemen verbunden. Das Obergericht München hat sich vor Kurzem in einem Urteil gegen den Dash Button ausgesprochen. Ob dieses das Ende des Dash Buttons einleiten wird, oder ob Amazon das Gadget anpassen und regelkonform gestalten wird, wird sich bald zeigen.