Erneuerbare Energien, Steuererhöhungen, Gesetzeserneuerungen, Klimawandel: Seit dem Beginn der 2000er ist der Begriff „Energiewende“ in aller Munde. Die Bemühungen zum Jahrhundertprojekt „Energiewende in Deutschland“ scheinen für die Konsumenten vor allem erhöhte Strompreise mit sich zu bringen, während positive Resultate auf sich warten lassen. Doch was ist der aktuelle Stand im Jahr 2017 bezüglich der Förderung von erneuerbaren Energien und sind die von der Bundesregierung gesetzten Ziele der Energiewende noch realisierbar?
Energiewende in Deutschland - Ein Überblick
Seit mehreren Jahrzehnten wird sich weltweit bemüht die fossil-nuklearen Energiesysteme durch die umweltschonende Alternative der nachhaltigen Energiequellen zu ersetzen und dadurch der Endlichkeit von fossilen Energieträgern, wie Erdöl, Erdgas und Kohle, sowie deren immensen Gefahren und zukünftig hohen Kosten vorzubeugen. Des Weiteren ist angedacht, durch die Energiewende die globale Erwärmung zu drosseln, welche bewiesenermaßen einer erhöhten Kohlenstoffdioxidkonzentration in der Erdatmosphäre zugrunde liegt, die durch jene fossil-nukleare Energiequellen freigesetzt wird. Ende der 90er Jahre erfuhr die Energiewende mit der damaligen Rot-Grünen Bundesregierung unter Altkanzler Gerhard Schröder durch den Atomausstieg und der Einführung des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) einen für Deutschland richtungsweisenden Höhepunkt. Seit jeher wurden Ziele der Energiewende neu formuliert und die Ausmaße des Klimawandels als dramatischer denn je angesehen, was die Pläne der Regierung innovativer werden ließ, um als weltweite Großmacht als gutes Beispiel im Kampf gegen den globalen Klimawandel voranzugehen.
Pläne der Regierung zur Energiewende
Das Ziel der Energiewende der Bundesrepublik ist es, den Anteil Erneuerbarer Energien an der gesamten deutschen Stromversorgung bis 2050 auf mindestens 80% zu steigern. Dieses ambitionierte Ziel soll Deutschland zu einer der weltweit energieeffizientesten und umweltschonensten Volkswirtschaften machen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Konzepte und Pläne vorgestellt, die eine schrittweise Umsetzung in mehreren Bereichen vorgibt. Dazu gehören beispielsweise die allseits bekannte EEG-Umlage, die den Ausbau von erneuerbaren Energien unterstützt und die Nutzungsweise dieser vorantreiben soll, um auf dem Strommarkt konkurrieren zu können. Energieeffiziente Elektrogeräte, sparsames Heizen und effizientes Wohnen, Ausbau des bundesweiten Stromnetzes, die Stilllegung aller Kernkraftwerke bis 2022, innovative Energieforschung und das Schaffen von Treibstoffalternativen runden die ambitionierten Pläne der Bundesregierung zur Energiewende in Deutschland ab. Neueste technische Innovationen, wie beispielsweise die weitdiskutierte Elektromobilität, sind zudem Projekte, die die Bundesregierung in den kommenden Jahrzehnten verstärkt zu unterstützen plant.
Nachhaltige Energiequellen in Deutschland – Der aktuellste Stand
Aufgrund der langsam voranschreitenden, sichtbaren Ergebnisse der Energiewende wurden viele Kritiker laut, die das genannte Ziel als unerreichbar einstuften und den Nutzen der Energiewende zugunsten der Abschwächung des Klimawandels hinterfragten. Jedoch hat sich seit dem Beginn der Bemühungen die Energieversorgung Deutschlands einschneidend zu verändern, viel auf dem Energiemarkt getan. Schon 2015 stammten 25% der deutschen Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen, wie Wind, Sonne, Wasser, und Biomassen, und konnte in den vergangenen zwei Jahren sogar auf 33% gesteigert werden, so das Bundeswirtschaftsministerium. Bisher konnten außerdem mehr als 148 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen in Deutschland vermieden werden, was zum Großteil der Erneuerbaren Energien Gesetz-Umlage zuzuschreiben ist. Auf dem deutschen Wärmemarkt konnte Ende des Jahres 2016 zudem ein Anteil von 13,2% der erneuerbaren Energien verbucht werden, was als weiterer Erfolg auf dem Weg zur Energiewende gesehen werden kann. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) lässt außerdem verkünden, dass es das nächstgrößere Ziel ist, den Anteil von erneuerbaren Energien bis 2025 auf 45% zu erhöhen, was angesichts des Anstiegs der letzten Jahre als ein realistisch gesetztes Ziel erscheint.
Energiewende in Deutschland – Ein Blick in die Zukunft
Wenn man den Aussagen des Bundeswirtschaftsministeriums Glauben schenken darf, wird sich auch in diesem Jahr 2017 eine Menge am Energiemarkt und in der Wirtschaftspolitik in Richtung nachhaltiger Energiequellen tun, um das ambitionierte Ziel, den Anteil erneuerbaren Energien der gesamten Stromversorgung in Deutschland auf mindestens 80% zu steigern, bis 2050 zu erreichen. Ob die Energiewende in Deutschland zu einer weltweiten Verringerung des CO²-Ausstoß beitragen und demnach der Klimawandel verlangsamt werden kann, bleibt offen, jedoch sind die zukünftigen volkswirtschaftlichen, gesellschaftlichen, ethischen und ökologischen Vorteile nicht zu unterschätzen. Die Energiewende ist schon jetzt eine Erfolgsgeschichte und es bleibt abzuwarten, wie sich diese weiterentwickelt.
Bei Fragen oder Anmerkungen zum Thema „Energiewende“ steht wir Ihnen jederzeit per E-Mail oder auch telefonisch von Montag bis Freitag 09:00-17:30 unter unserer kostenlosen Servicenummer (040 – 60 590 121) zur Verfügung.