Gesundheit am Arbeitsplatz

Ein gutes Arbeitsklima sorgt für höhere Produktivität am Arbeitsplatz. Wenn sich der Arbeitgeber um die Gesundheit der Mitarbeiter bemüht, verhindert er Krankheitstage und Fluktuation. Doch wie drückt sich betriebliches Gesundheitsmanagement aus und was ist überhaupt sinnvoll für die Beschäftigten?Brainstormen am Arbeitsplatz

Was bedeutet Gesundheit am Arbeitsplatz?

“Im klassischen Arbeitsschutz sind die Grundpflichten des Arbeitgebers in Rechtsvorschriften geregelt. In einem modernen, wettbewerbsfähigen Betrieb gehört es zu einer guten Unternehmenskultur, die oft allgemein oder abstrakt gehaltenen Grundregeln mit Leben zu erfüllen”, so definiert es das Bundesministerium für Arbeit und Soziales auf ihrer Website.Es gibt also einerseits den Arbeitsschutz, welcher mit Hilfe von Gesetzen die Gesundheit regelt, wie zum Beispiel der sichere Umgang mit Asbest oder der Nichtraucherschutz für Beschäftigte. Hier wird vor allem auf die körperliche Gesundheit geachtet. Höhere Sicherheitsanforderungen sorgten in den letzten Jahren dafür, dass die Zahl der Arbeitsunfälle in den letzten 20 Jahren zurückging.

Andererseits ist es jedoch von größter Bedeutung auch auf die psychische Gesundheit zu achten. Stress am Arbeitsplatz kann krank machen. Heutzutage stellt der Arbeitsplatz für Viele aufgrund des Leistungsdenkens den uneingeschränkten Lebensmittelpunkt dar. Die betriebliche Gesundheitsförderung leistet deswegen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und zur Förderung der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmern in modernen Unternehmen und hat ein Netzwerk namens “Prävention und Gesundheitsförderung in der Arbeitswelt” gegründet. Neben den zwei Bundesministerien für “Arbeit und Soziales” und “Gesundheit”, sind auch die Spitzenverbände der Krankenkassen, der Unfallversicherungsträger, die Arbeitsschutzbehörde des Bundes und der Länder, die Verbände der Sozialpartner, der Deutsche Rentenversicherung Bund, die Verbände der Vertriebs- und Werksärzte, der Sicherheitsingenieure und ausgewählte Fachverbände Mitglieder. Mit ihrem Netzwerk und Informationsaustausch sorgen sie für eine Verbesserung der Gesundheit. 

Auch für Unternehmen ist die Gesundheit der Mitarbeiter nicht von der Hand zu weisen, gesunde Mitarbeiter sind meist motivierter und arbeiten 5 bis 16 Mal so effektiv. Die Unternehmen könnten ihre Wettbewerbsfähigkeit also mit der Gesundheit am Arbeitsplatz positiv beeinflussen.Mann hat mentale Probleme

Wie erzielt man eine gute Gesundheit am Arbeitsplatz?

Eine wichtige Rolle übernehmen hier Führungskräfte, da sie eine Vorbildfunktion für ihre Mitarbeiter haben. Im Falle der Gesundheitsförderung ist es von Vorteil, wenn sie aktiv an den Optionen teilnehmen und offen mit ihren Angestellten darüber sprechen.

Es dürfen auch keine wahllos ausgewählten Angebote für die Gesundheit sein. Die Auswahl muss zu den Mitarbeitern und dem Unternehmen passen. Sie sollte die Arbeitsverhältnisse im Betrieb optimieren und geht von Ergonomie der Büroutensilien bis hin zur Suchtprävention. Wichtig ist hier nicht nur, dass es ein vegetarisches Gericht pro Woche in der Kantine gibt, obwohl eine gesundheitsorientierte Ausrichtung der Kantine sich immer lohnt, sondern der Fokus auf psychosoziale Aspekte gelegt ist. Die Mitarbeiter müssen das Vertrauen und die Wertschätzung des Unternehmens an sie spüren und dies kann zum Beispiel durch Zeitaufwand, den man für einen Kollegen zeigt, ausgedrückt werden.

Doch die Gesundheitsförderung muss nicht nur vom Unternehmen ausgehen, auch Mitarbeiter können dies untereinander verbessern. Lieferungen von Obstkörben, Bestellen von Mineralwasser und die Verbannung von Süßigkeiten sind einige Optionen. Kleine Wettbewerbe helfen ebenfalls weiter, wie “Wer trinkt heute das meiste Wasser?”. Wenn Ihnen im Büro etwas fehlt, sollten Sie sich mit ihren Kollegen austauschen und ihre Wünsche und Forderungen offen im nächsten Mitarbeitergespräch anmerken. 

Auch die Politik nimmt hier eine Rolle ein. Wie oben bereits erwähnt, gibt es eine Reihe an Gesetzen, welche die Gesundheit am Arbeitsplatz sicherstellen sollen. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales startete beispielsweise mit dem Bundesministerium für Gesundheit und dem Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend sowie einem Bündnis aus über 50 Institutionen aus dem Bereich Prävention die Offensive Psychische Gesundheit. Dies soll signalisieren, dass das Thema psychische Gesundheit ernst zu nehmen ist, Hilfe angeboten und ein stärkeres Bewusstsein geschafft wird.

Woran erkennt man die Qualität des Gesundheitsmanagements?

Man erkenne eine gute Arbeitsqualität vor allem daran, ob ein Großteil der Kollegen an den Angeboten dafür teilnimmt, sagt Dirk Hübel, Vorstand des Bundesverbandes betriebliches Gesundheitsmanagement. Je öfter Kollegen von einem “Wir” sprechen, desto mehr drückt es Loyalität und Partizipation aus. Die Mitarbeiter identifizieren sich mehr mit dem Unternehmen und nehmen die Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Teambuilding wahr.

Optimal ist es, wenn die Maßnahmen zu Gewohnheiten werden und irgendwann zur Routine dazugehören.Verzweiflung am Arbeitsplatz

Fazit

Körperliche und mentale Gesundheit sind wichtige Faktoren am Arbeitsplatz. Unternehmen sollten Maßnahmen zur Verbesserung fördern, für das Wohl des Unternehmens und seiner Mitarbeiter. Es ist wichtig zu wissen, dass Gesundheit kein Tabuthema ist. Man sollte es offen kommunizieren, wenn man psychische Belastungen spürt. Zusätzlich kann man auch selbst teilweise für Gesundheit am Arbeitsplatz sorgen.