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Kenia und die erneuerbaren Energien

In dem ostafrikanischen Land Kenia sind nur 23 Prozent der Bevölkerung an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Die Energieversorgung bereitet aber auch denjenigen, die einen Stromanschluss haben, immer wieder Probleme, denn sie ist unbeständig und bricht regelmäßig zusammen. Zu weitaus mehr als 50 Prozent ist Kenia auf Wasserkraft aus erneuerbare Energien angewiesen, was aber dazu führt, dass sich gerade in langen Trockenperioden die Verfügbarkeit der entsprechenden Kraftwerke um mehr als die Hälfte reduziert. Aus diesem Grund werden immer mehr Ölkraftwerke eingesetzt, was eine verstärkte Abhängigkeit von Importen zur Folge hat. Der Einsatz von erneuerbare Energien wie Wind- oder Solarenergie könnte die Energieversorgung des Landes erheblich verbessern.Kenia

Erneuerbare Energien, dazu zählen neben der Kraft aus Sonne, Wind und Wasser auch die so genannte Geothermie und Biogas als einfach zu nutzende, leicht zu wartende und günstige Energiequelle. In Kenia sind die Bedingungen für die Nutzung von Geothermie sehr günstig, denn quer durch das ganze Land zieht sich der afrikanische Grabenbruch, das Rift Valley, das über vulkanisch heißen Untergrund verfügt und man so mit Bohrungen heißes Wasser aus der Tiefe holen kann, damit Dampf erzeugt, so Turbinen angetrieben und Strom erzeugt werden kann. Diese Energiequelle aus erneuerbare Energien gilt gemeinhin als besonders sauber und verlässlich und kann zudem Tag und Nacht eingesetzt werden. Für Kenia wäre es ein hervorragender Energielieferant, doch die Erschließung kann sehr kostspielig sein. Zudem werden auch so weiterhin nur diejenigen im Land mit erneuerbare Energien versorgt, die bisher auch schon ans Netz angeschlossen sind.

Solar-Boom

Doch auch die in Europa schon als Klassiker geltenden erneuerbare Energien Sonne und Wind könnten in Kenia gut zur Versorgung der Menschen eingesetzt werden. Die ehemaligen Steuern auf Solaranlagen wurden beispielsweise auf importierte Komponenten bereits abgeschafft, was zu einem regelrechten Solar-Boom in der Mittelschicht geführt hat. In den vergangenen zwei Jahren war ein Zuwachs an Solaranlagen, welche ebenfalls zu den erneuerbare Energien gehören, von 40 Prozent zu verzeichnen, doch hier sind einfache Arbeiter und Bauern wieder einmal klar im Nachteil, da sie sich die teuren Systeme mit Preisen von umgerechnet bis zu 380 Euro einfach nicht leisten können. Für besonders billigen Strom kann die Windenergie in Kenia sorgen. Am Lake Turkana im Norden des Landes soll in den nächsten Jahren ein Windpark aus erneuerbare Energien entstehen, der den besonders starken Wind in der Umgebung nutzen soll. Kenias Energieangebot kann mit dem Windpark um 20 Prozent erhöht werden. Mit deutscher Hilfe wird im Land nun eine Handwerkschule aufgebaut, die die bisher noch fehlenden Ingenieure und Techniker von morgen hervorbringen soll, die bei der Errichtung von erneuerbaren Energien wie Solaranlagen und Windparks helfen sollen.