Derzeit gibt es weltweit nur sieben Gezeitenkraftwerke, die sich eine wichtige Eigenschaft des Mondes zu Nutzen machen. Dabei belegen Studien, dass Gezeitenkraftwerke großes Potential haben. Sie könnten beispielsweise in Großbritannien 20% des Strombedarfs abdecken.

Der Mond ist nicht nur schön anzuschauen, sondern liefert mit einer wichtigen Eigenschaft die Grundlage für eine echte Alternative zu Atomkraft. Denn der Mond sorgt mit seiner Anziehungskraft für Ebbe und Flut und damit für Schwankungen des Meeresspiegels von bis zu 16 Metern, was an Meerengen schnelle Strömungen entstehen lassen kann. Diese Bewegungen können von sogenannten Gezeitenkraftwerken zur Umwandlung in elektrischen Strom optimal genutzt werden.
Windkraftwerke im Wasser
Gezeitenkraftwerke bestehen aus Turbinen. Diese werden an starken Strömungspunkten im Wasser positioniert und stellen damit das Pendent zu Windkraftwerken, nur eben im Wasser dar. Eine weitere Möglichkeit zur Stromerzeugung besteht durch den Bau eines großen Staudamms, der einen langen Meeresarm vom offenen Meer trennt und das auf- und ablaufende Wasser durch integrierte Turbinen fließen lässt. Vor allen Dingen für Inselstaaten wie Großbritannien eine denkbare Variante. Hier könnten mit solch regenerativen Gezeitenkraftwerken bis zu 20 Prozent des Strombedarfs abgedeckt werden.
Bau und Wartungsarbeiten sind teuer
Der Hauptgrund, warum sich Gezeitenkraftwerke bisher noch nicht im großen Stile etablieren konnten, sind die damit verbunden hohen Kosten für Bau und Wartungsarbeiten. Das aggressive Salzwasser macht eine regelmäßige Reinigung und Auswechslung der Turbinen notwendig. Der von Gezeitenkraftwerken produzierte Strom wird außerdem nicht so kontinuierlich geliefert wie der von Windrädern.
Einmal mehr also eine gut gemeinte Idee, die in der Realität meistens an den hohen Kosten für die tatsächliche Umsetzung scheitert.