Pandemiegewinner - Online Handel

Dank Corona musste sich Deutschland endlich stärker mit der Digitalisierung befassen. Vom Homeoffice bis zum Zoom-Unterricht, in der jetzigen Krise nicht online zu sein, ist schon fast unvorstellbar. Die Wirtschaft wurde 2020 maßgeblich durch den Covid-19 Virus beeinflusst und so litten viele Unternehmen an den Auswirkungen, welche der Virus zur Folge hatte. Einen klaren Sieger gibt es jedoch: Den Online-Handel.

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Existenzängste beim Einzelhandel

Seit dem Lockdown im Dezember, bangen diverse Ladenbesitzer (60% von 500 befragten Unternehmen laut HDE) um ihre Existenz. Die wenigen Kunden und der niedrige Umsatz im vorherigen Teil-Lockdown taten ihr Übriges. Im November 2020 war das Kundenaufkommen 43% unter dem Vorjahresniveau und der Umsatzrückgang betrug mehr als ein Drittel. Die Wiedereröffnung im Sommer bestätigte die Sorge der Besitzer, denn auch in dieser Periode wurde fast 30% mehr online geshoppt als in der Vorjahresperiode.

Entwicklung des Onlinehandels

Der Onlinehandel wächst seit Jahren stetig. Auch vor der Corona-Krise sind die Zahlen in der Online Branche von Jahr zu Jahr gestiegen; von den Jahren 1999 bis 2019 um 120,3%. Im Jahr 2020 stiegen die Zahlen jedoch nochmal um Weiten an. Von Juli auf August 2020 sei der Umsatz um 22,9% gestiegen, der reale Zuwachs von April bis Juni im Vergleich zum Vorjahresquartal sogar um 32%. Im Gegensatz dazu nahmen die realen Umsätze von Kaufhäusern um 42,1% ab. Allein 2020 erlitten diese, von April bis Juni, einen Umsatzverlust von 23,3%.

Außerdem müssen immer mehr Kaufhäuser schließen, da die angebotenen Sortimente mit den Online-Angeboten nicht länger mithalten können. Die momentane Situation kurbelt dieses Problem leider nur weiter an. 2021 wird im Onlinehandel mit einem Wachstum von 12,5% gerechnet.

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Was wird bestellt?

Bekleidung und Schuhe sind im Online-Handel immer besonders beliebt. Schon im Jahr 2019 haben 68% der Online-Käufer Bekleidung, Sportartikel und Schuhe über das Internet gekauft. Aufgrund von Corona ist der Handel mit Textilien jedoch zu Teilen zurückgegangen. Statt in Anzügen zu Business-Meetings oder in schönen Kleidern zu einer Hochzeit zu gehen, arbeitet man seit letztem Jahr in Jogginghose von der Couch aus und verlässt das Haus so selten wie möglich. So kommt es, dass zur jetzigen Situation immer mehr Dinge des täglichen Gebrauchs wie Lebensmittel, Drogeriewaren oder Medikamente bestellt werden. Im Jahr 2020 erhöhte sich der Umsatz mit Medikamenten im Onlinehandel um fast 54%, mit Lebensmitteln um fast zwei Drittel und der mit Drogeriebedarf um über 35%.

Dieser Komfort, der den Menschen durch das oft einfach zu handhabende Click-And-Pay ermöglicht wird, ist heutzutage mehr denn je bei dem Verbraucher angekommen. 2020 war fast jeder dritte Online-Käufer älter als 60 Jahre und vier von zehn Kunden kaufen inzwischen mehr als einmal pro Woche im Netz ein und dieses Verhalten wollen Viele beibehalten. Fast drei von vier Nutzern geben an, in der Zukunft genauso viel oder sogar noch mehr im Internet zu bestellen. Im Jahr 2019 wollten dies zum Vergleich nur etwa 50%. 

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Fazit

Für den Verbraucher ist der wachsende Online-Handel vor allem zu Corona-Zeiten unglaublich praktisch und quasi nicht mehr wegzudenken. Statt sich der Gefahr einer Infektion aussetzen zu müssen, kann man bequem alles zu sich nach Hause bestellen. Bevor Sie sich jedoch etwas Neues anschaffen, sollten Sie gründlich darüber nachdenken und nicht nur von den großen Online-Händlern bestellen, sondern schauen, ob nicht ein Einzelhändler aus Ihrer Stadt zur Zeit Lieferungen anbietet. Somit unterstützen Sie nicht nur den Einzelhandel, sondern auch die Umwelt, welche unter den Lieferungen leidet. Versuchen Sie den Einzelhandel zu unterstützen, denn wenn man irgendwann wieder ganz normal durch die Innenstädte dieser Welt schlendern darf, möchte niemand an leeren Shops vorbeigehen.