Können Sie sich vorstellen anstatt einer Tankstelle bald eine Steckdose an einer Laterne zum Tanken anzufahren? Nein? Wir uns lange Zeit auch nicht, bis wir von den revolutionären Ladeinfrastrukturkonzepten eines Berliner Start-Ups erfahren haben.

Ubitricity - Der Name des Berliner Unternehmens ist auch gleichzeitig sein Programm, setzt sich der Begriff ubitricity doch aus ubiquitär, was so viel wie überall bedeutet und electricity, dem englischen Wort für Elektrizität, zusammen. Das Unternehmen beliefert nämlich nicht nur als konzernunabhängiger Stromversorger bundesweit Haushalte mit Ökostrom, sondern möchte zukünftig das Tanken von Strom für Elektroautos überall möglich und vor allen Dingen finanzierbar machen.
Messungen wird von stationär auf mobil verlagert
Die Rechnung ist ganz einfach: Ohne kostengünstigen Ausbau von Ladestationen keinen finanzierbaren und überall verfügbaren Tankstrom und ohne Tankstrom keine Verbreitung von Elektroautos im großen Stil. Bisher waren nur Konzepte im Umlauf, die eine stationäre Erfassung des Tankstrombezugs und damit verbundene kostspielige Zähltechniken der stationären Ladestationen umfassten. Zu teuer schien deshalb der Ausbau von Strom-Ladesäulen, der essentiellen Voraussetzung, um Elektroautos für die breite Masse verfügbar zu machen. Mit einer Art Zähler-to-go stellt ubitricity das erste praktikable Konzept vor, das die Messungen von stationär auf mobil verlagert, dadurch kostengünstig und somit auch tatsächlich umsetzbar ist. „On-Board Metering“ nennt sich diese flächendeckende Infrastrukturlösung, womit die Integration von Mess-und Kommunikationstechniken in Elektroautos gemeint ist und dessen erfolgreiche Umsetzung eine Revolution in der Geschichte der Elektroautos bedeuten würde.
„Mobile Metering“ von ubitricity
Mit dem von ubitricity entwickelten mobilen Abrechnungssystem kommen Ladestationen ohne komplexe Zähltechniken aus, laufende Kosten für Messen und Abrechnen entstehen erst gar nicht und machen damit die Installation von Ladepunkten im öffentlichen Raum lukrativ. Mit dem „Mobile Metering“ von ubitricity wird somit auch die Voraussetzung für eine intelligente Netzintegration geschaffen, was die Nutzung der Elektroautos als Speicher für regenerative Energien impliziert. Damit entsteht die Möglichkeit Elektroautos gezielter zu laden und zwar immer dann, wenn besonders große Mengen Strom aus Wind- und Photovoltaikanlagen in das Stromnetz eingespeist werden.
Vielleicht wird durch das ubitricity Konzept der Traum der Elektroauto von reduzierter Lärmbelastung, besserer Luft und dem erschwinglichen Tanken von Strom am Laternenmasten also tatsächlich irgendwann Realität. Vielleicht. Die größte Hürde steht dem Berliner Start-Up nämlich erst noch bevor. Denn jetzt gilt es die richtigen und entscheidenden Drahtzieher, Investoren und Kommunen nachhaltig zu überzeugen. Wir für unseren Teil sind das jedenfalls schon längst.