Schuldenfalle Dispokredit: Wie Verbraucher sich schützen können

Nach wie vor überziehen zahlreiche Verbraucher jährlich ihr Konto und müssen dafür sehr hohe Zinsen zahlen. Nicht ohne Grund warnen Verbraucherschützer immer wieder davor, einen Dispositionskredit in Anspruch zu nehmen. Doch welche Alternativen haben Verbraucher und wie kann man der Schuldenfalle Dispokredit am besten entkommen?

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Der Dispokredit ist für viele Verbraucher verlockend – kann aber schnell zur Schuldenfalle werden

Das Konto ist leer, aber es sind noch etliche Rechnungen offen, die dringend bezahlt werden müssen. In dieser Situation ist es für zahlreiche Verbraucher verlockend, den Dispositionskredit (kurz Dispo oder Dispokredit) zu nutzen. Damit ermöglichen Banken es ihren Kunden, das eigene Konto begrenzt zu überziehen. Das Limit beträgt dabei meist zwei bis drei Monatsgehälter. Allerdings warnen Verbraucherschützer immer wieder davor, dieses Angebot zu nutzen. Denn: Wer den Dispo einsetzt, verfügt über Geld, das er eigentlich nicht besitzt. Wenn das Konto ins Minus rutscht, kann das zudem sehr teuer werden. Trotz der allgemein sehr niedrigen Zinsen zahlen Verbraucher nämlich oft noch immer mehr als 10 Prozent Zinsen für den Dispositionskredit. Darauf weist auch die Verbraucherzentrale hin. Wird das Konto dann noch über den vereinbarten Rahmen hinaus weiter überzogen, so entstehen zusätzliche Überziehungszinsen, die oft noch einige Prozentpunkte höher liegen. Gerade kleine, regionale Banken im ländlichen Raum verlangen für ein überzogenes Konto teils sehr hohe Zinsen. Experten empfehlen, den Dispo keinesfalls regelmäßig, sondern wirklich nur im äußersten Notfall zu nutzen. Daran halten sich aber längst nicht alle Verbraucher. Viele von ihnen greifen dauerhaft auf den Dispositionskredit zurück – zum Beispiel, wenn sie den Job verloren haben und das Geld langsam knapp wird.

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Lieber Alternativen zum Dispokredit nutzen

Grundsätzlich werden Dispo-Zinsen nie so niedrig sein wie etwa die Zinsen für Ratenkredite. Das liegt einfach daran, dass den Banken für den Dispokredit höhere Kosten entstehen, weil sie das Geld für ihre Kunden vorhalten müssen. Immer wieder raten Verbraucherschützer deshalb davon ab, das Girokonto auf Dauer zu überziehen. Maximal für eine kurze Überbrückung eines finanziellen Engpasses sei der Dispo geeignet. Wer regelmäßig ins Minus rutscht, sollte sein Ausgabeverhalten überdenken. Zudem kann man den Kredit umschulden, um die Schulden in den Griff zu bekommen. Für die Umschuldung eignen sich preiswertere Abruf- oder Ratenkredite, die dann Stück für Stück getilgt werden können. Ob eine solche Umschuldung Sinn macht, hängt grundsätzlich davon ab, wie lange das Konto überzogen wird. Wenn einmal ungeplante Ausgaben anstehen und man praktisch keine andere Wahl hat, ist es durchaus legitim, kurzfristig den Dispo zu nutzen. Allerdings sollte es jeden Monat gelingen, wieder aus dem Minus herauszukommen. Klappt das nicht, ist eine Umschuldung auf einen Ratenkredit anzuraten. Es handelt sich dabei um Darlehen über eine bestimmte Summe, die innerhalb eines festen Zeitraums zu preiswerten Zinsen zurückgezahlt wird. Um einen günstigen Ratenkredit zu finden, empfiehlt sich ein Kreditvergleich mit smava. Damit können Verbraucher in kurzer Zeit direkt online das günstigste Kreditangebot auswählen und gerade im Vergleich zum Dispokredit viel Geld sparen.

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Wie schützen sich Verbraucher vor der Schuldenfalle Dispo?

Wer Angst vor der Schuldenfalle hat, kann mit seiner Bank vereinbaren, dass das Konto gar nicht erst überzogen werden darf. Auch das kann aber zu Problemen führen: Wenn regelmäßig fällige Beträge wie die Miete oder die Telefonrechnung plötzlich nicht mehr abgebucht werden können – etwa weil man im Urlaub den eigenen Kontostand aus den Augen verloren hat –, drohen unter Umständen teure Mahngebühren. Diese können die Kosten für den Dispo gut und gerne übersteigen. Deshalb macht es häufig Sinn, mit dem Kreditinstitut zumindest einen Dispo-Rahmen von 500 Euro zu vereinbaren, damit laufende Kosten immer bezahlt werden können. Übrigens: Mittlerweile sind Banken dazu verpflichtet, ihren Kunden eine Beratung über kostengünstige Alternativen anzubieten, wenn diese das Konto dauerhaft oder erheblich überziehen.