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Sicherheitsmängel in Atomkraftwerken

Eine heute veröffentlichte, unabhängige Studie des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) weist massive Risiken deutscher Atomkraftwerke auf. Die Atomexpertin Oda Becker hat die neun noch in Betrieb stehenden AKW genauer unter die Lupe genommen.

Sicherheit

AKWs birgen Risken

Berlin- Der BUND hat in einer heutigen Pressemitteilung die Ergebnisse der Studie „Atomstrom 2013: Sauber, sicher, alles im Griff?“ vorgestellt. Darin wurde erneut bestätigt, was alle im Prinzip schon lange ahnten: Die AKW bergen drastische Gefahren, Sicherheitsvorkehrungen sind veraltet oder nur spärlich vorhanden. Die Atomexpertin Oda Becker hat für die unabhängige Studie neun der noch laufenden AKW auf ihre Sicherheit hin untersucht. Das Ergebnis ist schockierend. Demnach gehen von allen neun AKW in Deutschland „nach wie vor enorme Risiken aus“. Die AKW in Grafenrheinfeld, Gundremmingen B und C, Philippsburg 2, Grohnde, Emsland und Isar 2 sind laut der Studie nicht hinreichend vor eventuellen Erdbeben geschützt und die AKW  in Grafenrheinfeld, Gundremmingen B und C, Philippsburg 2, Grohnde, Brokdorf und Neckarwestheim 2 sollen hohe Risiken bei Hochwasser bergen. „Eventuelle Brände, altersbedingte Ausfälle der Sicherheitssysteme oder eine mangelnde Sicherheitskultur“ bilden weitere Kritikpunkte.

Auch in Deutschland könnte es zu Katastrophen kommen

Nicht verwunderlich, dass bei solchen Testergebnissen Erinnerungen an die Reaktorkatastrophe in Fukushima 2011 wach werden. Laut BUND- Studie könnte es auch bei uns zu Fukushima-ähnlichen Vorfällen kommen. Dahingehend bereiten der Atomexpertin besonders die Siedewasserreaktoren in Gundremmingen Kopfschmerzen, da hier die Abklingbecken für die Brennelemente im Reaktorgebäude selber gelagert sind und es bei Störfällen somit zu Wasserstoffexplosionen und folglich zur Freisetzung von radioaktivem Material kommen könnte.

„Offensichtlich haben für die Betreiber der AKW Gewinninteressen und nicht der Schutz der Bevölkerung vor Atomkatastrophen Vorrang", äußerte sich der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger auf die Frage nach den Gründen der desaströsen Zustände und fehlenden Sicherheitsvorkehrungen. Denn ein abgeschaltetes AKW kostet den Betreiber bis zu einer Million Euro pro Tag. Trotzdem sollte die Schutzpflicht der Bevölkerung immer Vorrang haben und Fukushima uns eines Besseren belehrt haben. Hubert Weiger forderte deshalb den sofortigen Atomausstieg und die damit verbundene Fortsetzung des Umbaus der Energieversorgung zum Hauptthema aller Bundestagswahlprogramme zu machen.

Viele Demonstranten werden erwartet

Zusehends scheinen diese Themen in den Hintergrund zu rücken, die Bilder der Katastrophe in Japan allmählich zu verblassen. Und das obwohl sich das Desaster kommendes Wochenende erst zum zweiten Mal jährt. Tausende von Demonstranten werden dazu an den noch laufenden AKWs erwartet, die darauf hoffen die Erinnerungen in den Köpfen der Entscheidungsträger wieder auffrischen zu können, um eine Wiederholung der Fukushima Katastrophe zu vermeiden.