Das in Deutschland drittgrößte, schwedische Energieunternehmen Vattenfall kündigte am vergangenen Mittwoch an, insgesamt 2500 Stellen abzubauen, davon 1500 in Deutschland. Bis Ende nächsten Jahres sollen die Arbeitsstellen für Vattenfall-Angestellte reduziert werden. Neben den marktführenden Energiekonzernen RWE und E.ON muss nun auch Vattenfall seine Strategie durch den Atomausstieg ändern.

Berlin - Vattenfall beschäftigt derzeit 34.000 Mitarbeiter davon ca. 20.000 allein in Deutschland. Derzeit ist Vattenfall der drittgrößte Energiekonzern in Deutschland. Nun sollen viele der Arbeitsstellen abgebaut werden. Bis 2014 will der Konzern Vattenfall insgesamt 2500 Stellen streichen, die meisten davon in Deutschland. Die 1500 Arbeitsplätze sollen innerhalb 2013 und 2014 sozialverträglich abgebaut werden. Die Begründungen für den Abbau beziehen sich laut Vattenfall vor allem Zusammenlegungen von Aufgabenbereichen und eine Verschlankung der Struktur das Ziel sein. Betriebsbedingte Kündigungen sollen, wie auch in der Vergangenheit, vermieden werden. Genaue Zahlen bezüglich des Abbaus an den jeweiligen Standorten wurden seitens des Unternehmens Vattenfall bisher noch nicht bekannt gegeben. Oberste Priorität ist aber weiterhin eines der effektivsten Konzerne in Deutschland zu bleiben.
Vattenfall will Kosten bis Ende 2014 senken
Im vierten Quartal 2012 musste Vattenfall einen starken Abfall der Gewinne - um mehr als die Hälfte – verzeichnen. Vattenfall besitzt Anteile an den Atomkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel, welche bereits aufgrund der Energiewende 2011 stillgelegt wurden. Nach dem Atomausstieg und dem damit verbundenen Schuldenberg, muss das Unternehmen Vattenfall die Einbußen ausgleichen, sowie die Strategie weiterhin anpassen. Dafür sollen die Kosten bis Ende 2014 um 540 Millionen Euro gesenkt werden. Vattenfall geht in den folgenden Jahren weiterhin von schwierigen Bedingungen auf dem Markt aus. Dazu gehört die sinkende Nachfrage aufgrund der ökonomischen Rezession.
Der Energiekonzern Vattenfall befindet sich momentan in Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft. Die letzte Verhandlungsrunde blieb ohne Ergebnis, die nächste findet in den kommenden Tagen statt. Bis dahin wird, nach der Ankündigung des Stellenabbaus, große Motivation und Ehrgeiz der Beteiligten erwartet, die Forderungen durchzusetzen. Bereits kurz nach Verkündigung der Hiobsbotschaft, gab es Warnstreiks vor den voraussichtlich betroffenen Niederlassungen des Konzerns Vattenfall in Berlin, Hamburg und Cottbus.