Was bedeutet eine Hitzewelle für den Energiemarkt?

Es ist Sommer, viele Menschen fahren in den Urlaub, die Temperaturen steigen. Hitze in Deutschland wird jeden Sommer wieder zur Normalität, doch die Hitzewellen werden durch die Klimakrise mit jedem Jahr länger und teilweise heißer. Was dies für den deutschen Energiemarkt bedeutet und warum Wetterereignisse und Energie überhaupt zusammenhängen, finden Sie in diesem Artikel bei WechselJetzt.de.

Woher wissen wir, dass wir gerade eine Hitzewelle erleben?

Durch Bohrungen im Eis finden Forscher:innen Eisbohrkerne. Diese verraten ihnen, wie heiß es ungefähr in den letzten 125.000 Jahren war. Auch Sedimente an Land und im Ozean geben Meteorologen Aufschluss darüber, ob wir gerade Extremereignisse erleben. Das Ergebnis für dieses Jahr (2023) lautet: Ja. Der Atlantik hat eine höhere Temperatur als je zuvor gemessen wurde: 21 Grad.

Was hat eine Hitzewelle zur Folge?

Eine Hitzewelle hat Folgen für ganze Ökosysteme. Die Temperaturen steigen, Waldbrände können entstehen, eine Erhitzung des Mittelmeerraums folgt und besonders im Süden liegende Länder sind betroffen. Dazu gehören Spanien, Griechenland, Italien und andere Länder in Südeuropa. Natürlich sind auch andere Kontinente betroffen und auch wirtschaftliche Großmächte wie die USA oder auch China. Ganze Meere erwärmen sich und kühlen so die Atmosphäre weniger ab. Heißes Wasser verdunstet schneller als kaltes Wasser. So kommt es an Land zu vermehrtem Starkregen. Auch die Dynamik zwischen Hoch- und Tiefdruckgebieten verändert sich und die Wetterphasen werden durch erwärmte Ozeane verlängert. Der globale Norden kommt noch einmal glimpflicher davon als der Süden. Dies hat auch Folgen für die Wirtschaft und damit für den Energiemarkt.

Temperaturen in Deutschland

Im letzten Jahrhundert hat der deutsche Wetterdienst nur ein einziges Mal über die Überschreitung der 40 Grad Grenze berichtet. Dies war am 27. Juli 1983. Im aktuellen Jahrhundert waren beinahe alle Sommer sehr heiß und mehr als einmal wurden mehr als 40 Grad gemessen. Dies hat auch Auswirkungen auf unsere Gesundheit, denn Temperaturen, die höher sind als unsere Körpertemperatur, bedeuten Stress. Besonders Kinder und ältere Menschen erleben durch Hitze eine Belastung.

Hitze

Klimakrise und Wirtschaft

Wieso leidet also die Wirtschaft und damit auch der Energiemarkt unter dem Klimawandel? Nun, Feuer, Überschwemmungen und andere Naturkatastrophen sind schlecht für die Infrastruktur. Gebäude, Straßen und andere Institutionen leiden an erhöhter Luftfeuchte und anderen Konsequenzen. International gibt es Diskussionen, wie die Definition einer Hitzewelle lautet. Viele Staaten sind gegen Überschwemmung und manchmal auch Trockenheit versichert. Die Infrastruktur lässt sich selbstverständlich wieder aufbauen, doch das kostet Zeit und Geld. Leitungen für Strom und Gas müssen hitzeresistenter werden. Dafür gibt es Fokusgruppen, die Hitzeaktionspläne aufstellen. Doch laut Handelsblatt ist es nicht nur eine Hitzewelle, die das Wirtschaftswachstum stoppen kann. In ihren Nachrichten berichten sie, dass 10 Regentage mehr im Jahr das Wirtschaftswachstum um 1 % senken. Auch der Transport von Waren und Baugütern, zum Beispiel für Photovoltaik-Anlagen, ist eingeschränkt, wenn die Wasserstände in Flüssen wie dem Rhein sinken.

Was bedeutet das jetzt?

Als Konsequenz soll nun schnellstmöglich auf erneuerbare Energien umgerüstet werden. Gas, Kohle und Öl sind Geschichte. Dafür gibt es verschiedene Ansätze: Geothermie, Windkraft, Solaranlagen und Wasserkraft. Gleichzeitig müssen wir mit mehr Rekordtemperaturen durch die eine oder andere Hitzewelle rechnen, Gefahren durch Dürre und Starkregen werden größer, daher ist es umso wichtiger, dass wir  uns auf den Schutz von Risikogruppen konzentrieren.

Traktor

Fazit

Die Hitzewelle im Sommer 2023 bedeutet nichts anderes für den Energiemarkt als der Klimawandel generell. Wenn wir als Menschen weiter auf der Erde überleben wollen, müssen wir achtsamer mit unserer Umwelt umgehen, ihre Ressourcen nachhaltiger nutzen und den Zusammenhang zwischen unserem Verhalten und dem Klima anerkennen. Durch Leugnung des Problems können wir es sicherlich nicht lösen, doch Warnungen jetzt nicht mehr zu ignorieren, erfordert bewusste Entscheidungen im Sinne der Umwelt von Staaten, Kommunen und einzelnen Menschen.