Weitere Finanzspritze: Energiepauschale und niedrigere Spritpreise

Das zweite Energieentlastungspaket kommt mit einer universellen Energiepauschale - das verkündete die Ampel Koalition am Morgen des 24. März 2022. Es beinhaltet Entlastungen für Autofahrer:innen genauso wie für Nutzer:innen des öffentlichen Nahverkehrs. Auch Familien können sich auf eine Entlastung freuen. Grund dafür sind die gestiegenen Preise in der Energiebranche. Das Ziel sei es, die Mitte der Gesellschaft zu stärken und zu unterstützen. Die Motivation sei soziale Gerechtigkeit, so steht es im offiziellen Beschlusspapier. WechselJetzt.de erklärt, inwiefern Sie durch dieses Energieentlastungspaket profitieren.

Senkung der Spritpreise

Ein wichtiges Element des beschlossenen Paketes ist die Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe; begrenzt auf drei Monate. So soll der Benzinpreis um 30 Cent pro Liter und der Dieselpreis um 14 Cent pro Liter sinken.

Günstigerer Personennahverkehr

Ebenfalls für drei Monate soll es ein Ticket für 9 Euro pro Monat für den öffentlichen Nahverkehr geben. Um dies zu finanzieren, empfangen die Bundesländer eine Finanzspritze vom Bund.

Energiepauschale

Alle Menschen in Deutschland, die einkommensteuerpflichtig sind, wird eine Energiepauschale in Höhe von 300 Euro zukommen. Diese wird über das Gehalt durch den Arbeitgeber ausgezahlt. Dies ist eine Unterstützung für alle Erwerbstätigen, doch Rentner:innen werden von dieser Energiepauschale nichts zu spüren bekommen.

Familien

Familien profitieren durch dieses Energieentlastungspaket ebenfalls. 100 Euro Aufschlag pro Kind auf das Kindergeld werden ausgezahlt. Dies ist, genau wie die Energiepauschale, ein Einmalbonus.

Empfangende von Sozialleistungen

Menschen, die Sozialleistungen empfangen, werden ebenfalls eine Einmalzahlung empfangen. Im vorherigen Paket wurde bereits einmal beschlossen, 100 Euro an alle Betroffenen auszuzahlen. Nun zahlt die Regierung weitere 100 Euro an Menschen mit Sozialleistungen aus.

Und in der Zukunft?

In Zukunft will die Regierung es durch ein Verfahren über die Steuer ID erleichtern, Einmalzahlungen an Bürger:innen auszuzahlen. Folglich muss dies in Zukunft nicht mehr über den Arbeitgeber erfolgen, sondern das Geld fließt direkt auf Ihr eigenes, privates Konto. Dies hätte zur Folge, dass die EInkommenssteuer nicht mehr auf solche Pauschalen erhoben würde. Auch spricht die Regierung von zukünftigem Klimageld, welches sie über das gleiche Verfahren auszahlen will. Dieses Klimageld ist ein Konzept, welches die Grünen vor über zwei Jahren das erste Mal ansprachen. In den Energieentlastungspaketen wird es nun erstmalig zur Realität und Bürger:innen spüren einen finanziellen Vorteil.

Außerdem soll in Zukunft auf erneuerbare Energiequellen statt auf Gas für das Heizen gesetzt werden. So sollen bis 2024 alle neu eingebauten Heizungen zu 65% mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Dies entschied die Regiergung in ihrer Sitzung am Donnerstag. Zuvor war der Plan, bis zum Jahre 2025 dieses Ziel zu erreichen. Es wird zusätzlich appelliert, dass Eigentümer:innen Ihre Heizung nach 20 Jahren austauschen und statt Gas eine erneuerbare Energie als Heizquelle nutzen. Klimaschutzminister Habeck nannte die Gasheizung ein “Auslaufmodell”. Vor Allem die Förderung von Wärmepumpen sei die Zukunft.

Kosten

Finanzminister Lindner gab Auskunft, dass beide Energieentlastungspakete je zwischen 14 und 16 Milliarden Euro Kosten werden. Genaue Zahlen hingen hier aber davon ab, wie viele Menschen das Angebot des günstigen Nahverkehrstickets nutzen und auch davon, wie viel Sprit in den nächsten drei Monaten verbraucht werde. 

Kritik an der Energiepauschale

Die Partei die Linke kritisierte das Entlastungspaket. Ebenfalls sei es inkonsequent, dass auch Vielverdienende die 300 Euro Energiepauschale erhielten, während Menschen, die Sozialleistungen empfangen, nur 100 Euro erhielten. Auch Markus Söder von der CSU kritisierte das Paket. Er bezeichnete es als zu wenig und zu kurz, da die Energiekrise länger als drei Monate dauern würde.

Des Weiteren müssen die 300 Euro Energiepauschale versteuert werden, da sie über das Gehalt mit ausgezahlt werden. So ist es unumgänglich, dass die Einkommensteuer auch auf diese zusätzlichen Euros mit angewendet wird. Außerdem müssen all diejenigen, die die 300 Euro empfangen, eine Steuererklärung schreiben - auch wenn Sie dies bisher nicht getan haben. Es erscheint wie ein großer Aufwand, um Geld vom Staat auszuzahlen, nur um es danach wieder zu besteuern. Das ausgezahlte Geld wird durch die Besteuerung im Schnitt ungefähr auf etwas mehr als die Hälfte der 300 Euro sinken.

Auch in der Kritik steht, dass Rentner:innen keinerlei Unterstützung durch dieses Energieentlastungspaket erhalten. Da sie weder erwerbstätig sind noch Sozialleistungen empfangen, werden sie keine Unterstützung erhalten. Die Begründung hierfür ist die kürzlich beschlossene Erhöhung der Rente zum 01. Juli 2022.

Nicht verzagen…

Insgesamt hilft dieses Paket jedoch sehr. Die Kritik ist wichtig und notwendig für zukünftige Pakete, doch trotzdem können wir die finanzielle Spritze in Zeiten der Energiekrise gut gebrauchen. Und wenn Ihr Energieanbieter extrem hohe Preise verlangt, werfen Sie einen Blick in unseren Gasrechner oder unseren Stromrechner. Vielleicht finden Sie ein günstigeres Angebot und können bares Geld sparen. Auch ist es stets ungewiss ob die Preise nicht noch mehr steigen. Ein Festsetzen der Preise durch den Abschluss eines neuen Tarifs kann sich durchaus lohnen.

Meret Janne Harjes

Das Internet und alles, was mit ihm einhergeht, ist zu unserer Normalität geworden. Strom, Gas, unser Telefon und unser Auto sind nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Doch was tun in einer Zeit in der wir von Informationen nur so überflutet werden? Mit diesem Problem können wir Ihnen helfen: Meine Kolleg:innen und ich sind für Sie telefonisch, per Email sowie auf den sozialen Netzwerken erreichbar und freuen uns, Sie beraten zu können.