Die derzeitige Zerstörung des australischen Lebensraums hat unvorstellbare Ausmaße angenommen. Achtundzwanzig Menschen haben mittlerweile ihr Leben durch das Feuer verloren. Doch nicht nur die Menschen leiden unter den unkontrollierbaren Flammen. Der größte Verlierer ist die australische Natur mit all den dort lebenden Tieren und Pflanzen. Erfahren Sie nachfolgend alles rund um den Kampf gegen das Feuer in Australien und welche Organisationen man unterstützen kann, wenn man gerne helfen möchte.
Was hat die Feuer überhaupt ausgelöst?
In Australien werden die Monate von Dezember bis März als Saison angesehen, in welcher Buschbrände zu erwarten sind. Das heißt, die australische Feuerwehr und Regierung stellen sich in dieser Jahreszeit normalerweise darauf ein, dass Buschbrände ausgelöst werden können und bekämpft werden müssen. Auf das Ausmaß der Buschfeuer dieses Jahr war jedoch niemand vorbereitet. Ausgelöst werden die Buschfeuer oftmals von Blitzeinschlägen, wie es beispielsweise in den australischen Staaten New South Wales, Victoria und Queensland der Fall war. Problematisch ist, dass durch die Hitze der großen Feuer Feuerwolken entstehen. Durch Hitze, welche in mindestens 10 km Höhe kondensiert, entstehen Gewitter, welche wiederum zu mehr Blitzeinschlägen führen und so neue Buschfeuer auslösen können - der Beginn eines gefährlichen Teufelskreis. Begünstigt werden die derzeitigen Brände durch die Auswirkungen des Klimawandels: Wenig Regen und langanhaltende Dürreperioden in Verbindung mit höheren Temperaturen ist eine gefährliche Mischung für Australien. Hinzu kommen ungünstige Windverhältnisse, welche die bestehenden Feuer weiter ausbreiten. Nicht nur das Feuer wird von dem Wind weiter durch das Land getrieben, sondern auch der entstehende Rauch. Die vom Feuer verursachten Rauchwolken haben sich mittlerweile rund um unseren Globus verbreitet. In Melbourne sind diese sogar so dicht, dass Rauchmelder von diesen ausgelöst werden. Die Luftqualität in australischen Städten ist, je nach Windlage, dementsprechend schlecht. In Melbourne wurde nun sogar die schlechteste Luftqualität, d.h. Feinstaubbelastung, weltweit gemessen.
Der australische Premierminister steht unter starker Kritik
Selbst der australische Premierminister Scott Morrison musste nun eingestehen, dass die Klimakrise ernst genommen werden müsse. Bislang war Morrison ein Unterstützer der Kohleindustrie. Angesichts der derzeitigen Entwicklungen in seinem Heimatland hatte dieser jedoch vermelden lassen, dass die Politik sich tatsächlich mehr auf Emissionseinsparungen konzentrieren müsse, um den Klimawandel nicht weiter zu begünstigen. Die Bewohner Australiens fordern jedoch einen Rücktritt von Morrison, denn dieser hatte bislang den Klimawandel heruntergespielt und sorgte ebenfalls für negatives Aufsehen, als dieser ungeachtet der derzeitigen Umstände in Australien mit seiner Familie nach Hawaii in den Urlaub flog. Die derzeitigen Kommentare von Morrison werden nun als Schadensbegrenzung seines Images angesehen und es überrascht nicht, dass landesweit Demonstranten auf die Straße gehen, um den Rücktritt von Morrison zu fordern.
Über 1,25 Milliarden Tiere sind den Flammen bereits zum Opfer gefallen
Mittlerweile sind 10 Millionen Hektar an Landfläche durch die Brände zerstört worden. Um dies in Relation zu setzen: Dies entspricht circa 14 Millionen Fußballfeldern oder einer Fläche so groß wie ganz Bayern und Baden-Württemberg zusammengefasst! Über 1,25 Milliarden Tiere sind bereits gestorben und tausende Häuser vor Ort fielen den Flammen zum Opfer. Die Feuerwehr versucht, die Brände unter Kontrolle zu bekommen, oftmals jedoch vergebens. Ebenso versuchen Helfer, die überlebenden Tieren mit Nahrung und Wasser zu versorgen. Denn jene Tiere, welche nicht im Feuer sterben, droht nach ihrer Flucht ein anderes Schicksal: Ihr Lebensraum und Nahrungsmittel wurden durch das Feuer zerstört, viele verenden daher aus Hungersnot oder Wassermangel. Für Koalas sind die Feuer besonders gefährlich: Koalas haben einen natürlichen Instinkt, wenn diese ein Feuer wahrnehmen, welcher sie in die Baumkronen flüchten lässt. Dieses Verhalten schützt Koalas normalerweise von kleineren Feuern, bedeutet bei großen Feuern, wie sie derzeit wüten, jedoch den sicheren Tod der Tiere. Es wird geschätzt, dass weltweit ein Drittel aller Koalas gestorben ist. Das Problem ist nicht nur das Fluchtverhalten der Koalas, sondern auch deren Essverhalten. Jene Koalas, die den Feuerwalzen entkommen können, verhungern im Anschluss oftmals. Koalas sind wahre Feinschmecker, welche nicht nur wählerisch sind, wenn es um die Art des Eukalyptus geht, sondern auch schmecken, selbst wenn es sich um die gleiche Eukalyptusart handelt, ob die Pflanze in einer anderen Erde herangewachsen ist. Somit ist es eine Herausforderung, die überlebenden Tiere zu ernähren, denn ihr ursprünglicher Lebensraum und somit auch die auserkorenen Eukalyptusarten sind vollständig zerstört.
An welche Organisation kann man spenden?
Folgende Organisationen setzen sich für die Tierrettung ein:
- Die Gofundme-Aktion des Kangaroo Island Wildlife Park
- Das Koala Krankenhaus in Port Macquarie
- Der australische WWF
- Australiens größte Wildtier-Rettungsorganisation WIRES (New South Wales Wildlife Information, Rescue and Education Service Inc.)
- Die Wohltätigkeitsorganisation Wildlife Victoria
- Die Wildlife Warriors des australischen Zoos
Die folgenden Organisation helfen dabei, die Feuerwehrkräfte vor Ort zu unterstützen:
- Die CFA (Country Fire Authority)
- Die CFS (South Australian Country Fire Service)
- Die Community Enterprise Foundation
Fazit
Die Zustände in Australien derzeit sind äußerst besorgniserregend: Zum einen aufgrund des Ausmaßes der Zerstörung und des Leids, zum anderen jedoch auch, weil sie uns einen Blick auf unsere Zukunft verschaffen. Wenn die weltweite Klimakrise nicht effektiver angegangen wird und die globale Erderwärmung weiter zunimmt, können Bilder, wie wir sie seit Wochen aus Australien sehen, zur weltweiten Tagesordnung gehören.