Ökogas

Ökogas ist entweder eine Mischung aus herkömmlichem Erdgas und Biogas oder ein Gasvertrag, der an die Kompensation der CO2 Emission geknüpft ist. Bei der Verbrennung von Erdgas wird nur halb so viel CO2 freigesetzt wie zum Beispiel bei der Verbrennung von Kohle. Doch Ökogas sorgt nicht nur für weniger Emission, es ist sogar klimaneutral. In einigen Fällen kann Ökogas sogar derzeitigen Emissionswerten entgegenwirken, indem es mehr CO2 kompensiert, als im Herstellungsprozess ausgestoßen wird.

Ökogas Arten 

Es gibt beim Ökogas nicht das Eine spezifische Ökogas. Es gibt verschiedene Möglichkeiten herkömmliches Erdgas nachhaltiger zu komponieren.

Biogas

Eine andere Option ist es, dem Erdgas Biomethan beizumischen. Diese Produktionsart wird Biogas genannt. Bei der Verbrennung von Biogas wird nur so viel Treibhausgas freigesetzt, wie die Pflanzen zuvor verbraucht haben. Daher ist das Biogas ebenfalls klimaneutral. Biogas entsteht durch Vergärung von Abfall und Gülle. Das meiste Biogas wird jedoch nicht für private Haushalte sondern für die Stromerzeugung in Form der Kraft-Wärme-Kopplung genutzt.

Klimagas

Eine Art des Ökogases ist das Klimagas. Dieses funktioniert durch die CO2 Kompensation. Die Emission durch CO2 wird hier durch Klimaschutzprojekte kompensiert. Es gibt hier verschiedene Zertifikate, mit denen Ökogas ausgezeichnet werden kann. Der/Die Verbraucher:in bekommt beim Konsum von Klimagas herkömmliches Erdgas, kann sich aber trotzdem darauf verlassen, dass kein ökologischer Fußabdruck durch den Gaskonsum entsteht.

Wasserstoffgas

Seit Kurzem fließt auch Wasserstoff durch Deutschlands Gasleitungen. Dieser wird durch die Elektrolyse hergestellt. Bei überschüssigem Strom wird Wasser durch Strom gespalten und Wasser- sowie Sauerstoff entstehen. Der Wasserstoff fließt in kleinen Mengen zum Erdgasnetz und stört nicht, sondern wird mitverbrannt. Dadurch wird der Gaskonsum verringert und dies wirkt sich positiv auf die Umwelt aus.

Zertifikate

Es gibt beim TÜV das Zertifikat “Klimaneutrale Gasverbrennung” und das Zertifikat “Klimaneutrales Gasprodukt”. Um diese Siegel zu erhalten, muss das Unternehmen CO2-Zertifikate vorweisen können und eine Methode der Überprüfung anwenden. Letzteres sorgt dafür, dass der CO2 Ausstoß auch gleich bleibt. 

Außerdem gibt es den Goldstandard beim Ökogas. Der Goldstandard, entworfen von Nichtregierungs-Organisationen wie dem WWF, bedeutet dass bei diesem Ökogas mehr als ein bloßer Ausgleich stattfindet; also wird der CO2 Gehalt in der Luft sogar noch reduziert. Dies geschieht dann zum Beispiel, da der Gasanbieter eine hohe Anzahl an Pflanzen anpflanzt, welche mehr CO2 aufnehmen, als ausgestoßen wird.  

Zuletzt gibt es das “Grünes-Gas-Label” seit 2013. Dieses orientiert sich an einem Punktesystem, welches die Umweltfreundlichkeit von Gas bewerten soll. Jährlich wird hierfür überprüft, ob die Kriterien des Labels noch erfüllt werden. Um dieses Siegel zu erhalten, muss es sich um Biogas/Biomethan oder Klärgas handeln. Weitere Kriterien sind: Die Nutzung und Erzeugung von nachwachsenden Rohstoffen, die Nutzung von biogenen Reststoffen, eine möglichst kurze Transportentfernung, effiziente Energienutzung und andere klimafreundliche Aktivitäten der Anbieter:in. Auch beachtet werden die Nebenprodukte und die Art und Weise, wie das Endprodukt verteilt wird.

Was ist das bessere Ökogas?

Doch was ist nun besser: Klima- oder Biogas? Bei beidem wird der Umwelt Gutes getan. Beides ist besser als pures Erdgas und wirkt der globalen CO2 Emission entgegen. Welches von beiden besser ist, können am Ende sie entscheiden: Ist Ihnen wichtiger, dass CO2 kompensiert wird? Oder ist Ihnen wichtiger, dass weniger Erdgas verbraucht wird? Beides ist mit Blick auf den Klimawandel wichtig. Doch Ökogas ist ein wenig teurer als einfaches Erdgas. Oft handelt es sich aber um wenige Euros mehr im Jahr, der Unterschied ist also kleiner, als viele Menschen denken.

Lohnt sich Ökogas?

Ja, denn wir Menschen müssen besser früher als später klimaneutraler werden, wenn wir weiterhin ungestört auf diesem Planeten leben wollen. Obwohl Erdgas schon klimaneutraler als Kohle ist, ist die Nutzung von Erdgas verantwortlich für Millionen Tonnen CO2 Ausstoß - jährlich. Ein CO2 Ausgleich in Form von Ökogas ist daher etwas, dass Sie einmal überdenken sollten.

Analyse von Ökogas Tarifen

WechselJetzt.de beschäftigt sich täglich mit Themen rund um Energie. Ein wichtiger Aspekt sind die erneuerbaren Energien und ihre Nutzung. Dazu gehört auch Ökogas. In Folge einer intensiven Auseinandersetzung wurden die Tarife von 191 deutschen Städten mit über 50.000 Einwohnern miteinander verglichen. Das Vergleichsportal hat dabei Tarife für Ökogas sowie Tarife zu herkömmlichen Gas verglichen und dabei erstaunliches festgestellt:

Green Checkmark

Der Durchschnittspreis von Ökogas in Deutschland beträgt jährlich 1.638,45 Euro

Ökogas kostet bei einem Verbrauch von 12.000 kWh durchschnittlich 1.638,45 Euro im ersten Jahr. Der Preis für Ökogas variiert innerhalb Deutschlands. Der niedrigste Preis, der für Ökogas bei diesem Verbrauch gefunden wurde, beträgt 1485,20 Euro im ersten Jahr, während der höchste Preis für Ökogas bei 1777,06 Euro lag.

Green Checkmark

Herkömmliches Gas ist oftmals noch günstiger als Ökogas

Ökogas war in 20 der 191 größten Städte unter Berücksichtigung der Prämien genauso teuer wie herkömmliches Gas. Das sind nur rund 10.47% der Städte. In 171 Städten ist herkömmliches Gas jedoch noch günstiger. Allerdings ist das Ökogas im Schnitt lediglich rund 19 Euro teurer. Somit lässt sich sagen, dass Ökogas nicht wesentlich teurer ist, als herkömmliches Gas. 

Green Checkmark

Ökogas ist oft unter 5 Euro teurer im Jahr als herkömmliches Gas

In nur 30 Städten war Ökogas im ersten Jahr über 10 Euro teurer als herkömmliches Gas. In 15 Städten betrug die Differenz zwischen normalen Gas und Ökogas zwischen 5 und 10 Euro. In 145 Städten ist Ökogas demnach also nur bis zu 5 Euro im Jahr teurer als herkömmliches Gas. Die zusätzlichen Kosten, die bei einem Ökogastarif im Gegensatz zu einem normalen Gastarif anfallen, betragen durchschnittlich 19,30 Euro im Jahr.

Was kostet Ökogas?

Die Preise für Ökogas variieren von Stadt zu Stadt innerhalb Deutschlands. Mit einem Verbrauch von 12.000 kWh kann man in Potsdam (14467) bereits für 1485,20 Euro im Jahr den günstigsten Ökogastarif beziehen. Das normale Gas kostet 1483,20 Euro im Jahr. Die Differenz zwischen dem Ökogas in Potsdam im ersten Vertragsjahr beträgt also nur zwei Euro zu herkömmlichem Gas. 

Die größte Differenz zwischen herkömmlichen Gas und Ökogas mit 209,87 Euro gibt es in Arnsberg (59755). Der Ökogaspreis liegt hier bei 1637,14 Euro, während das normale Gas 1427,27 Euro kostet. 

Den teuersten Ökogastarif gibt es in Kiel (24103) für 1777,06 Euro, wobei der Ökogastarif hier nur 1,65 Euro teurer ist als ein normaler Gastarif.

Die Preise innerhalb Deutschlands für Ökogas können sehr stark variieren. Aus diesem Grund lohnt es sich zu jedem Zeitpunkt einen Ökogasvergleich durchzuführen und zu dem günstigsten Ökogasanbieter zu wechseln.

In der nachfolgenden Tabelle können Sie das Preisverhältnis (Stand 15.02.2022) für einige Großstädte nachsehen. Eine Liste aller Städte und deren Jahrespreise finden Sie hier.

Postleitzahl Stadt Ökogas pro Jahr in EURO Herkömmliches Gas pro Jahr in EURO Differenz
52062 Aachen 1675,38 1671,09 4,29
95444 Bayreuth 1685,20 1683,09 2,11
10785 Berlin 1494,20 1440,92 53,28
28195 Bremen 1652,78 1649,05 3,73
40237 Düsseldorf 1633,57 1631,63 1,94
99084 Erfurt 1648,47 1644,87 3,60
60311 Frankfurt (Main) 1606,18 1604,94 1,24
22767 Hamburg 1628,11 1627,20 0,91
30655 Hannover 1676,27 1671,76 4,51
69117 Heidelberg 1744,33 1740,59 3,74
85049 Ingolstadt 1653,62 1652,87 0,75
50668 Köln 1633,89 1630,46 3,43
4109 Leipzig 1621,98 1615,33 6,65
80469 München 1583,78 1582,03 1,75
90478 Nürnberg 1617,42 1615,43 1,99
38229 Salzgitter 1572,22 1472,27 99,95
70184 Stuttgart 1648,88 1648,88 0
54295 Trier 1639,10 1633,64 5,46
38440 Wolfsburg 1617,25 1617,25 0