Die teuersten Schäden an einer PV-Anlage sind laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft Feuer, Sturm und Überspannung. Das die PV-Anlage in Brand gerät, kommt allerdings eher selten vor. PV-Anlagen und Solarmodule gelten als sehr sicher im Betrieb. Vor wenigen Jahren lag die Anzahl der Gebäudebrände, die durch eine PV-Anlage ausgelöst wurden, bei unter 100 - und das bei zum damaligen Zeitpunkt 1,3 Millionen existierenden PV-Anlagen.
Brand durch die Solaranlage
Jedoch können Materialfehler dazu führen, dass ein Lichtbogen die Glasplatte des Solarmoduls zerstört und so ein Brand unterhalb des Moduls entsteht. Fehler bei Gleichspannungsverkabelung, falsch verarbeitete Steckverbinder, lose Kabel oder lockere Anschlussklammern können die gleichen Auswirkungen von Lichtbögen und Hitzeentwicklung haben. Auch bei Verteilern und Anschlusskästen der Wechselspannungsverkabelung kann es zu Schmorschäden kommen. Um die Wahrscheinlichkeiten dieser Szenarien so klein wie möglich zu halten, ist es wichtig, die Solaranlage professionell installieren zu lassen, so wie regelmäßige Wartungen vorzunehmen. Außerdem sollte man sich immer eine Versicherung für die PV-Anlage zulegen.
Brand an dem Gebäude
Falls es an oder in einem Gebäude mit PV-Anlage zu einem Brand kommt, können einzelne Teile der PV-Anlage schnell unter dem Feuer leiden. Bei Kellerbränden sind beispielsweise oft Batteriespeicher oder Wechselrichter stark gefährdet, da man sie in der Nähe des Zählerschranks montiert und bei Bränden unter dem Dach sind es die Solarmodule, die in Mitleidenschaft gezogen werden.
Bei unbeschädigter PV-Anlage
Wenn es nun also brennt, und die Feuerwehr gerufen wird, sollte man immer erwähnen, dass es ein Einsatz in Verbindung mit einer PV-Anlage ist, sodass direkt eine elektrotechnische Fachkraft mit zum Einsatzort geschickt wird. Die Anbringung eines genormten Hinweisschildes zur PV-Anlage in unmittelbarer Umgebung des Hausanschlusskastens hilft den Einsatzkräften ebenfalls. Der Übersichtsplan zur Elektrik macht ersichtlich, wo im Gebäude sich die spannungsführenden Teile befinden.
Wenn bei Ankunft der Feuerwehr die PV-Anlage noch nicht beschädigt ist, besteht keine Gefahr und die Einsatzkräfte können die Wechselstromsicherungen und Gleichstromfreischaltstellen einfach ausschalten. Betreten sollte man die Module während eines Einsatzes jedoch nicht. Es ist außerdem möglich einen feuerfesten Notausschalter in die Gleichstromleitung einzubauen, welchen man manuell und auch aus der Ferne bedienen kann. Mit Hilfe von diesem kann man den Stromfluss innerhalb weniger Sekunden unterbrechen.
Brandbekämpfung
Wichtig ist die Sicherheitsabstände zu den elektrischen Anlagen und leitenden Gegenständen einzuhalten, da man hier immer von einer Stromschlaggefahr ausgeht. Von Anlagen, die bis 1000 Volt Wechselspannung und 1500 Gleichspannung haben, beträgt dieser Abstand laut Gesetz mindestens einen Meter.
Bei Solaranlagen und Batteriespeichern wird vor allem mit Wasser gelöscht. Bei brennenden Batteriespeichern können Löschmittelzusätze allerdings zu einer Verbesserung des Löscherfolges helfen. Je nachdem, wie weit das Feuer ausgebreitet ist, gibt es auch andere Alternativen. Schaum wird jedoch nicht genutzt, da dieser Schaum elektrisch leitet und man immer davon ausgehen muss, dass die Anlagen unter Spannung stehen.
Die Feuerwehr ist angehalten alle Brände zu löschen und die Hilfeleistung nicht zu unterlassen. Die PV-Anlage leitet jedoch elektrische Spannung, sobald auch nur geringfügig Licht auf die Module trifft. Diese Spannung kann man leider auch nicht komplett ausstellen.
Die Gefahr bei brennenden PV-Anlagen endet allerdings nicht bei dem Feuer, sondern die Anlagen können Atemgifte entstehen lassen und es kann zu Einstürzen oder Herabfallen einzelner Teile kommen. Vor allem Dächer mit Solarmodulen stürzen eher nach innen ein. Aufgrund dessen hat eine Expertenkommission im Jahr 2010 eine Handlungsempfehlung erarbeitet und an die Feuerwehren weitergegeben. Hier wird genau erklärt, wie sich die Feuerwehrleute verhalten sollen, ohne sich in Gefahr zu begeben.Werden die normalen Grundsätze und diese besonderen Regeln beachtet, ist die Brandbekämpfung und technische Hilfeleistung durch die Feuerwehr auch im Zusammenhang mit PV-Anlagen völlig uneingeschränkt möglich. 2014 folgte ein weiteres Merkblatt für den Umgang mit Lithium-Ionen-Speichern, aus dem hervorgeht, dass man diese Speicher vor allem zuallererst kühlen muss.
Nach Beendigung eines Einsatzes sollte ein Solarfachbetrieb die PV-Anlage in einen sicheren Zustand versetzen und gegen erneutes Einschalten absichern.