Die Versicherung der Photovoltaik-Anlage

Eine Photovoltaik-Anlage lohnt sich langfristig gesehen oft. Allerdings ist die Anschaffung meist teurer und sollte die Anlage beschädigt werden, sind dementsprechend auch die Reparaturkosten hoch. Eine Beschädigung kann durch äußere Einflüsse bei den empfindlichen Solarmodulen durchaus vorkommen.

Die teuersten Schäden an einer PV-Anlage sind laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft: Feuer, Sturm und Überspannung. Besonders Stürme und Hagel als äußere Einflüsse werden zu immer größeren Problemen, da diese in den letzten Jahren deutlich zugenommen haben.

Was für eine Versicherung?

Wir und auch Stiftung Warentest raten, dass sich die Eigentümer einer Photovoltaikanlage für eine Versicherung entscheiden sollten, um ihre Risiken abzusichern. Sie ist jedoch keine Pflicht. Hier gibt es sowohl die Möglichkeit eine Versicherung separat für die Anlage abzuschließen als auch inkludiert in der Wohngebäudeversicherung. Der jährliche Preis liegt bei beiden Versicherungen zwischen 39 und 105 Euro im Jahr.

Es gibt den Vorteil, dass, wenn man die PV-Anlage über die Wohngebäudeversicherung abdeckt, man es im Brandfall nur mit einem Versicherer zu tun hat. Ansonsten kann es zu einem Streitfall kommen, in dem Gutachter klären müssen, welche Versicherung, welchen Teil des Brandschadens bezahlen muss.

Was man nicht vergessen sollte, ist seine eigene Haftpflichtversicherung. Falls ein Sturm beispielsweise Module vom Dach fegt und diese ein Auto treffen, kann ein größerer Schaden entstehen. In vielen neueren Haftpflichtversicherungen sind Solaranlagen von Privatleuten jedoch meistens schon enthalten. Wir raten jedoch, die eigene Haftpflichtversicherung zu überprüfen.

Was sollte in einer Versicherung abgedeckt sein?

Viele Tarife haben Lücken, egal ob man die Wohnungsgebäudeversicherung oder eine private Versicherung nutzt. Deswegen gibt es einen Mindestschutz, der auf jeden Fall bestehen sollte. Abgedeckt werden sollte durch die Versicherung die Photovoltaikanlage an sich, sowie auch alle Anlagenteile, die dafür sorgen, dass die Anlage funktioniert. Ohne eine zügige und vollständige Reparatur entgehen Ihnen ansonsten die wichtigen Erträge, die Sie durch die Anlage erhalten. Sollten Sie Ihren generierten Strom beispielsweise hauptsächlich direkt in Ihrem Haus verwenden, so kann es dazu führen, dass Sie mehr Strom verbrauchen, als in Ihrem Stromvertrag abgeschlossen. Somit kann eine nicht instandgesetzte Solaranlage schnell hohe Nachzahlungen beim Stromanbieter verursachen. Aus diesem Grund raten wir eine Versicherung abzuschließen, um sicherzustellen, dass mögliche Reparaturen oder Schäden bezahlt werden.

 Abgedeckt sein sollten folgende Aspekte: 

  • Absicherung gegen alle Risiken, egal ob äußere Einflüsse wie Sturm oder Schnee und andere Einflüsse wie Diebstahl, Tierbisse oder Vandalismus
  • Mitversicherung von Solarstromspeicher und Ladestation für E-Fahrzeugen
  • Schutz gegen Ertragsausfall
  • Wiederherstellung oder Wiederbeschaffung der PV-Anlage inklusive der versicherten Einzelkomponenten

Wichtig zu wissen: Keine Versicherung übernimmt Schäden durch Abnutzung oder Alterung.

Wie bezahlt die Versicherung?

Die Versicherung unterscheidet bei einem Schaden zwischen Teil- und Totalschaden.

  • Bei einem Teilschaden übernimmt die PV-Versicherung alle Kosten, die für die Wiederherstellung der Anlage notwendig sind.
  • Bei einem Totalschaden wird der Neuwert der PV-Anlage ersetzt, abzüglich des Altmaterials.

In bestimmten Fällen kann es zu einer Selbstbeteiligung kommen. Bei dieser richtet sich die Höhe an der individuellen Vereinbarung zwischen Besitzer:in und Versicherung.Die PV-Anlagen Besitzer:innen müssen ihrerseits allerdings auch Pflichten nachgehen, ansonsten darf die Versicherung die Leistung kürzen oder sogar verweigern. Diese Pflichten beinhalten oft die Wartung sowie Reinigung der Photovoltaik-Anlage.