Der Zweirichtungszähler

Der Zweirichtungszähler wird oft genannt, wenn es um Photovoltaik geht. Tatsächlich ist er auch sehr nützlich, falls Sie Strom in das öffentliche Netz einspeisen möchten. Doch was genau macht einen Zweirichtungszähler so besonders? Und wie funktioniert ein Zweirichtungszähler?

Wenn Sie eine Photovoltaikanlage haben, müssen Sie plötzlich sowohl die Strommenge im Eigenverbrauch, als auch die Einspeisung zählen. Dies bringt die Aufgabe mit sich, den passenden Stromzähler zu finden. Empfehlungen und Informationen finden Sie in diesem Beitrag.

Was ist der Zweirichtungszähler?

Ein Zweirichtungszähler ist ein Zähler, welcher sowohl die Funktion von einem Bezugszähler als auch einem Einspeisezähler hat. Er ist eine Kombination aus beidem, denn er hat zwei Zählwerke. Das eine erfasst die Menge an Strom, die in das öffentliche Netz eingespeist wird. Das andere erfasst den Eigenverbrauch, die Strommenge, die Sie selbst nutzen. Wenn Sie also Eigennutzung des Stroms aus der Solaranlage betreiben und den übrigen Strom ins Stromnetz einspeisen, ist der Zweirichtungszähler für Sie sehr praktisch. Wenn Sie den Strom aus Ihrer PV Anlage selbst nutzen wollen, sollten Sie einen saldierenden Zähler nutzen.

Ein Bezugszähler ist also ein Zähler, der die Strommenge misst, die Sie aus dem öffentlichen Netz beziehen. Ein Einspeisezähler misst, wie viel Strom Sie in dieses Netz einspeisen. Ein Ertragszähler erfasst, wie viel Strom Ihre PV Anlage insgesamt erzeugt, auch wenn Sie Teile davon einspeisen und andere selbst verbrauchen. Ein Zweirichtungszähler kombiniert die Funktionsweise des Bezugszählers und des Einspeisezählers.

In Deutschland ist der Zweirichtungszähler mit zwei verschiedenen Zählwerken am verbreitetsten. Es gibt auch einen Zwei-Wege-Zähler (rückdrehende Zähler), welcher vorwärts und rückwärts laufen kann. Der eingespeiste Strom wird also einfach vom verbrauchten Strom abgezogen. Diese Art Zähler ist hier aber eher selten.

Was sind saldierende Zähler?

Strom läuft auf drei verschiedenen Phasen. Da Wechselstrom im Cosinus durch unsere Kabel fließt, ist ein Haushalt normalerweise an drei Phasen angeschlossen. Dadurch kann mehr Strom gleichzeitig in den Haushalt transportiert werden. Jedes einzelne Zimmer ist allerdings nur an eine Phase angeschlossen.

Saldierende Zähler messen in allen Phasen und kombinieren die Messung von unterschiedlichem Strom in einem Gerät. Ob der Strom aus PV Anlagen auf derselben Phase läuft wie der Strom im öffentlichen Netz, sollten Sie durch Fachbetriebe kontrollieren lassen. Mit einem saldierenden Zähler können Sie allen Strom aus Ihrer PV Anlage nutzen.

Saldierende Zähler nennen sich auch Ferraris-Zähler. Diese haben einen Ferraris-Zähler Modus. Wenn Sie einen Zweirichtungszähler mieten, sollten Sie speziell nach einem Ferraris-Zähler fragen, falls Sie Interesse an diesem haben. Ansonsten bestimmt der Stromanbieter die Art des Zweirichtungszählers. Wenn Sie sich gegen einen saldierenden Zähler entscheiden, brauchen Sie drei verschiedene Zweirichtungszähler.

Funktionsweise des Zweirichtungszählers

Indem der Zweirichtungszähler sowohl den produzierten Strom, als auch den verbrauchten Strom misst, kombiniert er Bezugs- und Einspeisezähler. Sowohl der bezogene, als auch der eingespeiste Strom werden gemessen. Der Strom der PV Anlage, der im Eigenheim verbraucht wird, kann ebenfalls gemessen werden. Durch den Wechselrichter wird der gewonnene Gleichstrom zuerst in Wechselstrom umgewandelt und dann entweder genutzt oder eingespeist. Im nachfolgenden Bild wird dieser Ablauf noch einmal demonstriert.

Zähler

Rückdrehende Zähler

Zähler, die in zwei Richtungen laufen, sind rückdrehende Zähler. Diese laufen ganz einfach vor und zurück, wenn Strom bezogen oder eingespeist wird. Natürlich ist die Einspeisung hier nicht genauso gut nachvollziehbar wie bei zwei verschiedenen Zählwerken, bei denen es zwei separate Zählwerke gibt. Insgesamt ist der rückdrehende Zähler also genau in der Messung, macht aber die Nachvollziehung der Daten schwieriger.

Gesetze zum Zweirichtungszähler

Jede Strommenge, die in das öffentliche Netz eingespeist wird, muss laut Bundesnetzagentur genau gemessen und dokumentiert werden. Diese Arbeit kann ein Einspeisezähler, oder auch ein Zweirichtungszähler, Ihnen abnehmen. Der Zweirichtungszähler bietet dabei noch den Service, dass er auch den von Ihnen genutzten Strom zählt. Das Einspeisen ist aufgrund der Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen für Verbraucher:innen sehr attraktiv. Wenn Sie Beratung zur Einspeisung erhalten möchten, fragen Sie einen Fachbetrieb oder rufen Sie bei WechselJetzt.de an.

Wie lese ich den Zweirichtungszähler ab?

Haben Sie einen elektrischen oder einen mechanischen Zähler? Mechanische Zähler zeigen den eingespeisten Strom und den selbst genutzten Strom auf zwei verschiedenen Feldern an. Diese sind beschriftet und leicht abzulesen. Elektrische Zweirichtungszähler haben nur ein Anzeigefeld. Dieses zeigt abwechselnd den Bezugszustand und den Verbrauchsstand an.

Kosten des Zweirichtungszählers

Meist vermieten Fachbetriebe oder Netzbetreiber Zweirichtungszähler. Im Durchschnitt kostet die Miete dafür 40 Euro im Jahr. Wenn Sie den Zweirichtungszähler mieten, wird dieser auch vom Vermieter gewartet und geeicht.

Wenn Sie einen Zweirichtungszähler mieten, können Sie den Anbieter nur wechseln, wenn Sie auch den Zähler wechseln. Meist erhalten Sie diesen nämlich vom örtlichen Grundversorger. Dies spricht eher dafür, den Zähler zu kaufen, um unabhängig vom örtlichen Netzbetreiber zu bleiben.

Zweirichtungszähler: Vorteile und Nachteile

Vorteile:

  • Strombezugszähler sowie der Stromzähler für die Einspeisung sind kombiniert
  • Wartung muss nicht selbstständig durchgeführt werden
  • Zweirichtungszähler nimmt weniger Platz im Zählerschrank ein
  • Moderne Zweirichtungszähler lassen sich ganz einfach aus der Ferne über eine App ablesen

Nachteile:

  • Das Wechseln des Stromanbieters wird schwieriger (bei Miete)
  • Etwas teurer als herkömmliche Stromzähler, da die Miete sich summiert
  • Zweirichtungszähler gibt es nicht käuflich zu erwerben, weshalb die meisten Nutzer:innen gezwungen sind, den Stromzähler zu mieten. Bezugs- sowie Einspeisestromzähler gibt es käuflich einzeln zu erwerben.

Alles in allem...

Ein Zwei-Wege-Zähler lohnt sich also, falls Sie eine Photovoltaikanlage haben, falls Sie Platz im Zählerschrank sparen wollen und falls Sie sich nicht selbst um die Instandhaltung des Geräts kümmern wollen. Wenn Sie regelmäßig den Stromanbieter wechseln, muss immer wieder der Stromzähler ausgetauscht werden.

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