Für den Internetanschluss gibt es drei Möglichkeiten: DSL, Kabel, oder Glasfaser. Kabel bedeutet, dass der Internetanschluss über das TV-Breitbandkabelnetz läuft - also das Kabel für Fernseher. Was genau das bedeutet und welche unterschiedlichen Angebote es für Kabel-Internet gibt, erfahren Sie hier.
Geschichte des Kabelinternets
Obwohl es das Fernsehkabelnetz schon seit den 1930er Jahren gibt, wird es noch nicht lange für die Internetverbindung genutzt. In den 1990er Jahren privatisierte die Deutsche Bundespost das TV-Kabelnetz und stellte dabei fest, dass es auch für Datenübertragung geeignet ist. Dies versprach eine höhere Bandbreite und weniger Störanfälligkeit als die bisherige DSL-Technologie. Jedoch waren dafür einige Modernisierungen nötig. Für die Fernsehübertragung funktionierten die Kabelleitungen nur in eine Richtung, zu Endverbrauchenden. Durch einen Um- und Ausbau des Netzes wurde es möglich gemacht, Kabel für das Internet zu verwenden.
Kabel - Definition
Die Definition für Kabel ist nicht ganz einfach, da Kabel und Glasfaser(-kabel) auch gerne synonym verwendet werden. Jedoch läuft ein regulärer Kabelanschluss über das TV-Kabelnetz, während Glasfaser ein separates Netzwerk ist, das auf Internet ausgelegt ist.
Woher kommt das Kabel?
Das Internet zuhause kommt nicht aus der Wand, so viel ist schon mal klar. Doch wie funktioniert bei Kabelinternet die Datenübertragung?
Bei Kabelinternet werden die vorhandenen Leitungen des TV-Kabelnetzes verwendet. Die Elektronik dahinter funktioniert wie folgt:
Wenn ein:e Kund:in erstmals Internet über den normalen TV-Kabelanschluss bucht, sind je nach Bedarf möglicherweise Umbauarbeiten nötig. Der Umbau des Anschlusses der Kabel Leitungen wird normalerweise von einem Techniker der Kabelgesellschaft übernommen. Das Internet über Kabel wird dann mit einem Kabelmodem möglich gemacht. Dieses wird an den eventuell umgebauten Anschluss der Kabel Leitung angebracht und kann mit einem Router oder Computer verbunden werden.
Kabel oder DSL
Ob Sie sich für Kabel oder DSL entscheiden, hängt zum einen von der Verfügbarkeit ab. Fast alle Haushalte in Deutschland haben einen DSL-Anschluss, aber nur etwa 75% haben einen Kabel-Internetanschluss. Haben Sie jedoch die Wahl zwischen den beiden Anschlüssen, können Sie Ihre Entscheidung basierend auf Ihren Nutzerbedürfnissen fällen.
Der essentielle Unterschied zwischen DSL und Kabel ist die Übertragungsgeschwindigkeit, also Upload- und Downloadgeschwindigkeit. Normales DSL schafft maximal eine Downloadgeschwindigkeit von 16 Mbit/s, mit Supervectoring kann dies auf 250 Mbit/s erweitert werden. Kabel schafft jedoch Geschwindigkeit bis zu 1.000 Mbit/s, also 1 Gbit/s. Außerdem kosten höhere Geschwindigkeiten bei DSL oft mehr als hohe Geschwindigkeiten bei Kabelinternet.
Welche Geschwindigkeit brauche ich?
16 Mbit/s, 250 Mbit/s, 1 Gbit/s - das sind ganz schöne Unterschiede. Welche Geschwindigkeit der Übertragung ist also die richtige für den eigenen Gebrauch? Im Folgenden finden Sie einige Anhaltspunkte für verschiedene Kategorien des Geschwindigkeit. So können Sie die verschiedenen angebotenen Produkte im Sortiment von Kabelinternetanbieter besser unterscheiden.
Übertragungsrate | Aktivitäten |
6 Mbit/s bis 16 Mbit/s |
|
16 Mbit/s bis 50 Mbit/s |
|
50 Mbit/s bis 100 Mbit/s |
|
100 Mbit/s bis 200 Mbit/s |
|
ab 200 Mbit/s |
|
1 Gbit/s und mehr |
|
Angebote für Kabelinternet, und manchmal auch für DSL, bieten oft sogenanntes Triple Play. Das bedeutet, ein gebündeltes Angebot, welches die folgenden Dinge beinhaltet:
- Fernsehen und Video-on-Demand
- Festnetz mit Telefon-Flat
- Internet
Wenn diese Kombination über DSL gebucht werden möchte, muss dieser Anschluss eine Geschwindigkeit von mindestens 32 Mbit/s haben.
Vor- und Nachteile von Kabelinternet
Da das Kabelnetzwerk geteilt wird, kann es sein, dass, obwohl eine bestimmte Geschwindigkeit gebucht wurde, die Internetnutzung zu Stoßzeiten eingeschränkt ist. Zum Beispiel, wenn abends viel gestreamt wird, kann es sein, dass die Bandbreite verkleinert ist. Jedoch sind diese Veränderungen der Bandbreite oft nur minimal, und meist wird die beworbene Übertragungsrate ohne Probleme erreicht.
Im Vergleich zu DSL spielt außerdem die Leitungslänge und Qualität weniger eine Rolle. TV-Leitungen sind in technisch gutem Zustand und haben kaum Geschwindigkeitsverluste bei längeren Strecken.
Fazit: Internet über Kabel Leitungen
Die Datenübertragung mit Kabeln ist eine Art des des Internetanschlusses. Wenn die Elektroinstallation des Eigenheims es erlaubt, kann man bei der Auswahl des Internetvertrags deutlich höhere Übertragungsraten in Betracht ziehen. Kabelinternet läuft über die Leitungen des Fernsehanschlusses, anstatt wie bei DSL über Telefonleitungen. Diese Datenleitungen haben eine größere Bandbreite, und so können höhere Übertragungsraten für ähnliche Preise angeboten werden. Wenn Sie also die benötigten Leitungen für Kabelinternet haben, ist dies durchaus eine Überlegung wert, besonders wenn mehr als eine Person den Anschluss gleichzeitig nutzen.