Der Heizkessel

Der Heizkessel ist das Herzstück der gesamten Heizungsanlage. Auch Sie haben höchstwahrscheinlich einen Heizkessel bei sich zuhause, doch wissen Sie, wie dieser funktioniert? Der Heizkessel ist hier für alle einfach und verständlich erklärt. Lesen Sie weiter, um die Heiztechnik in Ihrem Haus besser zu verstehen!

Aufbau und Funktion des Heizkessels

Im Gebäudeenergiegesetz ist eine Definition zu finden, welche besagt, dass ein Heizkessel „ein aus Kessel und Brenner bestehender Wärmeerzeuger [ist], der dazu dient, die durch die Verbrennung freigesetzte Wärme an einen Wärmeträger zu übertragen“ (§3 Gebäudeenergiegesetz). Ein Heizkessel hat also immer einen Brenner. Durch Verbrennung entsteht dann Wärme. Es werden entweder Gas, Öl, Holz oder früher noch Kohle in einem Heizkessel verbrannt. Durch den Wärmeträger Wasser wird die Wärme dann durch das gesamte Haus geleitet. Es gibt Konstanttemperatur-Heizkessel, Niedertemperatur-Heizkessel und Brennwert-Heizkessel. Diese werden in den folgenden Paragraphen genauer erklärt.

Konstanttemperatur-Heizkessel

Wie der Name schon sagt, brauchen diese Heizkessel der ersten Generation aus den 70er Jahren eine konstante Temperatur zwischen 70 und 90 Grad Celsius. Diese Heizkessel werden heute aber nicht mehr gebaut. Da eine dauerhafte Verbrennung in diesen Kesseln stattfinden muss, ist diese Art der Heizkessel weniger positiv für die Umwelt. Des Weiteren haben Sie einen hohen Gas- oder Stromverbrauch, welcher mit hohen Kosten verbunden ist. Die hohe Temperatur in diesem Kessel muss eingehalten werden, damit kein Rost im Kessel entsteht.

Niedertemperatur-Heizkessel

Diese Kessel erzeugen nur dann Wärme, wenn sie benötigt wird. Mit einer Temperatur von 53 bis 40 Grad ist der Niedertemperaturkessel dadurch bereits deutlich effizienter. Dieser Kessel kam Ende der 1970er Jahre heraus.

Brennwert-Heizkessel

Die Brennwerttechnologie spart seit den 90er Jahren noch mehr Brennstoff ein als der Niedertemperatur-Kessel. Sie nutzen nicht nur die Energie der Verbrennung, sondern auch die Gase, die bei der Verbrennung entstehen. Diese werden nochmals verbrannt und machen den Brennwertkessel so 30% effizienter als die vorherigen Kesseltypen.

Leistung der Heizkessel

Heizkessel für normale Ein- oder Zweifamilienhäuser haben meist eine Leistung von 14 bis 24 kW. Mehrfamilienhäuser brauchen Heizkessel mit einer Leistung von 15 kW bis zu 50 kW. In besonders großen Gebäuden werden sogar Leistungen zwischen 100 und 300 kW benötigt. Lassen Sie sich hier am besten von einer Installationsfirma vor Ort beraten.

Gasheizkessel, Öl-Brennwertkessel und andere Kesseltypen

Richtige Heizkessel verbrennen immer einen Stoff. Elektrische Heizkessel wie Wärmepumpen oder Elektroheizungen arbeiten ohne Verbrennung. Doch im eigentlichen Heizkessel muss stets Gas, Holz oder Öl verbrannt werden. Gas-Brennwertkessel und Öl-Heizkessel sind in Deutschland am weitesten verbreitet. Zusätzlich gelten Heizkessel mit Holz als eine nachhaltige Alternative für Öl und Gas. Holz Heizkessel können ebenfalls unterschiedlich aufgebaut sein. Es gibt Pellets-Heizkessel, Heizkessel für Stückholz sowie Kombi-Heizkessel für Pellets und Scheitholz.

Gas-Brennwertkessel müssen durch einen Gasanschluss versorgt werden und zusätzlich muss ein Abgasprotokoll geführt werden. Durch die Energiekrise ist Gas zu einem teuren Rohstoff geworden, weshalb das Heizen mit Gas oder Flüssiggas keine günstige Option mehr darstellt. Dasselbe gilt auch für Öl. Wenn Sie einen Heizkessel mit Öl oder Flüssiggas nutzen, brauchen Sie außerdem einen Tank neben dem Kessel.

Heizkessel und erneuerbare Energien

Der herkömmliche Heizkessel lässt sich durchaus mit erneuerbaren Energien kombinieren. Eine sinnvolle Kombination stellt die Solarthermie dar. So schonen Sie nicht nur die Umwelt, sondern verringern Ihre Abhängigkeit von den steigenden Öl- und Gaspreisen. Öl-Brennwertkessel und Gas-Brennwertkessel erzeugen nur Wärme durch das Verbrennen von Rohstoffen, während erneuerbare Energien Brennstoffe einsparen und die Umweltbelastung reduzieren. Doch im ersten Moment kostet die Investition in eine Solarthermie-Anlage oder eine Wärmepumpe jeweils bis zu 10.000 Euro mehr. Bedenken Sie diese Optionen beim Austausch Ihres Heizkessels.

Kosten für einen neuen Heizkessel

Ein normaler Öl-Kessel kostet genau wie ein normaler Gas-Kessel meist zwischen 3.500 und 8.500 Euro. Die Kosten für einen Warmwasserspeicher, den Einbau und die Wartung kommen dann ebenfalls noch hinzu.

Förderung für neue Heizkessel

Öl-Heizkessel können nicht gefördert werden. Gas-Heizungskessel in Kombination mit erneuerbaren Energien können eine Förderung von 30% des Original Preises erhalten. Als erneuerbare Alternativen zählen Gas-Hybridheizungen sowie Holz Heizkessel. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (vormals BAFA-Förderung und KfW-Förderung) ist für die Förderung der Heizungskessel zuständig.

Übrigens: Wenn Sie Ihren alten Öl-Heizkessel mit erneuerbaren Alternativen austauschen, erhalten Sie einen weiteren Zuschuss von 10%. Geben Sie dafür einfach an, dass Ihre vorherige Heizung eine alte Öl-Heizung war.

Austauschpflicht für Heizkessel

Doch wann muss mein Heizungskessel tatsächlich ausgetauscht werden? Ein Austausch lohnt sich vor allem dann, wenn er sowieso bald unumgänglich wäre. Laut Energiegesetz 2021 müssen einige Kessel ausgetauscht werden, um die Umwelt zu schonen und die Energieeffizienz zu steigern. Hier daher einige Informationen dazu, wann Sie Ihren Heizungskessel austauschen müssen:

  • Alle Konstanttemperatur-Heizkessel mit Gas- oder Ölfeuerung sind von der Austauschpflicht mit eingeschlossen. Alle solche Kessel mit einer Leistung zwischen 4 und 400 kW müssen ersetzt werden.
  • Brennwertkessel und Niedertemperatur-Heizkessel sind nicht betroffen.
  • Jeder Konstanttemperatur-Heizungskessel muss ausgetauscht werden, sobald er 30 Jahre in Betrieb ist. Wurde Ihr Kessel vor 1993 eingebaut, so muss dieser im Jahr 2023 ersetzt werden.
  • Alle Häuser sind von der Austauschpflicht betroffen. Nur Einfamilienhäuser, in denen der Besitzer oder die Besitzerin seit 2002 selbst wohnt, bilden eine Ausnahme. Bei Eigentümerwechsel setzt die Austauschpflicht aber auch hier wieder ein.
  • Öl-Heizkessel sind ab 2026 nur noch in Verbindung mit erneuerbaren Energien gestattet. Der Einbau ist generell verboten, es sei denn, es gibt in der jeweiligen Region keinen Gas- oderFernwärmeanschluss.

Energieträger: Gas, Öl, Holz

Die verschiedenenEnergieträger haben verschiedene Chancen in der Zukunft. Öl-Kessel sind eher nicht mehr die Kessel der Zukunft, doch Gas und vor allem Holz sind wichtige Brennstoffe in der Heizungstechnologie der Zukunft. Kohle wird schon heute nicht mehr verwendet und gehört damit nicht zu den Energieträgern der modernen Wärmeversorgung. Vor allem Pelletheizungen erreichen jedoch immer mehr Beliebtheit und ein Austausch des alten Kessels mit dem Holzvergaser wird immer häufiger. Die Entwicklung der Heizungskessel der Zukunft wird wohl weiterhin ein spannendes Thema bleiben.

Wartung des Heizkessels

Auch der Heizkessel sollte einmal im Jahr gewartet werden, um deren Energieverbrauch niedrig zu halten. Meist gibt es Angebote von Installateuren für jährliche Wartungen und Checks. Durch regelmäßiges Warten können Sie sicherstellen, dass Brenner und Brennwertkessel nicht verunreinigt und voll funktionsfähig sind.

Verbrauch des Heizkessels

Der Verbrauch des Kessels hängt von der Wartung und dem persönlichen Heizverhalten ab. Wenn Sie Ihre Heizungsanlage sparsam nutzen, hat auch das Herzstück Ihrer Heizung weniger Verschleißmerkmale. Heizungen und ein sparsamer Umgang mit Ihnen können enorm viel Energie sparen. Besonders bei Gas hält das Sparen die Rechnung in der Energiekrise bezahlbar. Doch gar nicht zu heizen ist auch keine Option. Suchen Sie sich also die richtige Wärme, in der Sie sich in Ihrem eigenen Haus noch wohlfühlen und trotzdem gassparend heizen können.

Fazit

Von allen Heizkesseln ist also der Brennwertkessel der effizienteste. Langfristig lohnt es sich auch, den Heizkessel mit erneuerbaren Energien zu kombinieren, um so richtig zu sparen und unabhängig von teuren Stromanbietern zu werden. Die Wärmeenergie, die Ihr Heizwasser erwärmt, kann somit effizient und umweltbewusst genutzt werden. Viel Erfolg bei der Wahl der richtigen Heizung und des richtigen Heizungskessels wünscht WechselJetzt.de!