9 Tipps, wie ein StartUp seine Bürokosten senken kann

Wer ein Start-up gründet, steht vor unzähligen Herausforderungen. Ein leidiges Thema ist das Geld, welches immer knapp ist. Ein guter Weg, um finanziell besser agieren zu können, ist, die Ausgaben möglichst gering zu halten. Ein großer Kostenblock ist das Büro. Hier lassen sich schon mit kleinen Maßnahmen mehrere hundert Euro pro Monat einsparen. So geht’s:Standort

Tipp 1: Braucht das Start-up überhaupt ein Büro?

Ein Unternehmen benötigt einen Firmensitz, egal wie klein es ist. Dieses Denken sitzt immer noch in vielen Köpfen fest. Dabei muss das gar nicht sein! In der digitalen, vernetzten Welt, in der die meisten Aufgaben per Smartphone, Tablet oder Laptop erledigt werden, kann eine Neugründung in der Anfangszeit gut auf eigene Räume verzichten. Dank Collaboration-Tools wie Slack und Trello ist es Teams bestens möglich, dezentral zusammen zu arbeiten.

Tipp 2: Alternativen zu den eigenen vier Wänden

Möchte ein Existenzgründer seine geschäftliche Korrespondenz nicht von zuhause aus erledigen, sondern nach Außen hin professioneller auftreten, kann er eine virtuelle Geschäftsadresse mit einem Briefkasten und einem Telefonservice mieten.Wer sich gelegentlich mit seinem Team oder seinen Kunden treffen möchte, hat die Möglichkeit, sich für wenige Stunden oder Tage bei einem Coworking-Space einzubuchen. Ein weiterer Vorteil: Die Gründer und das Team kommen in den Coworking-Spaces mit anderen Selbstständigen und Entrepreneuren in Kontakt, welches in positiven Netzwerkeffekten resultieren kann.In immer mehr Städten entstehen Gründerzentren, diese werden von den Kommunen und/oder vom Land gefördert. Das bedeutet, hier gibt es für Existenzgründer und Start-ups Büroräume zu niedrigen Preisen. Auch hier findet meist ein reger Austausch zwischen den jungen Teams statt.

Tipp 3: Standortwahl

Wenn der oder die Gründer lokal nicht gebunden ist/sind, sollte die eigene Flexibilität genutzt werden, um sich sorgfältig einen geeigneten Standort auszusuchen. Ein Start-up muss nicht zwangsläufig im Herzen von Berlin, Hamburg oder München hochgezogen werden. Auch Randbezirke und ländliche Gegenden besitzen gewisse Vorteile. Zum Beispiel fallen hier die Büromieten geringer aus, es gibt mehr Parkplätze oder es besteht eine Nähe zur Natur.

Tipp 4: Büromöbel

Auch wenn es schick sein mag: Ein junges Unternehmen benötigt ganz gewiss keine Designermöbel, coole Wand-Tattoos oder den obligatorischen Kickertisch! Um sich wohlzufühlen und eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen, können auch alte Küchenstühle, Tische vom Flohmarkt oder Sitzecken, die aus Europaletten selbst gebaut werden, vollkommen ausreichen.Trotz aller Sparmaßnahmen sollte unbedingt auf die Gesundheit geachtet werden. Unbequeme Stühle, die zu Verspannungen oder Rückenproblemen führen, sind ein No-Go! Wer lange im Büro sitzt, braucht einen vernünftigen Bürostuhl!

Büromöbel

Tipp 5: Nicht zu oft umziehen

Entscheidet man sich für ein Büro, muss unbedingt an die Zukunft gedacht werden. Das bedeutet: Reichen die Räumlichkeiten für weitere Mitarbeiter aus? Werden später Lagerräume oder Relax-Zonen benötigt? Wo kommen die Server hin? Mit dem Start-up umzuziehen, weil der Platz ständig zu klein ist, sollte keine Lösung sein. Denn Umzüge kosten viel Zeit und Geld.

Tipp 6: An technischen Geräten sparen

Auch wenn ein Start-up im IT-Bereich tätig ist, benötigt es nicht gleich zum Start die schickste und teuerste Ausstattung. Zudem gibt es keinen Zwang, alles zu kaufen. Viele Bürogeräte wie Drucker und Kopierer können heutzutage auch gemietet oder finanziert werden. So werden die Kosten auf viele Monate oder Jahre gestreckt.

Tipp 7: Auf den Energieverbrauch achten

Wird ein technisches Gerät angeschafft, sollte möglichst auf den Energieverbrauch geachtet werden - das gilt für Computer genauso wie für Firmen-Kühlschränke. Wird zum Feierabend der Arbeitsplatz verlassen, ist es von Vorteil, wenn alle Mitarbeiter gemeinsam darauf achten, dass nicht betriebene Geräte vollständig abgeschaltet werden. Ein Standby-Modus mag bequem sein, doch auch dieser verursacht hohe Kosten pro Jahr und Gerät. Licht, Ventilator, Computer, Kaffeemaschine, die Firmen-Playstation und der Drucker gehören spätestens am Freitag Abend vollkommen abgeschaltet.

Tipp 8: Papierkram reduzieren

Seit Jahren wird das papierlose Büro proklamiert, trotzdem funktioniert das leider noch nicht ganz. Deswegen gilt die Devise: Digitalisieren und sparen so weit wie möglich. Das beginnt beim Einscannen und elektronischen Verbuchen von Aufträgen, dem Versenden von Lieferscheinen per Mail und endet beispielsweise bei der Spesenabrechnung über eine App.Auf’s Ausdrucken von Mails oder Geschäftspapieren sollte so weit wie möglich verzichtet werden. Und wenn, dann können die Ausdrucke „komprimiert“ werden, indem man die Bildqualität reduziert, mehrere Seiten auf eine Seite drucken lässt und zudem die Vorder- und Rückseite nutzt. Moderne Drucker bieten derartige Sparmaßnahmen standardmäßig an.

Tipp 9: Jede Kleinigkeit auf den Prüfstand stellen

In einem Unternehmen, in dem die finanziellen Mittel beeinträchtigt sind, sollte dauerhaft über Sparmaßnahmen im Büro nachgedacht werden. Es gibt viele Möglichkeiten, die keine großen Einschränkungen bedeuten, aber sich im Geldbeutel auswirken. Bietet ein Start-up seinen Mitarbeitern kostenlose Getränke an, müssen diese nicht aus dem Supermarkt nebenan stammen. Oft reicht ein Wassersprudler oder eine Filteranlage, die ans Leistungswasser angeschlossen ist. Der Wechsel des Strom-, Telekom- oder Geschäftskonto-Anbieters sorgt ebenso für eine finanzielle Entlastung.Und wenn sich mehrere Unternehmen miteinander vereinen (zum Beispiel in einem Gründerzentrum oder in einer Bürogemeinschaft), können sie Einkaufsgemeinschaften bilden, um beispielsweise Rabatte auf Büromaterialien zu erhalten.

Fazit

Gerade in der Gründungsphase rinnt das Geld schneller als Butter in der Sonne dahin. Deswegen ist es extrem wichtig, zu sparen wo es nur geht. Getreu dem Motto „Kleinvieh macht auch Mist“, sollten mehrere Posten regelmäßig betrachtet und optimiert werden.

Über den Gastautor:

StartUpWissen Jürgen Kroder hat vor ein paar Jahren einerseits als Marketing-Experte bei mehreren Start-ups gearbeitet, andererseits als freier Journalist für namhafte Webseiten über Start-ups geschrieben. Anfang Oktober 2016 kam ihm die Idee, eine eigene Webseite für Gründer und Entrepreneure zu starten. Gesagt, getan – zwei Tage später ging StartUpWissen.biz online. Seitdem erscheinen auf der Seite mehrmals pro Woche neue Ratgeber-Texte, die nicht nur StartUp-Inhaber und -Gründer ansprechen, sondern auch Selbstständige und Manager in kleinen Unternehmen.

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