In den vergangenen Jahren gab es viele verschiedene Entwicklungen des Gaspreises, doch wie sieht es aktuell aus? Und was gibt es für das neue Jahr zu erwarten? Dies und mehr können Sie im folgenden WechselJetzt.de Artikel erfahren.
Wie ist die Gaspreisentwicklung 2024?
Allgemein waren die Gaspreise im Jahr 2024 wieder etwas stabiler als in den Jahren zuvor. Doch nun, zum Ende des Jahres steigen die Europäischen Gaspreise wieder. Dennoch sind auch diese Erhöhungen klein im Vergleich zu den starken Erhöhungen um 2021/2022.
Bereits 2021 gab es durch hohe Rohstoffpreise, niedrige Füllstände der Gasspeicher und politische Spannungen schon einen Anstieg der Erdgaspreise, besonders im Großhandel. Durch den Krieg in der Ukraine verschärfte sich diese Situation. Der Wegfall der russischen Gaslieferungen nach Deutschland verstärkte den Preisanstieg drastisch, im Laufe des Jahres 2022 erhöhten sich 2.000 Preise - im Durchschnitt um 57%!
Zudem gab es ab Oktober 2022 einige Änderungen im Bereich der Gas-Umlagen, doch um Haushalte etwas zu entlasten, wurde die Mehrwertsteuer von 19% auf 7% verringert. Ebenso gab es im Dezember 2022 eine Soforthilfe und eine Gaspreisbremse für 2023. Ab Beginn von 2023 entspannte sich die Situation, dank eines milden Winters und guter Versorgungslage. Daher sanken die Gaspreise für Neukunden und regionale Versorger verringerten die Preise ebenfalls.
2024 verringerten sich die Gaspreise zunächst weiter, doch seit Mai ist das Niveau größtenteils unverändert. Schwankungen im Bereich des Energiepreises betreffen nicht nur die deutsche Wirtschaft, sondern auch ganz direkt private Haushalte - die Energiewirtschaft ist also ein wichtiger Bestandteil für jeden. Aktuell beläuft sich der durchschnittliche Gaspreis um die 10 Cent/kWh. Dies ist jedoch ein Durchschnittswert, Gaspreise variieren regional und je nach Verbrauchsmenge.
Außerdem sind Gaspreise im Vergleich zu Strompreisen für Haushalte in Deutschland deutlich wechselhafter. Strompreise scheinen seit einiger Zeit stetig anzusteigen, das Erdgasangebot ist nicht so gleichmäßig. Dies liegt vor allem an den Beschaffungsbedingungen, zum Beispiel ob gerade neue Erdgasvorkommen entdeckt werden.
Wer verbraucht 2024 wie viel Gas?
Je nach Hausgröße und Personen im Haushalt kann der private Verbrauch variieren. Im Jahr 2022 betrug der durchschnittliche Jahresverbrauch für ein deutsches Einfamilienhaus 20.000 kWh, wenn das Gas für Heizzwecke verwendet wurde. Falls Warmwasseraufbereitung dazu kommt, kommen nochmal 800 - 1000 kWh pro Person dazu. Diese Zahlen sind jedoch von Haushalt zu Haushalt verschieden, um den Eigenbedarf zu erfahren, ist es ratsam, die eigenen Gasrechnungen oder den Gaszählerstand zu konsultieren.
Wie kommt der Gaspreis zustande?
Der Gaspreis, den man bezahlt, ist nicht nur für das Gas selbst, sondern setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen.
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Grundpreis: Der Grundpreis ist ein Teil des Gaspreises, es ist ein fester Betrag, den der Verbraucher unabhängig vom tatsächlichen Verbrauch entrichten muss. Dieser wird meist monatlich und manchmal jährlich abgerechnet. Dieser Betrag soll die Fixkosten des Anbieters abdecken, dies schließt beispielsweise den Betrieb und die Instandhaltung des Gasnetzes mit ein. Auch Kundenservice und administrative Ausgaben sind ein Teil, die durch das Entrichten des Grundpreises abgedeckt werden.
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Arbeitspreis: Der Arbeitspreis ist der Betrag, der durch die tatsächlich verbrauchte Gasmenge berechnet wird. Da er direkt mit dem Gasverbrauch korreliert, wird er üblicherweise in Cent/kWh angegeben. Der Arbeitspreise umfassen die Kosten, die für die Gasbeschaffung, den Transport und den Vertrieb anfallen. Zusätzlich ist ein Teil des Arbeitspreises auch anfallende Steuern. Der Arbeitspreis variiert außerdem auch je nach Anbieter, daher ist ein Vergleich der einzelnen Bestandteile (Grundpreis und Arbeitspreis) des monatlichen Preises bei einem Gasvergleich sinnvoll.
Gaspreisentwicklung 2024 - CO2 Preis
Seit 2021 wird auf fossile Brennstoffe ein sogenannter CO2-Preis erhoben. Dieser lag zu Beginn des Jahres 2021 bei 25€ pro Tonne ausgestoßenem CO2. 2024 betrug der CO2-Preis schon 45€, im Jahr 2025 sollen es 55€ sein. Dies bedeutet, dass die Heizkosten für Haushalte, welche mit fossilen Brennstoffen (also Gas oder Öl) heizen, steigen werden. Die Einnahmen, die durch den CO2-Preis erzielt werden, werden von der Bundesregierung genutzt, um die Energiewende voranzutreiben und um den Kampf gegen den Klimawandel weiter zu unterstützen.
Ölpreis und die Gaspreisentwicklung
Für eine lange Zeit war der Gaspreis an den Ölpreis gebunden. Dies lag daran, dass die meisten Lieferverträge zwischen Erdgasproduzenten und Erdgaslieferanten durch Preisformeln an den Ölpreis gekoppelt waren. Meist machte sich das so bemerkbar, dass sich bei einer Veränderung des Ölpreises sich diese Entwicklung ca. 6 Monate später beim Gaspreis bemerkbar machte. So entstand Preissicherheit, doch dies war nicht immer vorteilhaft. Beispielsweise fielen zu Beginn der Wirtschaftskrise 2008 die Ölpreise drastisch, doch die Gaspreis-Senkungen machten sich erst im April 2009 beim Verbraucher bemerkbar.
In den letzten Jahren sind die Gaspreise um einiges unabhängiger vom Ölpreis. Die Preise für Erdgas werden an eigenständigen Handelsplätzen beschlossen, und auch kurzfristige Lieferverträge gewinnen immer mehr an Bedeutung. Das bringt stärkere Preisschwankungen und dadurch auch mehr Unsicherheit beim Gaspreis. Besonders 2021/2022 wurde dies deutlich.
Haushalte und hohe Gaspreise
Grundsätzlich ist es eine gute Idee, immer mal ein Auge auf die Entwicklungen im Bereich der Gaspreise zu haben. Denn wenn sich die Gaspreise von Ihrem Anbieter aus verändern, haben Sie ein Sonderkündigungsrecht. Auch wenn Ihre Vertragsmindestlaufzeit vorbei ist und es ein günstigeres Angebot gibt, sollten Sie Ihren Gasversorger wechseln. Mit unserem Gasrechner können Sie überprüfen, ob Sie bei Ihren Gaskosten sparen können.
Wenn Sie sich Sorgen über zukünftige Entwicklungen des Gaspreises machen, wählen Sie am besten einen Gastarif mit einer Preisgarantie, die sich über die komplette Erstvertragslaufzeit erstreckt. Mit einer Preisgarantie ist der Gaspreis ausgenommen von Steuern und Abgaben fixiert. Änderungen dieser kommen jedoch selten vor.
Prognose Gaspreise 2025
Abschreibungsregelungen
Im September 2024 wurden neue Abschreibungsregeln von der Bundesnetzagentur festgelegt. Gasnetzbetreiber können so schon jetzt Stilllegungen ihrer Gasnetze ab frühestens 2035 in ihre Abschreibungen einkalkulieren. Dies führt zu einem Anstieg der Gasnetzentgelte.
Gasnetzgebühren
Vor allem in den neuen Bundesländern gibt es bei einigen Gasnetzbetreibern starke Erhöhungen. Die stärkste Erhöhung betrug 56%, was bei einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh einem Anstieg von 445€ entspricht.
Gaspreis
Durch diese neuen Regelungen könnte der Gaspreis zum neuen Jahr um rund 5% ansteigen. Gasnetze sind Monopole und Netzgebühren sind staatlich reguliert, daher können sich Haushalte diesen höheren Kosten nicht entziehen. Die Gasversorger geben Netzgebühren in der Regel direkt an die Kunden weiter. Daher sind diese Preiserhöhungen im neuen Jahr ziemlich sicher.