Mobilfunk-News: Neuigkeiten zu Huawei, Samsung und dem Ausbau des 5G-Netzwerks

Der Ausbau des 5G-Netzwerks ist immer noch im vollen Gange. Ebenso konnten die Streitigkeiten zwischen Huawei und den USA bisher nicht geschlichtet werden. Doch was hat sich mittlerweile auf dem 5G-Markt getan? Was hat sich geändert? Und wann dürfen wir mit dem LTE-Nachfolger rechnen, welcher unserer zukünftigen Industrie 4.0 den Weg ebnen soll? 5G-2

5G bis 2020

Das schnellere Datennetz und der Nachfolger des derzeitigen 4G bzw. LTE-Netzes soll laut Prognosen ab 2020 zur Verfügung stehen. Bis Ende 2022 sollen rund 98 % aller deutschen Haushalte sowie alle stark befahrenen Bahnstrecken, Autobahnen und wichtigen Bundesstraßen von dem schnelleren Datennetz profitieren können, welches sich in Internetgeschwindigkeiten von mindestens 100 Mbit/s bemerkbar machen wird. Bis Ende 2024 sollen dann auch die restlichen Bahnstrecken und Bundes-, sowie Land- und Staatsstraßen mit 5G abgedeckt sein. Das schnellere Netz soll nicht nur den zunehmenden Bedürfnissen und Belastungen des Datennetzes in den kommenden Jahren gerecht werden, sondern auch den Weg für das Zeitalter der Industrie 4.0 schaffen und die digitale Revolution somit weiter vorantreiben, wie beispielsweise autonomes Fahren oder Smart Homes. 5G ist in einigen Ländern bereits verfügbar, jedoch nicht flächendeckend. So kann man 5G mittlerweile in europäischen Großstädten wie Berlin, London, Rom, Zürich, oder Madrid nutzen - oftmals jedoch nur testweise in kleineren Bereichen bestimmter Stadtgebiete.

Die nächste Generation der 5G-Smartphones 

Samsung brachte am 25. Juni 2019 deren neues Modell Samsung Galaxy S10 5G auf den deutschen Markt. Somit ist das Samsung Galaxy S10 5G das erste 5G-fähige Smartphone in Deutschland! Bisher lässt sich dieses nur direkt über den Hersteller Samsung oder von der Deutschen Telekom beziehen. Vodafone soll dieses ebenfalls in Kürze anbieten. Die Kosten für das neue 5G Smartphone mit 8GB RAM und 256GB Speicherplatz dürften sich auf rund 1200 Euro belaufen.5G-3Mit dem anstehenden Upgrade von 4G auf 5G sollte das kommende Jahr einiges an Neuheiten auf den Smartphone-Markt mit sich bringen. Apple hat bereits angekündigt, dass es seine ersten 5G Smartphones in 2020 veröffentlichen wird. Es sollen zwei Versionen mit unterschiedlicher Displaygröße sein, jeweils mit einem 5,4 Zoll und einem 6,7 Zoll Display. 

Der anhaltende Streit zwischen der chinesischen Firma Huawei und den USA hinsichtlich der 5G-Technologie geht in die nächste Runde

Die USA hatte bereits vor einiger Zeit bekanntgegeben, dass diese einer Beteiligung von Huawei und ähnliche Firmen, welche mit eventuellen Sicherheitslücken in Verbindung gebracht werden, hinsichtlich des Aufbaus des 5G-Netzes nicht unterstützen wird. Dies ging soweit, dass die USA einigen Ländern, welche die Beteiligung von Huawei hinsichtlich des 5G-Netzwerkausbaus unterstützen, sogar drohte, die gemeinsame politische Zusammenarbeit zu überdenken. Ob Huawei letztendlich damit beauftragt werden würde, im Kernbereich des 5G-Netzwerkaufbaus beteiligt zu sein oder sich lediglich um weniger kritische Bereiche, wie beispielsweise Antennenbereitstellung, kümmere, spielt für die USA dabei keine Rolle. Huawei wird von den USA als ernstes Sicherheitsrisiko eingestuft. Nach Aussagen von Huawei bei einer kürzlich gehaltenen Konferenz in Shanghai, unter dem Namen “5G is now”, sei die Firma mittlerweile bei mehr als zwei Drittel des 5G-Netzwerks außerhalb von China beteiligt. Rund 50 Verträge soll Huawei unter Dach und Fach gebracht haben, u.a. mit Südkorea, England, Schweiz und Finnland. Und so soll die Firma trotz Streitigkeiten mit den USA der weltweite Spitzenreiter hinsichtlich 5G-Technik sein. Mehr oder weniger dicht gefolgt von Nokia mit 30 Verträgen und Ericsson mit 18 Verträgen.

5G-Auktionen brachten Rekordgewinne ein

Die Auktionen der 5G-Mobilfunkfrequenzen durch die Bundesnetzagentur sind nach einer bisher nie dagewesenen Auktion beendet: 41 verfügbare Blöcke wurden erfolgreich versteigert. Jedoch dauerte es 497 Runden, bis es zur Einigung kam - ein neuer Rekord. In jeder Runde boten die vier großen Mobilfunkanbieter, d.h. Telekom, Vodafone, Telefónica (O2) und Drillisch (1&1), auf verschiedene Bandbreiten von 2 bis 3,6 GHz. Diese kämpften besonders um letzteres, das 3,6 GHz-Band. Keiner wollte nachgeben, denn, so hieß es aus Expertenkreisen, wer bei dieser Bandbreite zurückziehe, sei der große Verlierer. Denn, je höher die Bandbreite, desto geringer die Latenzzeiten für eine Vielzahl an Endgeräten. Der Nachteil des 3,6 GHz-Band ist dessen Reichweite: Je höher die Frequenz, desto kleiner ist die Fläche, welche abgedeckt werden kann. Somit glänzt das 3,6 GHz-Band jedoch sehr, wenn es in Großstädten eingesetzt wird. 

Die ursprünglich geschätzten 3 bis 5 Milliarde Euro Gewinn wurden weit übertroffen: Zwischen 6,5 bis 7,3 Milliarde Euro brachte die Versteigerung der Frequenzen ein. Der Gewinn soll wiederum genutzt werden, um den Ausbau des 5G-Netzes voranzutreiben.Der eingebrachte Gewinn ist allerdings keine Rekordsumme für die Bundesnetzagentur. Die ehemalige Versteigerung des 3G-Netzes brachte 50 Milliarde Euro ein. 5G-4

Strahlengefährdung durch 5G?

Das Bedürfnis für mehr Antennen, mehr Sendern, höheren Datenübertragungsmengen und neuen Frequenzbereichen lassen auch Stimmen laut werden, welche die Sicherheit des neuen 5G-Netzes in Frage stellen. Während sich eine Reihe von Ärzten aufgrund einer Studie 5G gegenüber sehr kritisch äußerten und einen Stopp des 5G-Netzwerkausbaus forderten, bis dessen Auswirkungen auf unsere Gesundheit genauer erforscht wurde, beschwichtigt der EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis deren Besorgnisse. Nach dessen Aussagen gäbe es keinen Unterschied hinsichtlich der Strahlenbelastung, egal ob es sich nun um 3G, 4G oder 5G handele, solange gewisse Grenzwerte nicht überschritten werden. 

Fazit

Hinsichtlich des 5G-Netzwerks sollte man nicht außer Acht lassen, dass eine Vielzahl politischer und finanzieller Interessen auf dem Spiel stehen. Die Uneinigkeiten zwischen den USA und Huawei bzw. China dürften sich noch weiter hinausziehen und es ist fraglich, wie sich der Interessenkonflikt schlichten lässt. Bezüglich der eventuellen Strahlenbelastung durch 5G lassen sich derzeit noch keine definitiven Schlussfolgerungen ziehen. Hier bedarf es neuer, aussagekräftigerer Studien.