Was bedeutet eigentlich Nachhaltigkeit? Der Begriff “Nachhaltigkeit” definiert die Schaffung eines stabilen Gleichgewichts. Dieses Gleichgewicht bezieht sich dabei auf den verantwortungsbewussten Umgang mit den endlichen Ressourcen unserer Erde und auf drei Hauptfaktoren; Ökologie, Ökonomie und Soziales.
Geschichte
Der Begriff der Nachhaltigkeit ist zurückzuführen auf den Freiberger Oberberghauptmann Carl von Carlowitz (1645-1714) und auf die Waldwirtschaft. In einem Wald sollte nur so viel abgeholzt werden, wie sich in bestimmter Zeit und auf natürliche Art und Weise regenerieren konnte, so Carlowitz. Dies sollte sicherstellen, dass ein regeneratives, natürliches System dauerhaft erhalten bleibt. Eine spätere Definition, die heute im allgemeinen Gebrauch ist, entstand durch den Brundtland-Bericht. Die Kluft zwischen den reichen Ländern des Nordens und den armen des Südens wurde immer größer. Dieses Problem wurde im Brundtland-Bericht von 1987 aufgegriffen. Dieser forderte die Aufhebung der ungerechten Verteilung von Wachstum und Wohlstand zwischen Nord und Süd.
Der Weg zum nachhaltigen Leben
Ein Wandel ist bereits in vielen Bereichen sichtbar. Beispielsweise wird in den Bereichen der Elektromobilität, vegetarischen oder veganen Ernährung, Fair-Trade-Produkten oder Kooperationen mit Hilfsorganisationen mehr und mehr auf Nachhaltigkeit geachtet. Durch die Globalisierung, den Klimawandel, und die Umweltverschmutzung wird jeder Einzelne zum Handeln verpflichtet. Auch steigt noch immer unser Bedarf an Energie, und mit ihm, die weltweiten CO2-Emissionen, welche den Treibhauseffekt verstärken. Um eine Veränderung zu erreichen, ist es wichtig, einige Faktoren zu betrachten. Eine naturverträgliche Energieversorgung mit 100% erneuerbaren Energien, nachhaltige Mobilität, ökologische Landwirtschaft und internationale Gerechtigkeit im wirtschaftlichen Handeln können zu einer höheren Quote an Nachhaltigkeit führen.
Im Jahr 2015 wurde die Agenda 2030 der Vereinten Nationen beschlossen. Zusammenfassend umfasst die Agenda 17 Nachhaltigkeitsziele, wobei die Ziele 7,8,9 und 12 einen besonderen Wert haben. Ziel 7 beinhaltet das Erreichen von bezahlbarer und sauberer Energie, Ziel 8 das nachhaltige Wirtschaften. Ziel 9 und 12 befassen sich mit nachhaltiger Industrie und Produktion sowie der Innovation und Infrastruktur.
Nachhaltigkeit in der Wirtschaft
Nachhaltigkeit in der Wirtschaft definiert sich mit dem Abwiegen von sozialen, ökologischen und ökonomischen Belangen, die immer wieder ins Gleichgewicht gebracht werden sollten. Das nachhaltige Wirtschaften von Unternehmen wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstützt. Das BMWi fördert ressourcen- und umweltschonende Produkte und schafft Technologie-offene Rahmenbedingungen. Ziel ist es, Rohstoffe sparsam und effizient zu nutzen. Nachhaltiges wirtschaften kann durch eine grüne oder soziale Geschäftsidee, durch den verantwortlichen Umgang mit Ressourcen, und durch klimaneutrales Wirtschaften gestärkt werden.
Vorteile von nachhaltigem Leben
Ein nachhaltiges Leben und eine nachhaltigere Wirtschaft bringen einige Vorteile mit sich; nicht nur für die Umwelt, sondern auch für Sie. Kostenersparnis ist nur eines der Vorteile. Einsparungen der Materialien oder der Einsatz von recycelten Rohstoffen wirken sich positiv auf die Umweltbilanz aus und senken die Herstellungskosten. Auch eine Erhöhung der Kosten für knappe Ressourcen ist wichtig. Das Suchen nach alternativen Optionen lohnt sich nicht nur in Bezug auf Geld. Bei der Minimierung von Risiken ist die Verwendung von nachhaltigen Optionen von Vorteil, denn die Vorschriften der EU werden immer strenger. Durch den Gedankenwechsel der heutigen Gesellschaft steigt auch die Nachfrage der Kunden bezüglich Nachhaltigkeit und nachhaltigen Produkten. Des Weiteren werden der Markenwert und das Image der verschiedenen Unternehmen durch die Umsetzung nachhaltiger Initiativen verbessert.
Fazit
Nachhaltigkeit ist mit der Schaffung eines stabilen Gleichgewichts definiert. Heutzutage ist Nachhaltigkeit Voraussetzung für die zukünftige Wirtschaft und ein gesundes Weiterleben. Um nachhaltiger zu leben sind eine naturverträgliche Energieversorgung, nachhaltige Mobilität, ökologische Landwirtschaft und internationale Gerechtigkeit im wirtschaftlichen Handeln notwendig.