Proteste im Hambacher Forst: Rodung für RWE-Braunkohle

Der Fall geht bereits seit Jahren durch die Presse und spitzte sich in den letzten Tagen zu: Der Hambacher Wald soll Mitte Oktober gerodet werden, um dort weiter Braunkohle abbauen zu können. Der Wald gilt als Symbol für den Kampf gegen den Kohleausbau und liegt zwischen Köln und Aachen. Um die Braunkohleförderung zu ermöglichen, wurden in der letzten Woche die seit Jahren besetzten Baumkronen des Waldes mit Polizeigewalt geräumt. Naturschützer und Umweltfreunde sind empört, da die von dem Energiekonzern RWE vorangetriebene Rodung den Kohleausstieg weiter verlangsamt und außerdem den dort lebenden Menschen ihren Rückzugsraum entreißt.Kohle

Worum geht es bei den Protesten um den Hambacher Wald?

Bereits seit sechs Jahren wird der Hambacher Wald von Umweltaktivisten besetzt. 30 Baumhäuser mit über 70 Schlafplätzen wurden in den Kronen der Bäume errichtet, welche teilweise sogar über Luftwege miteinander verbunden sind. Um die Fällung der Bäume zu vermeiden, wird sichergestellt, dass die Bäume 365 Tage im Jahr besetzt sind. Viele der Baumhäuser sind für den Winter ausgestattet, isoliert und mit Öfen beheizt. Ziel der Besetzung ist es, die Rodung des Hambacher Walds zu verhindern. Denn: Der Energiekonzern RWE möchte die Fläche deraumes vieler bedrohter Tierarten, die im Hambacher Wald ihr Zuhause haben und diesen durch die Rodung verlieren würden, bremst die Rodung des Waldes ultimativ den Kohleausstieg und somit den Umweltschutz. Während in den letzten Jahren bereits große Teile des Hambacher Waldes gerodet wurden, sollen im Oktober diesen Jahres weitere 100 der insgesamt 200 Hektar Wald dem Kohletagebau zum Opfer fallen.Die Nutzung von Braunkohle führt aufgrund der massiven Luftverschmutzung, welche durch die Verfeuerung von Braunkohle sowie den Schadstoffausstoß der Kraftwerke entsteht, zu gravierenden Umweltproblemen.

Seit dem 12. September 2018 versuchen Einsatzkräfte der Polizei die Umweltaktivisten zur Räumung zu bewegen, welche unter anderem zu Verletzungen und Festnahmen führte. Nach Angaben des Tagessspiegels waren am Sonntag, dem 16. September, bereits 50 Prozent der Baumhaus-Siedlungen geräumt. Die Räumungen wurden begleitet von Tausenden Braunkohlegegnern, die am Hambacher Forst friedlich gegen die Rodung des Waldes demonstrierten.

RWE-Boykott: Was kann man als Verbraucher tun?

Während sich die RWE-Konzernchefs in den vergangenen Tagen mit Vertretern der deutschen Umweltverbände trafen, um weitere Eskalationen des Konflikts zu verhindern, konnte zumindest eine Vertagung der Waldrodung auf den 15. Dezember erreicht werden. Dies war jedoch der einzige Kompromiss, zu welchem der Konzern bereit war, der deutlich machte, dass die Rodungen nicht zu stoppen seien. Infolgedessen mobilisieren die Umweltaktivisten nun die Bevölkerung auf digitalem Wege: Mit dem Hashtag #RWEBoykott rufen die Gegner des Konzerns zu einem Boykott des Energiekonzerns auf. Sie argumentieren, dass ein Energiekonzern, welcher auf diese Art und Weise die Nutzung der klimaschädlichen Braunkohle vorantreibt, nicht unterstützt werden darf. Umweltschützer und Grüne-Politiker fordern Mitmenschen und Bevölkerung auf, so schnell wie möglich ihren Stromanbieter zu wechseln, um RWE zu boykottieren. Was sich einfach anhört, ist in der Umsetzung gar nicht so leicht, denn der Konzern hat seine Finger bei einer Menge Stromanbieter im Spiel, unter anderem bei Envia-M, Süwag, Westnetz oder der Tochterfirma Innogy.

Trotzdem gibt es Alternativen zum RWE-Konzern und den mit ihm verbundenen Stromanbietern. In NRW und Rheinland-Pfalz sind das beispielsweise:

  • BEV Energie
  • Immergrün! Energie
  • Idealenergie
  • Wunderwerk
  • Vattenfall

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