Wer sich für einen Kredit interessiert, kommt an der Schufa nicht vorbei. Die privatwirtschaftliche organisierte Finanzauskunftei wird von seriösen Kreditgebern stets zu Rate gezogen, um die Kreditwürdigkeit eines Interessenten zu überprüfen. Und auch in anderen Bereichen ist die Schufa relevant – wer beispielsweise eine Wohnung anmieten möchte, muss fast immer eine Schufa-Auskunft vorlegen oder dem Einholen von Auskünften bei der Schufa durch den potentiellen Vermieter zustimmen. Dabei wird auf der Basis von gespeicherten Daten bei der Schufa ein sogenannter Score berechnet. Von diesem Score hängt es unter anderem ab, ob eine Kreditanfrage bewilligt wird oder nicht. Doch nicht immer sind Schufa-Einträge auch korrekt.
Berechnung des Schufa-Scores
Die Schufa speichert die Daten von mehr als 67 Millionen Menschen. Dazu gehören zunächst grundlegende Informationen wie der Name, das Alter, die Geburtsdaten sowie die derzeitige und jede frühere Adresse. Angaben bezüglich des Arbeitgebers, des Einkommens, der Nationalität und ähnlicher geschützter Informationen sind darin aber nicht enthalten. Von besonderem Interesse sind für die Schufa dagegen reine Finanzdaten wie beispielsweise bestehende Konten, Kreditkarten-, Leasing- und Handyverträge und natürlich laufende und abbezahlte Kredite. Besonders wichtig sind dabei Informationen über Störungen im Zahlungsverlauf. Wenn ein Scheck platzt, Kreditraten nicht pünktlich gezahlt werden, Mahnverfahren eingeleitet werden oder es sogar zu Vollstreckungsbescheiden, eidesstattlichen Versicherungen oder privaten Insolvenzen kommt, wird dies alles von der Schufa registriert. Aus diesen Rohdaten wird errechnet, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Kredit zurückgezahlt wird. Die entsprechende Wahrscheinlichkeit wird als Score bezeichnet und von Kreditinstituten bei der Bewilligung von Krediten sowie der Bestimmung der Zinshöhe verwendet. Wenn Sie Kredite vergleichen, sollten Sie berücksichtigen, dass auch bloße Kreditanfragen gespeichert werden. Deshalb ist es wichtig, beim Vergleichen von Krediten darauf zu achten, dass der angefragte Anbieter nur eine unverbindliche Konditionsanfrage an die Schufa übermittelt. Wie die Experten von Netzkredit.com erklären, hat eine solche Konditionsanfrage keine Auswirkungen auf das Schufa-Scoring.
Falsche Daten löschen lassen
Es kommt immer wieder vor, dass die Ablehnung eines Kredits oder Handyvertrags mit einem negativen Schufa-Score begründet wird, den sich der Betroffene nicht erklären kann. Grundsätzlich hat jeder Verbraucher das Recht, die bei der Schufa über ihn gespeicherten Daten anzufordern. Dies ist entweder per kostenpflichtiger Schufa-Auskunft möglich, alternativ kann einmal pro Jahr die kostenlose „Datenkopie nach Art. 15 DSGVO“ bei der Schufa beantragt werden. Es ist ratsam, davon auch regelmäßig Gebrauch machen. Es ist nicht selten der Fall, dass bereits abbezahlte Kredite nicht nach der vorgeschriebenen Frist gelöscht werden oder fehlerhafte Daten gespeichert sind. Es kann sogar vorkommen, dass der Betreffende mit einem anderen Kunden gleichen Namens verwechselt wurde oder sogar ein Identitätsdiebstahl vorliegt. Wenn Sie feststellen, dass bei der Schufa falsche oder veraltete Daten über Sie gespeichert sind, können Sie verlangen, dass diese Einträge gelöscht bzw. angepasst werden. Dazu ist die Schufa gesetzlich verpflichtet. Falls Uneinigkeit in Bezug auf einen Eintrag besteht, kann zudem ein neutraler Ombudsmann zur Schlichtung eingeschaltet werden.