Welche Heizungsart ist die Beste für das Eigenheim?

Ist der Neubau eines Eigenheims in der Planung, sollte man sich als Bauherr/in vorab genauestens überlegen, welche Heizungsart man einbauen möchte. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, doch die optimalste Lösung hängt insbesondere von den baulichen Voraussetzungen ab. Wechseljetzt informiert Sie über die Möglichkeiten, Kosten sowie Energieeffizienz der jeweiligen Heizungsarten.

Heizungsart

Die Heizungsarten und ihre Bedingungen

Vorab gilt: Die Energieeinsparverordnung (EnEV) sowie das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) stellen explizite Anforderungen an die Energieeffizienz. Somit muss man die Entscheidung, welche Heizung die richtige für Ihr neues Zuhause ist, unter Berücksichtigung dieser geltenden gesetzlichen Vorschriften treffen. Beispielsweise muss ein bestimmter Teil der Energie aus regenerativen Ressourcen kommen. Somit dürfte man heutzutage zum Beispiel keinen Öl- oder Gas-Brennwert Heizkörper in ein neues Einfamilienhaus einbauen. 

Gasheizung 

Wenn Sie eine Gasheizung installieren möchten, muss vorab ein Gasanschluss vorliegen, welcher mit dem Gasnetz verbunden ist. Liegt dieser nicht vor, ist eine Gasheizung nur mit hohem Kostenaufwand zu realisieren, welches sich finanziell kaum lohnt.

Öl- und Pelletheizung

Für diese Heizungsart benötigen Sie zum einen Platz für die Heizung, zum anderen sollte man berücksichtigen, dass Sie Platz für Ihren Pellet-Bestand benötigen. Für das Heizgerät an sich sollte man ca. 1-2 Quadratmeter einplanen. Beim Pellet-Bestand kommt es auf die Größe des Heizkörpers an. Die Richtlinie der meisten Hersteller liegt bei ca. 0.9 Kubikmeter pro Kilowatt Wärmeleistung. Darüber hinaus ist vorausgesetzt, dass der Heizkörper mit dem Pellet-Bestand verbunden ist, beispielsweise mit einer Saugfunktion. Weiterhin sollte man berücksichtigen, dass eine Pelletheizung einen Schornstein oder alternativ, einen Kamin benötigt, um zu funktionieren. 

Holzpaletts

Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe kann ihre Wärmequelle entweder aus der umliegenden Erde, dem Grundwasser, oder der Luft entnehmen. Daher gibt es auch verschiedene Anforderungen der jeweiligen Wärmepumpen, die erfüllt sein müssen.

Luft-Wasser-Wärmepumpe

Um effizient arbeiten zu können, muss die Wärmepumpe eine entsprechende Dämmung vorweisen. Die Gebäudehülle muss vollständig luftdicht sein und ein spezielles Lüftungssystem ist von Nöten. Bei einem Neubau ist dies in der Regel jedoch gegeben. Weiterhin sollte man ca. einen Kubikmeter Platz für die Technik einplanen. Der Vorteil an einer Luft-Wasser Wärmepumpe ist, dass dieser flexibel im Innen- sowie Aussenbereich aufgestellt werden kann, ohne dass eine Genehmigung beantragt werden muss, da Luft als unlimitiertes Medium gilt.

Gaspumpe

Wasser-Wasser Wärmepumpe

Anders ist dies bei einer Wasser-Wasser Wärmepumpe. Hier muss genügend Grundwasser unter der Baufläche vorhanden sein. Zudem benötigen Sie, bei einer geplanten Bohrtiefe bis zu 100 Metern, eine Genehmigung der Wasserbehörde. Bei Tiefen darüber hinaus muss vorab zusätzlich die Bergbehörde eingeschaltet werden. Eine optimale Bohrtiefe liegt allerdings bei maximal 20 Metern. 

Erdwärmepumpe

Die Erdwärmepumpe, auch bekannt als “Sole-Wasser-Wärmepumpe”, gibt es in mehreren Varianten. Die bekanntesten sind jene mit einer Erdsonde oder mit einem Flächenkollektor. Auch hier benötigen Sie eine Genehmigung für die Bohrarbeit. Weiterhin muss das Heizgerät eine gewisse Energieeffizienz aufweisen und sollte eine niedrige Vorlauftemperatur von maximal 40 Grad Celsius, welches bei neuen Geräten in der Regel bereits der Standard ist, aufweisen. Ein zudem gut isoliertes Haus sorgt für eine optimale Energieeffizienz. 

Blockheizkraftwerke

Blockheizkraftwerke sind für Neubauten mit geringem Energiebedarf eher ungeeignet, da diese nur effizient arbeiten, wenn ein ganzjährlicher Wärme- sowie Strombedarf (in Kombination) gegeben ist. In der warmen Jahreszeit heizt man allerdings wenig, bis gar nicht, wodurch nur wenig Strom erzeugt werden kann. Blockheizkraftwerke eignen sich daher mehr für große Gebäuden mit durchgängigem Betrieb, wie beispielsweise ein Krankenhaus.

Die Kosten

Die Preise für eine Neuanschaffung variieren sehr stark, je nach Modell und Heizungsart. Hier ist es wichtig, sich vor dem Kauf genauer über die entsprechenden Möglichkeiten zu informieren. Zur Orientierung haben wir für Sie eine kleine Übersicht erstellt:  

  • Gasheizung: zwischen 5.000 - 8.500€
  • Öl- und Pelletheizung: zwischen 7.000 - 20.000€
  • Wärmepumpe: zwischen 8.000 - 20.000€
  • Blockheizkraftwerk: zwischen 14.000 - 17.000€

Welche Heizung ist die umweltfreundlichste? 

Wenn es um die Kosten geht, sollte man ebenso bedenken, wie energieeffizient und umweltfreundlich die jeweilige Heizungsart ist. Eine Gasheizung nutzt fossile Energie, weshalb sie nicht sehr umweltfreundlich arbeitet. Die Wärmepumpe und Pelletheizung dagegen, nutzen erneuerbare Energien und sind somit besonders freundlich für die Umwelt. In Kombination mit einer Solaranlage (für die Stromgewinnung) machen sie Ihr neues Eigenheim besonders energieeffizient. Auch wenn umweltfreundliche Heizungsarten in der Anschaffung teurer sein mögen als Heizungsarten, welche fossile Energie nutzen, ist dies auf lange Sicht eine lohnende Alternative. 

Heizungsplanung

Fazit

Bei der Planung eines neues Eigenheims muss man viele Entscheidungen treffen. Besonders wichtig ist es, die richtige Heizungsart basierend auf den Voraussetzungen und Gegebenheiten des Hauses sowie umliegenden Grundstücks zu wählen. Bezüglich der Kosten sollte man nicht nur auf den Anschaffungspreis achten, sondern langfristig denken und ebenso die Energieeffizienz in Betracht ziehen.