Zero Waste - Im Alltag umsetzbar?

Zero Waste bedeutet. ein Leben zu führen, bei dem gar kein Müll entsteht - gar keiner. Wie ist das möglich, fragen Sie sich? Es kommt uns ganz abwegig vor, wenn wir jede Woche den Müll an die Straße bringen und im Supermarkt doch nunmal einfach alles eingepackt ist. Wie Zero Waste funktionieren kann und was genau die Philosophie beim Zero Waste Lebensstil ist, erfahren Sie in diesem Beitrag von WechselJetzt.de.

Die Idee hinter dem Zero Waste Lebensstil

Menschen, die sich der Zero Waste Bewegung anschließen, entscheiden, dass sie keinen oder möglichst wenig Müll erzeugen wollen. Plastik verbraucht viele wertvolle Ressourcen in seiner Herstellung und Plastikmüll wird zu einem immer größeren Problem für die Meere und die Wälder der Welt. Jeder kleine Schritt zur Müllvermeidung ist also eine kleine Tat für den Umweltschutz. Wie Anne Marie Bonneau aus der Zero Waste Bewegung einst sagte: "Wir brauchen nicht eine Handvoll Leute, die Zero Waste perfekt umsetzen. Wir brauchen Millionen Menschen, die es unperfekt machen." Wollen auch Sie mal probieren, sich der Müllvermeidung anzuschließen? Wir haben hier einige Tipps zusammengestellt.

Zero Wast beim Einkauf

Beim Einkauf gibt es viele Bereiche, in denen Sie die Umwelt schützen können indem Sie zur Müllvermeidung beitragen:

  • Lebensmittel in Gläsern und Flaschen statt in Plastikgefäßen kaufen.
  • Keine mehrfach verpackten Produkte kaufen, also nur eine Tüte statt mehrere pro Produkt nutzen.
  • Beim Bäcker auf die Tüte verzichten und selbst Beutel mitbringen. So müssen Sie keine Plastiktüten benutzen.
  • Kassenbeleg nicht drucken lassen, wenn es nicht notwendig ist.
  • Flaschen wiederverwenden oder gleich Trinkflaschen benutzen.
  • Pfandflaschen statt Einwegflaschen kaufen.
  • Kisten und Stoffbeutel stets im Auto lagern, um keine Plastiktüten kaufen zu müssen. Mehr über Autos und ob Hybrid Autos oder Elektroautos nachhaltig sind, finden Sie auf den verlinkten Seiten.
  • Obst und Gemüse lose kaufen statt in Plastiktüten.

Übrigens gibt es auch so genannte Unverpackt-Läden, in denen gar nicht erst mit Plastikgefäßen, Plastiktüten oder anderen Verpackungen gearbeitet wird.

Plastiktütenverbot

Zero Waste in der Küche

In der Küche entsteht viel Abfall. Doch auch hier kann durch eine Umstrukturierung weniger Müll entstehen und sogar die Verschwendung von Lebensmitteln eingedämmt werden:

  • Sie können zum Beispiel Glasgefäße statt Plastikdosen zum Einfrieren nutzen. Auch Schraubgläser funktionieren bestens in der Tiefkühltruhe.
  • Abtrocknen mit Frotteetüchern aus Baumwolle statt aus Microfaser sind ebenfalls besser für die Umwelt.
  • Auch Spülschwämme können Sie vermeiden, indem Sie selbst gefertigte Küchenschwämme aus Naturfaser-Paketschnur und selbst genähte Spülschwämme aus alten Handtüchern nutzen. Diese geben auch kein Mikroplastik ans Wasser ab und sind damit auch besser für Ihre Gesundheit.
  • Mehrwegtrinkhalme statt Plastiktrinkhalme nutzen.
  • Kaffeesatz und Teereste als Blumendünger verwenden.

Zero Waste in der Ernährung

Doch nicht nur, wie Sie einkaufen oder wie Sie Ihr Essen in der Küche zubereiten, hat eine Auswirkung auf die Umwelt. Auch, was Sie essen, kann entscheidend sein. Hier einige Anregungen für Zero Waste in Ihrer Ernährung:

  • Avocadokerne für Körperpflege nutzen. Avokadokernpulver lässt sich zur Haarpflege nutzen.
  • Zu reifes Obst und Gemüse sollten Sie keinesfalls wegschmeißen (außer es ist tatsächlich schlecht geworden), denn sehr reifes Obst lässt sich gut in Smoothies verarbeiten, Gemüse wiederum lässt sich stets zur Suppe machen.
  • Das Mindesthaltbarkeitsdatum von Produkten hinterfragen. Vertrauen Sie auf Ihre Sinne: Sieht das Essen gut aus? Riecht es gut? Schmeckt es gut? Dann ist es aller Wahrscheinlichkeit nach noch gut.
  • Selbst kochen statt Fertiggerichte zu essen. Dies ist besser für Geld, Gesundheit und die Umwelt, da weniger Plastikmüll entsteht.
  • Sie können selbst ganz einfach aus Gemüseresten Tütensuppen machen und haben dann eine schnelle gesunde Mahlzeit.
  • Es ist auch besser für die Umwelt, Leitungswasser statt gekauftes Wasser zu trinken. Mit einem Soda Stream können Sie auch Leitungswasser sprudeln.
  • Papayakerne können als Gewürz genutzt werden, statt im Abfall zu landen.
  • Kürbiskerne können geröstet und gegessen werden, statt im Abfall zu landen.
  • Kirschkernkissen aus Kirschkernen herstellen.

Zero Waste in der Körperpflege

Doch nicht nur rund um das Thema Essen können Sie Ihr Zero Waste Home optimieren. Auch in der Körperpflege haben wir einige Anregungen für Sie:

  • Ohrenstäbchen aus Bambus oder Pappe statt aus Plastik nutzen.
  • Stofftaschentücher statt Papiertaschentücher nutzen oder Papiertaschentücher im Karton statt in Plastikverpackungen kaufen.
  • Waschbare Binden und Menstruationstassen verwenden statt Tampons.
  • Feste Seife statt Flüssigseife.
  • Wattepads durch gehäkelte Pads ersetzen.

Plastikverpackungen

Zero Waste mit Kindern

Und auch mit kleinen Menschen im Haus können Sie wunderbar auf Müll verzichten:

  • Stoffwindeln statt Wegwerfwindeln aus Plastik nutzen.
  • Feuchttücher durch Stoff-Reinigungstücher ersetzen.
  • Luftballons aus Naturkautschuk statt aus Plastik nutzen.
  • Spielzeug aus Holz statt aus Plastik führt zu weniger Müll.
  • Kinderkleidung gebraucht kaufen und auch wieder verkaufen. Das spart auch Geld!
  • Wiederverwertung von Trinkgefäßen statt neue Trinkgefäße zu kaufen.
  • Papierkonfetti statt Plastikkonfetti nutzen.

Zero Waste beim Wäsche waschen und bei Kleidung

Bei unserer Kleidung können wir ebenfalls viel weniger Müll produzieren. Wie? Das finden Sie in den folgenden Tipps:

  • Gebrauchte Kleidung statt neuer Kleidung kaufen - auch hier sparen Sie Kosten.
  • Kleidung, die Sie nicht mehr besitzen wollen, tauschen, verschenken oder verkaufen.
  • Kleidung upcyceln, also umnähen oder sie zu einem Kissen machen etc.
  • Waschpulver im Karton statt Flüssigwaschmittel in der Flasche kaufen oder Waschmittel selbst herstellen.

Zero Waste Bewegung im Haushalt

Nun gibt es auch noch einige andere Tipps, mit denen Sie Ihren Haushalt umweltfreundlicher gestalten können:

  • "Keine Werbung" Aufkleber am Briefkasten anbringen, um Müllberge aus Werbeprospekten zu vermeiden.
  • Reinigungsmittel aus Orangen- und Zitronenschalen herstellen.
  • Natron statt Reinigungsmittel nutzen.
  • Kochwasser von Kartoffeln, Eiern und Nudeln als Spülwasser nutzen.
  • Losen Tee statt Teebeutel nutzen.
  • Brot- und Gebäcktüten wiederverwenden.
  • Brotbeutel selbst nähen.
  • Korken an Sammelstellen abgeben oder weiterverwenden.
  • Verpackungen von Toilettenpapier als Müllbeutel verwenden.
  • Alte Geräte weiterverkaufen, statt sie wegzuwerfen.
  • Akkus statt Einwegbatterien nutzen.
  • Kaputte Geräte reparieren lassen, statt sie wegzuschmeißen.
  • Alte Landkarten in Briefkuverts verwandeln.
  • Zeitungen als Geschenkpapier benutzen.
  • Aus Zeitungen Tüten machen.
  • Alte Kleidungsstücke als Putztücher nutzen.
  • Patchwork Decken aus alten Kleidungsstücken nähen.
  • Getränkeverpackungen weiterverwenden, als Blumenvasen, Trinkgläser oder Lampenschirme.

Zero Waste

Zero Waste on the Road

Sind Sie zum Beispiel mit dem Campervan unterwegs oder fahren täglich zur Arbeit, gibt es hier noch einige praktische Tipps für unterwegs.

  • Sie können ein eigenes Gefäß für Takeaway Gerichte mitbringen.
  • Auch können Sie für einen Coffee to go stets einen Kaffeebecher dabei haben.
  • Sie können eine eigene Wasserflasche dabei haben.
  • Auch können sie beim Campen eigenes Besteck und Trinkhalme mitnehmen.

Zero Waste am Arbeitsplatz

Auch am Arbeitsplatz gibt es einige Möglichkeiten, keinen Müll zu erzeugen. Probieren Sie doch mal:

  • Weniger auszudrucken.
  • Kugelschreiberminen zu wechseln, statt Kulis wegzuwerfen.
  • Briefumschläge mehrfach zu verwenden.
  • Altes Papier als Schmierpapier zu benutzen.
  • Paketverpackungen mehrfach zu verwenden (Recycling).

Fazit: Weniger Müll ist ein guter Anfang

Uff, denken Sie sich? So viele Tipps? Keine Sorge, um zur Vermeidung von Müll beizutragen, können Sie Ihre Müllproduktion einfach ein wenig reduzieren. So viel Verzicht ist gar nicht notwendig, um sich nicht an der Ressourcenverschwendung zu beteiligen. Natürlich stellt die Zero Waste Bewegung Herausforderungen an uns, doch viele dieser Tipps helfen sogar, Geld zu sparen. Durch einfaches Umdenken lässt sich also vieles ändern. Und vielleicht ist es ja sogar eine schöne Freizeit-Beschäftigung, nachhaltiger zu leben! In jedem Fall sehen unsere Städte und Straßen schöner aus, wenn weniger Müll herumliegt. Viel Erfolg und Spaß beim Zero Waste Lifestyle wünscht WechselJetzt.de!