Das Energiesparhaus ist das Wohnmodell der Zukunft. Das heißt jedoch nicht, dass Sie Ihren Altbau nicht sanieren können. Eine Altbausanierung ist so gut wie immer möglich und wird sogar von lokalen Banken und der Kreditanstalt für Wiederaufbau gefördert. In diesem Beitrag finden Sie mehr Informationen darüber, wie Sie ihr Haus sanieren können.
Bei allen Sanierungsarbeiten gilt: Gehen Sie von außen nach innen vor. Beginnend bei Fassade und Dach gehen Sie über zu Fenstern und Türen, um dann die Heizung und schließlich den Innenausbau und die Wände zu sanieren.
Was ist eine Haussanierung?
Zunächst gibt es einen Unterschied zwischen Modernisierungsmaßnahmen und der Komplettsanierung. Zusätzlich gibt es die energetische und die kosmetische Sanierung. Bei all diesen Sanierungsmaßnahmen gilt: Fangen Sie erst an, wenn die Finanzierung der Sanierung gesichert ist! Für Zuschüsse durch Förderprogramme müssen Sie erst einen Sanierungsplanung ausarbeiten, welchen Sie dann an die Kreditanstalt oder Bank übergeben. Erst wenn der Zuschuss genehmigt ist, sollten Sie mit dem Sanieren beginnen. Mehr zum Fördermittel für Sanierungsmaßnahmen finden Sie weiter unten unter Förderung.
Modernisierung
Die Modernisierung eines Bereiches im Haus kann jede Erneuerung meinen. Ein neuer Kühlschrank oder ein energieeffizienter Trockner können eine Modernisierungsmaßnahme sein. Für diesen Schritt wird keine grundsätzliche Veränderung an Ihrer Immobilie durchgeführt. Des Weiteren bieten neue Geräte häufig Potenzial zum Strom sparen, wodurch Sie zusätzlich Ihre Stromkosten senken können.
Komplettsanierung
Eine Komplettsanierung beschreibt die umfangreiche Sanierung eines Hauses. Alle Schäden und Makel eines Hauses werden hier bearbeitet und behoben. Dach, Fassade, Fenster, Innenräume, Garten - alles wird bei einer Komplettsanierung unter die Lupe genommen. Auch Leitungen für Strom, Gas und Wasser gehören hier mit dazu. Insekten- und Pilzbefall der Wände sowie morsche Balken auf dem Dachboden werden bei einer solchen Sanierung beseitigt. Für eine Komplettsanierung wird Fachpersonal benötigt, da nicht nur optisch erkennbare Schäden behandelt werden müssen. Baugutachter:innen können beurteilen, ob in Ihrem Haus eine Komplettsanierung notwendig ist. Durch eine:n Baugutachter:in können Sie auch eine erste Einschätzung der Kosten einholen. Ebenfalls helfen Baugutacher:innen bei der Planung und Umsetzung einer Sanierung.
Energetische Sanierung
Die energetische Sanierung (Energiesanierung) beschreibt Maßnahmen, welche die Elektrik und Heizung des Hauses betreffen. Um die Heizenergie nicht zu verschwenden, wird bei der energetischen Sanierung sehr auf die Dämmung des Hauses geachtet. Dach, Fassade und Fenster werden besser gedämmt. Alte Heizkörper werden ausgetauscht. Durch diese Sanierungsmaßnahmen können Sie langfristig nicht nur Energie sparen, sondern auch die Energiekosten enorm senken.
Wo genau Sie bei der energetischen Sanierung beginnen sollten, hängt vom Alter und der Verfassung Ihres Altbaus ab. Auch das Baumaterial und die Lage beeinflussen sehr, welche Prioritäten Sie in Ihrem Sanierungsplan setzen sollten. Bedenken Sie stets die Energieeinsparverordnung (EnEv). Wenn Sie sich nicht an die Vorgaben in dieser Verordnung halten, können Sie keine Fördermöglichkeiten in Anspruch nehmen.
Kosmetische Sanierung
Die kosmetische Sanierung beschreibt die optische Auffrischung Ihres Hauses. Alles Sanierungsbedürftige, was Sie selbst auf einen Blick erkennen, wird durch eine kosmetische Sanierung beseitigt. Dazu gehört zum Beispiel der Fassadenanstrich oder das Vordach über der Haustür.
Tipps zum Sanieren des Hauses
Richtig Heizen und Lüften
Hier noch ein wichtiger Tipp zum Energiesparen. Heizkosten sind ein wichtiger Teil der Energiekosten. Durch richtiges Heizen und Lüften sparen Sie Energie und damit Geld. Auch für den Klimaschutz ist richtiges Heizen wichtig. Achten Sie also stets darauf, die Heizung unter dem offenen Fenster nicht aufzudrehen. Stoßlüften zeigt sich im Winter als besonders effektiv.
Neue Fenster
Neue Fenster sollten stets wärmedämmend aufgebaut sein, damit sie keine Heizungswärme durchlassen. Der Wärmedurchgangskoeffizient soll also möglichst niedrig gehalten werden.
Förderung
Doch wie können all diese Sanierungskosten getragen werden? Es gibt Förderprogramme für die Sanierung in bestehenden Wohngebäuden. Immobilien, die sanierungsbedürftig sind, sollten auch saniert werden. So können Sie Energiekosten sparen.
Wie bei den Neubauten und den Zuschüssen für Solaranlagen müssen Fördermittel für Haussanierung und Modernisierung stets vor Beginn des Baus und der Sanierung beantragt werden. Wenn Sie eine Sanierung durchführen wollen, muss ein:e unabhängige:r Gutachter:in die Energieeffizienz Ihres Hauses beurteilen. Der oder die Gutachter:in schlägt Ihnen dann vor, wie Sie Ihr Haus sanieren sollten, damit es energieeffizient wird. In diesem Zuge erhalten Sie dann auch einen Kostenvoranschlag.
Die KfW Bank fördert die Sanierung effizienter Bestandsgebäude. Auch lokale Hausbanken bieten manchmal die Finanzierung der Sanierungen an. Fragen Sie einfach mal in Ihrer Bank nach. Je mehr Energie Ihr Haus einspart, desto höher fällt Ihr Tilgungszuschuss der Sanierungskredite aus.
Zusätzlich teilt die KfW Häuser in verschiedene Kategorien ein. Es gibt das Passivhaus, das Niedrigenergiehaus, das Effizienzhaus, das Plusenergie- und das Nullenergiehaus. Mehr dazu finden Sie im Beitrag Energiespar-Haus. Je nachdem, welche Kategorie der KfW Ihr Haus nach der Sanierung erfüllen soll (Passivhaus, Effizienzhaus...), kriegen Sie einen höheren oder niedrigeren Tilgungszuschuss. Die Anträge für die KfW Förderung können Sie ganz einfach online bei der Kreditanstalt einreichen.
Gesetze zu Sanierungsmaßnahmen
Es gibt einige Gesetze, die Sie beachten sollten, wenn Sie die Sanierungsarbeiten planen. Die folgende Checkliste gibt Ihnen eine Übersicht über verschiedene Legalitäten, die Sie nicht vergessen sollten.
- Baugenehmigungsverfahren
- Gestaltungssatzungen in den Kommunen
- Denkmalschutzgesetz
- Brandschutzgesetz
- Bei einem Altbau sind manchmal Gutachten zur Veränderung erforderlich.
- Nachrüstpflicht (Zum Beispiel: Austausch der Heizung, wenn diese älter als 30 Jahre ist)
Checkliste für das Sanieren
Sie als Hausbesitzer oder als Hausbesitzerin sollten also stets im Voraus planen. Damit Ihnen dies etwas leichter fällt, finden Sie hier eine Checkliste in der richtigen Reihenfolge für die Haussanierung.
- Vorbereitung der Sanierung (Beratung einholen, Baugenehmigung beantragen, Vorschriften lesen, Fördermittel beantragen, mögliche Abrissarbeiten)
- Sanierungsmaßnahmen Außen durchführen (Dach, Keller, Fassade, Fenster und Außentüren, Gerüst mieten)
- Sanierungsmaßnahmen Innen durchführen (Wände, Elektrik, Trockenbau, Rohre, Heizung, Fußboden, WC und Badezimmer, Innentüren, Treppen)
- Anbau (Balkon, Dachterrasse, Ausbau...)
- Äußere Arbeiten (Bau der Garage, Gartenwege...)