Bei all den Neuigkeiten und Entwicklungen um die Energiewende sind erneuerbare Energien in den Fokus geraten. Die fossilen Energieträger nehmen in der Energiewende eine eher antagonistische Position ein. Doch sind diese wirklich so schlecht, wie wir denken? Im folgenden Artikel geben wir Ihnen eine Übersicht mit allen wichtigen Infos zu fossilen Energieträgern.
Was sind fossile Energieträger?
Fossile Brennstoffe beschreiben Energieträger, die über Millionen von Jahren aus biologischen Abbauprodukten entstanden sind. Diese biologischen Abbauprodukte bestehen aus toten Pflanzen und Tieren. Zu den fossilen Brennstoffen gehören beispielsweise Erdöl, Braunkohle oder Erdgas. Fossile Energieträger brauchen sehr lange, um sich wiederherzustellen. Daher gelten fossile Brennstoffe als endliche Energiequellen.
Aktuell werden circa 80 % des globalen Primärenergieverbrauchs durch fossile Energieträger gedeckt. Die Nutzung fossiler Energien hat zwar zum wirtschaftlichen Aufschwung beigetragen, andererseits hat sie die Umwelt über die Jahre negativ beeinflusst.
Welche fossilen Energieträger gibt es?
Kohle
Kohle gehört zu den fossilen Brennstoffen. Sie entsteht aus den Resten abgestorbener Sumpfpflanzen. Denn diese Sumpfpflanzen entwickeln immer dicker werdende Torfschichten, über denen sich Ablagerungen anhäufen. Durch das zunehmende Gewicht pressen sich nach einiger Zeit Wasser, Sauerstoff und andere Gase aus der Torfschicht heraus. Dadurch nimmt der Anteil an Kohlenstoff zu. Über viele Jahre verwandelt sich also der Torf in Braunkohle. Durch den Zuwachs der Sedimentdecke und des dadurch zusätzlich entstehenden Drucks, entwickelt sich aus Braunkohle Steinkohle. Um die gespeicherte Energie zu nutzen, werden die Kohlelagerstätten in Bergwerken abgebaut.
Erdöl und Erdgas
Erdöl, auch “Schwarzes Gold” genannt, ist eine sehr wertvolle Ressource für uns. Die Entstehung des Rohstoffs geschah vor circa 150 Millionen Jahren. Die Rolle von Erdöl ist über die Jahre so bedeutsam geworden, dass dieses nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken ist. Denn viele alltägliche Ereignisse basieren auf Erdöl. Beispielsweise nutzen wir es als Treibstoff für Fahrzeuge, zum Heizen oder sogar als Grundlage für die Herstellung von Kunststoff.
Millionen Jahre altes Plankton ermöglichte die Entstehung von Erdöl. Die Überreste des Planktons sanken einst auf den Grund und wurden luftdicht unter anderen Ablagerungsschichten begraben. Durch die Zersetzung der Überreste entstand Faulschlamm, ein feinkörniges Sediment. Darüber setzten sich weitere Ablagerungen ab, deren Gewicht auf den Faulschlamm drückte. Durch den dabei entstehenden Druck stieg die Temperatur an und der Faulschlamm veränderte sich zu einem Gemisch aus gasförmigen und flüssigen Kohlenwasserstoffen, das heutige Erdöl. Dadurch, dass das Erdöl leichter als Wasser und das umgebende Gestein war, stieg es durch kleine Öffnungen im Sediment immer weiter nach oben. Es stieg immer weiter, bis es auf eine undurchlässige Sedimentschicht stieß, unter der sich das Erdöl sammelte. Dadurch entstand eine Erdölstätte.
Zu ähnlichen Bedingungen wie Erdöl ist auch Erdgas entstanden. Demnach kann man in einer Lagerstätte häufig beide Brennstoffe finden. Dadurch, dass das Erdgas leichter ist, lagert es sich über dem Erdöl ab.
Uran
Gereinigtes Uran ist ein silbrig-weiß glänzendes Metall, das eine hohe Dichte aufweist. Im Vergleich zu dem Großteil anderer Elemente ist Uran härter. Des Weiteren reagiert Uran mit fast allen nichtmetallischen Elementen außer Edelgasen, wie beispielsweise mit Helium oder Krypton.
Uran ist allgegenwärtig und kommt in unterschiedlichen, aber geringen Mengen in der Natur und auch in uns Menschen vor. So befinden sich beispielsweise im Durchschnitt circa 90 Mikrogramm (μg) Uran im menschlichen Körper. Dieses wird aus der Luft, dem Wasser und der Nahrung aufgenommen.
Vor-und Nachteile von fossilen Energieträgern
Vorteile
Lagerung und Transport
Fossile Brennstoffe können recht einfach transportiert werden. Sie werden in der Regel über Gaspipelines oder mit Tankschiffen transportiert. Erneuerbare Energieträger hingegen können nicht effizient gelagert werden. Im Gegensatz dazu können fossile Brennstoffe für einen unbestimmten Zeitraum gelagert werden. Das hat den Vorteil, dass wir uns auf die Zeiten vorbereiten können, in denen wir sie brauchen, wie beispielsweise im Winter.
Kosten
Da fossile Energieträger seit Jahrhunderten genutzt werden, verfügen wir über eine große und gut entwickelte Infrastruktur für fossile Brennstoffe. Das bedeutet, dass wir sie effektiv nutzen können und sie relativ preiswert sind. Wenn die Umstände gut sind und das Wetter mild ist, können wir den Überschuss speichern, was im Umkehrschluss für eine Senkung im Preis sorgt.
Zuverlässiger als erneuerbare Energien
Ein großer Nachteil der erneuerbaren Energien besteht darin, dass sie von Veränderungen in der Umwelt abhängen. Wenn beispielsweise der Wind weht oder die Sonne scheint, arbeiten die Solarmodule oder Windturbinen effizient. Wenn aber die Bedingungen, beispielsweise das Wetter, nicht ideal sind, nutzen sie nur die Hälfte ihrer maximalen Kapazität. Der Verbrauch fossiler Brennstoffe liegt jedoch vollständig unter unserer Kontrolle und ist nicht von Umweltfaktoren abhängig.
Nachteile
Fossile Brennstoffe sind keine erneuerbaren Energiequellen
Wenn wir den Verbrauch nicht reduzieren, werden sie uns sehr schnell ausgehen. Denn fossile Brennstoffe sind endliche Energiequellen, anders als erneuerbare Energiequellen, welche viel nachhaltiger und umweltfreundlicher Energie produzieren.
Fossile Brennstoffe sind umweltschädlich
Einer der größten Nachteile von fossilen Brennstoffen ist, dass diese zur Entstehung von Treibhausgasen beitragen. Am schädlichsten für die Umwelt ist Kohle, weil sie viel mehr schädliche Verbrennungsprodukte erzeugt als andere fossile Brennstoffe. Im Gegensatz dazu ist Erdgas der umweltfreundlichste fossile Brennstoff, weil er viel sauberer verbrennt. Das heißt, wenn Erdgas unter perfekten Verbrennungsbedingungen verbrannt wird, entstehen nur minimale bis hin zu gar keinen schädlichen Verbindungen. Aber unterm Strich tragen fossile Brennstoffe wahrscheinlich am meisten zur globalen Erwärmung bei, was ein großer Nachteil fossiler Brennstoffe ist, da dies eine der größten Bedrohungen für die Umwelt und Menschheit darstellt. Vor allem da wir momentan versuchen, die CO2 Emissionen so gut wie möglich zu verringern.
Unverantwortlicher Gebrauch
Es ist wichtig zu wissen, dass fossile Brennstoffe nicht die gefährlichsten Energiequellen sind. Wenn wir sie mit der Kernenergie vergleichen, können wir schnell feststellen, dass die Kernkraft viel gefährlicher ist. Aber bei fahrlässigem Gebrauch können fossile Energiequellen Unfälle verursachen. Beispielsweise ist Erdgas ein sehr brennbarer Energieträger, was sowohl ein Vorteil als auch ein Nachteil ist. Wegen seiner leichten Entflammbarkeit ist Erdgas der am häufigsten verwendete Energieträger in der EU. Andererseits ist es ein brennbares Material, das zu verheerenden Explosionen führen kann.
Fazit
Erdöl, Erdgas und Kohle sind die meistgenutzten Energieträger in der Welt. Auf sie entfallen circa 80 % des gesamten Energieverbrauchs. Die Nachteile fossiler Brennstoffe sind hinlänglich bekannt, beispielsweise ihre Rolle beim Treibhauseffekt, durch den hohen CO 2 Ausstoß. Von den positiven Aspekten fossiler Brennstoffe hört man nicht oft. Deshalb lohnt es sich, auch die Vorteile der fossilen Brennstoffe zu berücksichtigen. Wir nutzen sie für die Energiegewinnung, weil sie günstig, effektiv und zuverlässig sind. Wie alle Energiequellen haben fossile Energieträger ihre Vor- und Nachteile. Daher ist es unsere Aufgabe, eine Lösung zu suchen, die das Beste für die Umwelt und uns Menschen ist.