EEG-Umlage steigt 2017 um 8% an

Wie bereits in den vergangenen Jahren, wird die EEG-Umlage auch 2017 steigen. Verbraucher müssen sich auf insgesamt höhere Energiekosten gefasst machen.Grüne Energie

EEG-Umlage legt um 0,53 Cent zu

Am 14. Oktober 2016 gaben die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber den Betrag der EEG-Umlage für das kommende Kalenderjahr 2017 bekannt. Mit einem Anstieg von ca. 8,35 % kostet der Beitrag zur Energiewende nicht mehr 6,35 Cent, sondern 6,88 Cent pro kWh. Im Vergleich zu 2003 ist der Preis der EEG-Umlage damit bereits um das Sechszehnfache angestiegen. Seit dem Inkrafttreten des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) im Jahr 2000 stiegen die Kosten der EEG-Umlage von Jahr zu Jahr. Einzig 2015 konnte ein Niedergang des Preises um 1,12 % im Vergleich zum Vorjahr beobachtet werden. Die höchsten prozentualen Preisanstiege wurden 2010 und 2011 vermerkt. Damals erhöhte sich die EEG-Umlage zunächst um etwa 65% in 2010 und um 64% im Folgejahr.    

EEG-Umlage 2

Quelle: Statista 2016

Hintergründe der EEG-Umlage

Die EEG-Umlage wurde im Jahr 2000 mit dem Ziel eingeführt, die Energiewende in Deutschland voranzutreiben. Bis zum Jahr 2050 will die Bundesregierung den Anteil Erneuerbarer Energien an der gesamten deutschen Stromversorgung auf mindestens 80% steigern. Dieses ambitionierte Ziel hat zur Voraussetzung, dass deutsche Haushalte vermehrt durch Wind- und Solarstrom versorgt werden. Die Tatsache, dass diese Anlagen zwar fast keine laufenden, dafür aber relativ hohe Investitionskosten haben, erschwert eine reine Finanzierung über den Strommarkt. Gleichzeitig sinken die Preise dieser fluktuierenden Energieerzeuger bei starkem Wind oder Sonnenschein, was auch weniger Einnahmen bedeutet. Das EEG nimmt daher die Netzbetreiber in die Pflicht, zuerst den Strom von regenerativen Quellen abzunehmen und diesen mit Preisen zu vergüten, die über den gängigen Marktpreisen liegen. Die EEG-Umlage verteilt den dadurch entstandenen Differenzbetrag auf alle restlichen Verbraucher und strebt eine stabile Vergütung für Anbieter Erneuerbarer Energien an, um so Investitionssicherheit zu steigern, mögliche Risiken zu senken und das Bestehen am deutschen Energiemarkt zu gewährleisten.

Wer zahlt die EEG-Umlage tatsächlich?

Die Kostenträger der EEG-Umlage sind demnach prinzipiell alle Stromverbraucher, egal ob privat oder gewerblich. Doch gibt es für Unternehmen, die einen sehr hohen jährlichen Energieverbrauch haben, die Möglichkeit, sich von der EEG-Umlage befreien zu lassen. Diese Unternehmen müssen bestimmte Kriterien erfüllen, um die Befreiung in Anspruch nehmen zu können. Unter anderem müssen sie einen jährlichen Stromverbrauch von mehr als 1GWh nachweisen und zeigen, dass sie ein alternatives System zur Verbesserung der Energieeffizienz und ein zertifiziertes Energiemanagementsystem eingeführt haben. Der Antrag kann von Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe und von Betreibern von Schienenbahnen gestellt werden. Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, konnte in den letzten Jahren eine Zunahme der gestellten Befreiungsanträge beobachtet werden. Für das Jahr 2016 wurden 2.305 solcher Anträge auf Begrenzung der EEG-Umlage gestellt, von denen 2.180 letztlich auch begünstigt wurden. Der Gesamtbetrag der Begünstigung beläuft sich einer Schätzung des Ministeriums nach auf etwa 4,8 Mrd. Euro im Jahr 2016. Dieser Betrag betrug 2012 noch etwa 2,5 Mrd. Euro. Die Befreiung großer Firmen von der EEG-Umlage soll deren langfristige Wettbewerbsfähigkeit auf dem internationalen Wirtschaftsmarkt sichern.

Wodurch steigt der Preis der EEG-Umlage?

Die Befreiung oder Einschränkung stromkostenintensiver Unternehmen von der Zahlung EEG-Umlage ist ein möglicher Grund, der den Preis für die Endverbraucher in die Höhe treiben kann. Die Fehlbeträge, die diese Unternehmen nicht zahlen, müssen dennoch entrichtet werden und werden auf die Gesamtheit der Privatkunden und kleinere Unternehmen übertragen. Steigt der Betrag der Begünstigung, so steigt auch der Preis der EEG-Umlage für die Endverbraucher. Ein weiterer Grund ist die wachsende Beliebtheit Erneuerbarer Energien. Je mehr Ökostromproduzenten sich auf das EEG berufen, desto höher wird die EEG-Umlage. Zudem kommen die dauerhaft niedrigen Strompreise an der Energiebörse in den letzten Jahren. Dadurch, dass das EEG Ökostrombetreibern eine stabile Vergütung gewährt, müssen auch Verluste, die durch niedrige Börsenerlöse entstehen, durch eine höhere EEG-Umlage kompensiert werden.

Was bedeutet die höhere EEG-Umlage für die Verbraucher?

Verbraucher müssen sich auf steigende Energiepreise 2017 gefasst machen. Zwar könnte der höhere Betrag der EEG-Umlage theoretisch durch den niedrigen Strompreis an der Börse ausgeglichen werden, doch kann man nicht davon ausgehen, dass die Anbieter die Niedrigpreise tatsächlich an die Endkunden weitergeben. Zudem kann die kürzliche Einigung der OPEC Staaten auf eine Drosselung der Ölfördermenge langfristig für höhere Ölpreise und damit auch wachsende Energiekosten sorgen. Ein Stromvergleich oder Ökostromvergleich ist trotzdem von Vorteil. Durch einen Wechsel profitieren Kunden von Wechselboni und haben somit im ersten Vertragsjahr deutlich niedrigere Energieausgaben. So kann man trotz steigender Preise durch die EEG-Umlage seine Energiekosten optimieren.