Umstrittenes Fracking: Was steckt dahinter?

Gerade in Zeiten der Krim-Krise rückt das Fracking innerhalb Deutschlands wieder in den Vordergrund. Aber was steckt eigentlich hinter dem Wort Fracking, wie gehen andere Länder mit dieser umstrittenen Methode um und wie sieht die Zukunft des Frackings innerhalb Deutschlands aus?Was steckt dahinter

Fracking ist eine Kürzung der englischen Bezeichnung „Hydraulic Fracturing“. Mit Fracking wird das hydraulische Aufbrechen von Gestein gemeint.  Ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien wird durch ein Beton verstärktes Bohrloch in das bis zu 300 Meter tiefgelegene Schiefergestein gepresst um dieses zu weiten und aufzubrechen.  Durch die so entstehenden Risse kann das frei gewordenen Gas/Öl entweichen und an die Erdoberfläche gelangen.

Unabhängigkeit vs. Umweltschutz

Die Europäische Union ist stark auf Gas und Öl aus Russland angewiesen. Die Fracking-Methode ist eine Möglichkeit  die Abhängigkeit von Energie-Importen zu mindern.

In den USA erlebte die Fracking-Methode in den letzten Jahren einen regelrechten Boom. Die Vereinigten Staaten sind dadurch zum größten Gas-und Ölproduzenten der Welt aufgestiegen. Hierdurch schwindet der außenpolitische Einfluss von Russland oder Saudi-Arabien. Auch die Gaspreise konnten so gesunken werden.

Jedoch machen sich Umweltschützer sorgen um das Grundwasser. In den USA werden die Bohrungen lange nicht so tief wie hierzulande vorgenommen, sodass sie relativ nah am Grundwasser liegen. Außerdem werden die Bohrungen oft im Schiefergestein vorgenommen.  In Deutschland soll jedoch nur das Fracking konventioneller Lagerstätte erlaubt werden. Also von Sandstein-Vorkommen die mindestens 2500 Meter tief liegen und somit fernab vom Grundwasser sind.

Trotzdem haben sich bereits dutzende Bürgerinitiativen und Interessengemeinschaften gegründet, welche sich gegen das Fracking äußern.

Erste Testbohrungen an der Ostsee

An der Ostsee beginnt nun eine Testbohrung der umstrittenen Fracking-Technik. Die erste Testförderung wurde in Saal, ein vorpommerscher Küstenort,  von dem Unternehmen CEP (Central European Petroleum) gestartet.  Die  Tiefe in der die ölführenden Gesteinsschichten befinden, liegt bei 2700 Metern. Im Mai dieses Jahres will CEP erstmals das Wasser, Sand und Chemikalien-Gemisch in das Gestein pressen um so Risse entstehen zu lassen, durch die das Öl dann an die Oberflache gelangen kann.

Auch in Niedersachsen soll das Fracking wieder erlaubt werden. Die Landesregierung arbeitet an einen Erlass, der festlegt unter welchen Bedingungen, unter anderem eine Umweltverträglichkeitsprüfung, Fracking  erlaubt wird.