Oldtimer richtig versichern

Wer einen Oldtimer besitzt, ist meist stolz auf sein Fahrzeug. Es wird gut gepflegt, oftmals nur bei gutem Wetter gefahren und wenn möglich, trocken in einer Garage geparkt. Niemand möchte Kratzer oder Beulen an dem geliebten, womöglich teuren, Oldtimer haben. Und sollte dennoch etwas geschehen, ist die richtige Versicherung das A und O. Lesen Sie nachfolgend, wie Sie Ihren Oldtimer richtig versichern.

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Egal was für ein Auto man besitzt oder fährt, die KFZ-Versicherung ist in Deutschland eine verpflichtende Investition.Es ist für jeden Autobesitzer wichtig, die KFZ-Versicherung zu vergleichen, um das preiswerteste Angebot mit der besten Leistung finden zu können. Dazu kann man den KFZ-Versicherungsrechner nutzen, um sich das Vergleichen der unzähligen Versicherungen zu erleichtern. Oldtimerbesitzer haben oftmals die Möglichkeit, auf eine spezielle Versicherung zurückgreifen, welche im Normalfall günstiger ist als eine herkömmliche KFZ-Versicherung. 

Was ist ein Oldtimer?

In Deutschland wird ein Fahrzeug als Oldtimer angesehen, wenn dieses im Originalzustand ein Alter von 30 Jahren und höher erreicht hat. Doch vorsicht: Nicht jeder Oldtimer kann mit einem H-Kennzeichen versehen werden. Es dürfen keinerlei technischen Änderungen an dem Fahrzeug vorgenommen werden. Es muss sich also tatsächlich um den Originalzustand  des Autos handeln. Außerdem muss das Fahrzeug fahrtüchtig sein, um als Oldtimer angesehen zu werden.

Warum ist eine spezielle Versicherung wichtig?

Man mag vermuten, dass eine spezielle Versicherung für Oldtimer nicht sonderlich wichtig ist: Das Auto steht die meiste Zeit geschützt und unbenutzt in der Garage, im Carport oder auf einem gesicherten Parkplatz. Somit steht es an einem sicheren Platz und viel kann während dieser Zeit nicht passieren. Wenn der Oldtimer dann doch einmal auf der Straße bewegt wird, dann nur bei gutem Wetter und nicht über weite Distanzen. Oftmals sind die Fahrten nur Spazierfahrten oder Fahrten zu einer Oldtimer Ralley bzw. Ausstellung. Da kann doch eigentlich nicht viel passieren? Doch was ist, wenn genau auf den kurzen Abschnitten ein Unfall passiert oder der geliebte Oldtimer gestohlen wird?Um den Oldtimerstatus zu erhalten, dürfen nur Originalteile bzw. zeitgenössische Ersatzteile verbaut werden. Diese sind oftmals schwer zu bekommen und wenn, dann sind diese sehr teuer. Gerade deshalb ist es wichtig, eine gute Versicherung abzuschließen.

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Garagenversicherung

Manche Anbieter bieten eine spezielle Garagenversicherung an. Dies bedeutet, dass ein Fahrzeug, welches außer Betrieb gesetzt wurde, versichert ist. Allerdings gibt es einige Bedingungen zu beachten, um die Voraussetzungen dieser Definition zu erfüllen: Für das Fahrzeug darf keine Ruheversicherung abgeschlossen sein. Außerdem muss sich das Fahrzeug durchgehend in der Garage oder einem umzäunten Gelände befinden und darf auch außerhalb dieser Zone nicht bewegt werden.

KFZ-Steuer

Auch bei der KFZ-Steuer kann man bares Geld sparen. Für Oldtimer mit H-Kennzeichen liegt die KFZ-Steuer pauschal bei 191,73€. Auch Fahrzeuge mit 07-Kennzeichen zahlen den gleichen Betrag, doch mit einem Vorteil: Man zahlt die Steuer lediglich für ein Fahrzeug, welches man mit dem 07-Kennzeichen fährt, und nicht für jedes Fahrzeug, welches mit dem selben Kennzeichen bewegt wird.

Die richtige Versicherung

Oftmals besteht ein Mindestalter von 25 bis 30 Jahren des Versicherungsnehmers. Darüber hinaus besteht auch oftmals eine jährliche Kilometergrenze sowie Anforderungen an den Abstellplatz des Oldtimers. Daher ist es wichtig, die verschiedenen Leistungsangebote der diversen KFZ-Versicherungen zu vergleichen, um den besten Tarif für die eigenen individuellen Bedürfnisse zu finden.Außerdem richtet sich die Höhe der Jahresprämie nach dem Marktwert sowie dem Alter des Fahrzeuges. Des Weiteren ist zu beachten, dass jede Versicherung historische Fahrzeuge anders kategorisiert. Manche Versicherungen gehen beispielsweise nach Baujahren und andere wiederum nach der Erstzulassung des Fahrzeuges. Ferner ist es wichtig zu beachten, dass nicht alle Versicherer jeden Oldtimer in das Versicherungsprogramm aufnimmt. Ausschlaggebend sind oft Gutachten, mit einer Mindestnote von 3 oder das Vorhandensein eines H- bzw. 07-Kennzeichens. Interessant ist es auch, dass manche Anbieter eine Allgefahren-Abdeckung anbieten. Von dieser Zusatzversicherung können Halter von Oldtimern mit einer Zustandsnote von 2 oder besser profitieren. Diese spezielle Versicherung erweitert die Vollkaskoversicherung um weitere Schadensarten, welche im jeweiligen Vertrag aufgelistet sind.

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Ein weiterer Vorteil

Die Berechnung der KFZ-Versicherung für einen Oldtimer erfolgt zu 100 % des Normaltarifs. Entgegen der KFZ-Haftpflicht bzw. Vollkasko von Neu- oder jüngeren Gebrauchtwagen, wird die Oldtimerversicherung ohne Schadensfreiheitsklasse berechnet. Dies geschieht, da Oldtimer-Fahrer aufgrund des Fahrzeuges als umsichtige und vorsichtige Fahrzeugführer eingestuft werden. Außerdem wird das Fahrzeug meist regelmäßig gewartet und gut gepflegt.

Fazit

Eine gute KFZ-Versicherung ist für einen Oldtimer umso wichtiger, da diese oftmals einen hohen Sammlerwert haben sowie kostspielig und mit viel Aufwand gewartet werden. Die Versicherung muss dies jedoch nicht zwingend im Preis wiederspiegeln. Es ist empfehlenswert, die Leistungen der verfügbaren Versicherungen genauestens zu vergleichen, damit diese die individuellen Bedürfnissen abdeckt.

Dies war der zweite Artikel unserer Dreiteiligen Oldtimerserie. Lesen Sie auch Teil 1, über die Wertermittlung eines Oldtimers sowie in der folgenden Woche auch unsere Artikel bezüglich den diesjährigen Oldtimern.