Mögliche Verlängerung der Energiepreisbremse

Um die steigenden Stromkosten abzufangen und so Bürger zu entlasten, wurde zu Beginn des Jahres die Energiepreisbremsen für Strom und Gas eingeführt. Zunächst sollte diese bis Ende 2023 gelten, doch nun wird über eine mögliche Verlängerung gesprochen. Was das Ende der Energiepreisbremse bedeutet und warum eine Verlängerung sinnvoll sein könnte, erfahren Sie in dem folgenden WechselJetzt.de Artikel.

Was ist die Energiepreisbremse?

Die Energiepreisbremse wurde eingeführt, um Kontrolle über die immer weiter steigenden Energiepreise zu bekommen. 

Außerdem wird durch die Energiepreisbremse zum Energiesparen angeregt. Die Preisbremse gilt für 80% des Verbrauchs, sollte aber weniger als 80% des Vorjahres verbraucht werden, so greift die Energiepreisbremse für den gesamten Verbrauch. Außerdem gilt bei 30.000 oder mehr verbrauchten Kilowattstunden die Preisbremse nur für 70% des Gas- oder Stromverbrauchs, also werden Unternehmen stärker belastet als Privatpersonen. Die Entlastung der Strompreisbremse wird vom Anbieter direkt an den Verbraucher weitergegeben. Auch rückwirkende Entlastung wird gutgeschrieben, dazu ist kein zusätzlicher Antrag nötig.

Nun eine Verlängerung?

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat sich für eine Verlängerung der Energiepreisbremse ausgesprochen. Für die Energiepreisbremse wurden 200 Milliarden Euro bereitgestellt, von denen bisher “nur” rund 18 Milliarden Euro ausgegeben wurden. Daher soll diese Maßnahme verlängert werden, um auch im Januar und Februar, genauer gesagt bis Ostern, eine Sicherheit rund um die Energiepreise zu schaffen. 

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Die Energiemärkte scheinen sich aktuell stabilisiert zu haben, Preise liegen deutlich unter den Werten, die innerhalb der Energiepreisbremse angesetzt waren (40 Cent je Kilowattstunde bei Strom und zwölf Cent je Kilowattstunde bei Gas). Ein Blick auf die aktuellen Preise verrät, sie liegen für Strom bei rund 30 Cent pro Kilowattstunde und für Gas bei 9 Cent pro Kilowattstunde.

Da die Strompreise aktuell unter der Energiepreisbremse liegen, soll die Verlängerung dieser nur als Vorsichtsmaßnahme gelten. 

Verlängerung, keine Verlängerung: Energiepreisbremse - Was passiert danach?

Werden die Preise, sobald die Energiepreisbremse wieder aufgehoben wird, in die Höhe schießen?

Nun, zunächst scheint sich der Energiemarkt stabilisiert zu haben, da die Energiepreise wieder deutlich unter der Energiepreisbremse liegen. In diesem Fall bräuchte man die Bremse laut Robert Habeck, dem Bundeswirtschaftsminister, eigentlich gar nicht.

Falls es für Strom- und Gaspreise erneut eine kritische Phase geben würde, dann wäre dies im kommenden Winter. Bei dem geplanten Auslaufen der Bremse zum Ende des Jahres könnten die Preise also doch noch einmal höher werden. Mit der Verlängerung der Preisbremse würde genau diese Zeit überbrückt werden und die Strom- und Gaspreise würden nach der Energiepreisbremse wahrscheinlich nicht direkt steigen. 

Pro- und Contra-Positionen zu der Verlängerung

Die Bundestagsfraktion der SPD stützt die Idee der Verlängerung, angegebene Gründe beinhalten die angespannte wirtschaftliche Lage. Gegen eine Verlängerung spricht sich die Union aus. Ein genannter Grund dahinter ist die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Als Alternative schlägt die Union eine Verringerung der Stromsteuer vor.

Vergleichsportale, wie auch WechselJetzt.de, warnen Verbraucher, sich auf der Preisbremse “auszuruhen”. Aktuell liegen viele Tarife deutlich unter den Preisen, die die Energiepreisbremse vorgibt, zu denen gewechselt werden könnte. Wenn Verbraucher dies aufgrund der Preisbremse nicht nutzen, werden ältere und teurere Verträge vom Steuerzahler gestemmt. Außerdem kann dies zu einem bösen Erwachen führen, wenn die Preisbremse wieder wegfällt und man plötzlich wieder hohe Preise auf der Stromrechnung findet.

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Allgemein ist die Frage zur Verlängerung der Energiepreisbremse nicht so einfach zu beantworten. Aktuell haben wir zwar vergleichsweise niedrige Preise und gefüllte Gasspeicher, aber Preise können sich ändern und die Gasspeicher können auch nur den Gasverbrauch für zwei Monate decken. Ganz in Sicherheit wiegen sollten wir uns also nicht. 

Wenn Verbraucher und Unternehmen weiterhin Gas und Strom einsparen, werden Vorräte und Angebot nicht überfordert und der Energiepreis kann stabiler bleiben. Aber ob das diesen Winter wieder so reibungslos passieren wird, ist nicht klar. Maßnahmen für Verbraucher, also Preisbremsen, könnten hier Sicherheit schaffen.  

Fazit

Eine mögliche Verlängerung der Energiepreisbremse geschieht also, um den Verbraucher vor hohen Energiepreisen zu schützen. Trotz Maßnahmen, wie den Preisbremsen, ist es jedoch durchaus sinnvoll, sich als Verbraucher zu informieren, ob es bessere Verträge gibt. So wird der Steuerzahler entlastet und man kann auch noch Geld sparen, denn aktuell liegen Strom- und Gaspreise deutlich unter den Richtlinien der Energiepreisbremse.

Nach Ende der Energiepreisbremse kann es je nach Jahreszeiten zu preislichen Fluktuationen kommen, doch im Großen und Ganzen scheinen sich Strom- und Gaspreise durchaus stabilisiert zu haben. 

Ob eine Verlängerung der Preisbremsen stattfindet, ist noch nicht klar, aber scheint nach den Angaben des Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck durchaus wahrscheinlich zu sein. Die Verlängerung soll als eine Versicherung gegen steigende Preise funktionieren.